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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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Sexmotto geworden? Ist das damit vom Tisch?«
    »Nein, wir bleiben dabei, nur in einer stark entschärften Variante.«
    »Wie soll die aussehen? Gibt es eine Hochzeitstorte in Pimmelform?«
    »Genau!« Sie kichert.
    »Wie wär’s mit Höschen mit zweideutigen Sprüchen drauf?«
    »Klingt gut. Habt ihr so was bei Barnes & Worth?«
    »Nein, aber ich könnte dir welche besorgen.«
    »Und was für Sprüche stehen darauf?«
    »Was du haben willst. Du kannst sie auch in Verbindung mit Hochzeitsknallbonbons bekommen, nur dass kein Witz zum Vorlesen drinsteht, sondern eine neue Stellung zum Ausprobieren.«
    »Ja, und Höschen anstelle von Hütchen und vielleicht eine Tube Gleitgel.«
    »Oder ein Kondom.«
    »Oder ein Sexspielzeug.«
    Gut gelaunt trinken wir unsere Margaritas, während die Idee mit den Sexknallbonbons in meinem Kopf allmählich Gestalt annimmt. Das könnte die erste Produktserie sein, die Dream Team PR auf den Markt bringt. Wir könnten mit Lucys Hochzeit anfangen und danach den Hochzeitsmarkt stürmen.
    »Ich finde, wir sollten es mit irgendetwas aufpeppen, was mit Liebe zu tun hat … Liebesperlen oder kleine Glückskekse in Herzform oder so was«, schlage ich vor.
    »Ja, stimmt, gute Idee … Herzchenkonfetti.«
    »Genau.« Ich durchforste mein Gedächtnis bereits nach Lieferanten und überschlage die Kosten, um einen realistischen Preis schätzen zu können. »Darauf trinken wir!« Wir stoßen an, während mein Blick auf die übergroße Digitaluhr an der Wand fällt. Es ist acht Uhr, und eigentlich hätte ich bereits um sieben bei Michaels Verlobungsfeier auftauchen sollen. Richtig Lust habe ich ja nicht. Lucy checkt gerade ihre SMS.
    »Reuben ist auf dem Weg«, sagt sie lächelnd und sieht dabei so glücklich und wunderhübsch aus. »Aber erzähl ihm bitte nichts von dem Kleid.«
    »Natürlich nicht. Ich muss sowieso gehen. Eine Verlobungsparty … von jemandem aus der Arbeit.«
    Die GaGa Bar befindet sich im letzten Haus einer engen Gasse in Soho und gehört zu den Etablissements, in die man kaum hineinkommt. Heute Abend ist der Laden jedoch halb leer. Michael sitzt auf einem von lila Bodenspots erhellten Barhocker in der Mitte des Raums. Über der Tanzfläche hängt ein Banner mit dem Aufdruck »Herzlichen Glückwusch, M. & M.!«
    Aber irgendetwas stimmt hier nicht. Wieso läuft keine Musik? Und keine Boje weit und breit. Eine Handvoll Gratulanten hat sich um die Tische mit den Häppchen geschart. Einige von ihnen sind angezogen, als kämen sie geradewegs vom Set eines Splatterfilms – offenbar gehören sie zu Michaels Freunden. Sie drehen sich um, als ich auf die Bar zukomme. Michael hingegen macht keine Anstalten, sich mir zuzuwenden. Ich lege mein Geschenk vor ihm auf den Tresen.
    »Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung«, sage ich, worauf er mit Kung-Fu-mäßig erhobenen Händen herumfährt.
    »Hau einfach ab, du … oh, du bist es.« Er sackt wieder in sich zusammen. Ich warte, doch er schweigt. Nach einer Weile setze ich mich neben ihn.
    »Und, wie läuft es so?«
    Er formt die Finger zu einem Dreieck, stützt sich mit dem Nasenrücken darauf ab und schüttelt langsam den Kopf.
    »Ach, so gut also. Darf ich dich zu einem Drink einladen?«
    »Iss alles kossenlos.« Er sieht auf seine Digitalplastikuhr. »Bis neun.« Ich bestelle einen Weißwein bei der Barkeeperin mit dem asymmetrischen platinblonden Bob.
    »Nette Bar«, stelle ich fest und lasse den Blick durch den Raum schweifen. Einige Gäste machen Anstalten zu gehen. Michael setzt sich abrupt auf, wobei er leicht ins Schwanken gerät. Eilig hält er sich am Tresen fest, zieht mein Geschenk zu sich heran und reißt es auf wie ein Kind, das es nicht erwarten kann. Eine Pappschachtel kommt zum Vorschein. Er zögert kurz, dann öffnet er sie kichernd und nimmt den kleinen Blechesel mit Satteltaschen heraus, den er mitten auf den Tresen stellt.
    »Das ist ein Gewürzesel. In die eine Satteltasche kommt Salz, in die andere Pfeffer.«
    »Das Teil ist echt der Oberhammer.«
    »Freut mich, dass er dir gefällt.«
    Er wendet sich mir zu und stiert mich aus glasigen Augen an. »Hä?«
    »Ist alles in Ordnung, Michael?«
    »Sie kommt nich’ … sie hat mich verlassen.« Er zieht die Unterlippe zwischen die Zähne und blinzelt im Zeitlupentempo.
    »Oh. Das tut mir leid.«
    »Iss ja nich’ deine Schuld«, nuschelt er. Stuhlbeine scharren über den Boden, als die letzten Gäste aufbrechen.
    »Prost, Kumpel!«, ruft einer von ihnen Michael zu, worauf

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