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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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finden, der ihnen den Rest seines Lebens verspricht – und sich anschließend ein Bein auszureißen, nur um einen perfekten Tag zu organisieren, bei dem alle Welt Zeuge dieses Schwurs werden soll?
Wieso können wir einander nicht einfach lieben, bis wir es eben nicht mehr tun, völlig egal, wer oder was uns scheidet – der Tod oder der süße Fitnesstrainer? Tut mir leid, ich weiß ja, dass das aus meinem Mund ziemlich seltsam klingt, aber ich habe einen echt heftigen Abend hinter mir.
    Ich liebe dich, schlicht und einfach, und brauche den ganzen Schnickschnack drumherum nicht.
    V x
    PS: Deine Facebook-Seite hat inzwischen 800 Freunde.
    Der Tag von Nanas Hochzeit ist gekommen. Ich liege in dem schmalen Bett in meinem alten Zimmer. Die Take-That-Poster sind zwar inzwischen weg, aber die Sammlung aus Minikeramiktierchen steht noch da, wo sie immer gestanden hat. O Mann, dieses Eichhörnchen habe ich mal abgöttisch geliebt.
    Ich schlüpfe in meine Jeans und das T-Shirt von gestern und öffne das Fenster. Es ist einer dieser wundervollen Sommermorgen, an denen alles möglich scheint – dunstig blauer Himmel und ein Hauch von frischer Kühle, der schon bald von der Hitze des Tages vertrieben werden wird. In der Einfahrt steht ein Transporter. Die Leute von »Special Day Caterers« sind also eingetroffen. Ich gehe nach unten, wo sie unter Anleitung einer kleinen Frau in weißen Caprijeans und einem gestreiften Polo mit aufgestelltem Kragen in der Küche herumwuseln. Ich mache mir einen Kaffee, wohl wissend, dass ich im Weg herumstehe.
    »Die Chicken Wings, Dominic!« ruft sie einem schlaksigen Jungen zu und verdreht die Augen. Ich lächle. »Das ist mein Sohn«, erklärt sie.
    »Das hätte ich nicht gedacht«, bemerke ich, weil ich höflich sein möchte. Wie alt mag sie sein? Fünfundvierzig vielleicht?
    »Ich bin siebenunddreißig!«
    Heiliges Kanonenrohr! Gerade mal fünf Jahre älter als ich und schon einen fast erwachsenen Sohn. Aber bei genauerer Betrachtung fällt mir auf, dass man ihr das Alter durchaus ansieht. Sie hat leichte Tränensäcke – zumindest schlimmere als ich. »Wow, gut gemacht!«, sage ich möglichst unverfänglich und nicke ihr freundlich zu, bevor ich mit meinem Kaffee in den Garten gehe.
    Dabei bin wahrscheinlich ich diejenige, die aus dem Raster fällt, weil ich mit meinen zweiunddreißig noch nicht verheiratet und zweifache Mutter bin. Ich schlen dere über den Rasen zu Nanas Skulptur und denke an meine Mutter, die bereits mit siebzehn schwanger wurde. Obwohl sie letzten Endes lieber abgehauen ist, muss ich zugeben, dass es sehr tapfer von ihr war, mich zur Welt zu bringen. Allerdings habe ich als Kind einer minderjährigen Mutter offenbar einen kleinen Hau weg. Wahrscheinlich wehre ich mich unterbewusst gegen die Liebe. Bestimmt findet sich in Die innere Freiheit – Finde deinen eigenen Weg etwas Hilfreiches zu diesem Thema. Ich berühre die Flügel der Statue. Meine Mutter befindet sich gerade auf einer Tour durch Südamerika und wird nicht zur Hochzeit kommen, was ehrlich gesagt auch besser so ist, da sie nur eine Szene machen und allen anderen den Spaß verderben würde. Ich nippe an meinem Kaffee und spüre, dass ich plötzlich eine ungewohnte Nachsicht ihr gegenüber empfinde. Was wusste sie schon mit siebzehn? In diesem Alter waren wir doch alle dumm und naiv.
    Ich sehe zum Haus hinüber, wo die Mitarbeiter Stühle aufstellen – einfache Holzstühle mit einem Satinband an der Rückenlehne. Langsam gehe ich zwischen ihnen hindurch bis zu dem mit Rosen verzierten Rundbogen, der als Traualtar dienen wird. Ich habe die Floristin gebeten, ein paar zusätzliche Rosen mitzubringen, mit denen ich Nanas Rollstuhl dekorieren will. Aber da es eine Überraschung werden soll, muss ich sie irgendwie dazu bringen, ihn für eine Weile zu verlassen. Ich lasse den Blick über das Haus schweifen. Wie sehr ich es liebe mit den dichten Geißblattranken und seinem altmodischen, leicht verfallenen Charme. Nana erscheint an einem der Fenster im ersten Stock und späht in den Garten herab.
    »Morgen!«, rufe ich ihr zu, worauf sie mir zuwinkt.
    »Irgendetwas von den Tischen zu sehen?«
    »Noch nicht, aber die Leute arbeiten fleißig.«
    »Eigentlich sollten sie längst hier sein. Ich will, dass sie sie unter den Apfelbäumen aufstellen.«
    »Aber es ist gerade erst neun.«
    »Ich kann rein gar nichts tun, solange ich in diesem Stuhl sitzen muss.«
    »Moment. Ich komme gleich.« Ich durchquere die Küche,

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