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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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vorwärtsgestolpert, bevor sie in das Bassin fiel und das Bewusstsein verlor.«
    »Das ist unmöglich.« Hadley schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    »Ich kann mir das offen gestanden auch nicht vorstellen«, räumte Adrian unbehaglich ein.
    »Und sie hat sich auch nicht an einem herabhängenden Ast gestoßen. Selbst wenn sie vom Weg abgekommen wäre, die Äste sind so hoch, dass sie gar nicht damit in Berührung kommen kann.«
    »Was Sie sagen, stimmt«, pflichtete Adrian ihm bei.
    »Ich bin geneigt, mich Ihrer Auffassung anzuschließen.« Hadley schob zu den Büschen am Rande des Weges und wühlte mit seiner Stiefelspitze im Laub. Dabei tastete er das Erdreich mit Blicken ab. »Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen, dass das ein Unfall war.«
    »Hadley, Sie sprechen mir aus der Seele.« Adrian betrachtete die plätschernden Fontänen und ließ seine Gedanken Revue passieren. Sein Herzschlag hatte ausgesetzt, als Clarissa leblos in dem Bassin trieb. Oh Gott, sie ist ertrunken, war seine erste Reaktion gewesen. Die Vorstellung, dass er sie für immer verloren haben könnte, war wie ein Messer in seiner Brust. Ihm war schon vorher bewusst gewesen, dass er das Mädchen mochte und ihre Gesellschaft genoss, aber in diesem Moment hatte er begriffen, dass seine Gefühle für Clarissa tiefer gingen und er auf dem besten Weg war, sich in diese Frau zu verlieben.
    »Aber hallo! Was haben wir denn hier?«, ertönte es grimmig.
    Adrian spähte zu Hadley, der eben einen Gegenstand aufhob. Der Detektiv richtete sich auf, einen dicken Ast in der Hand. Stirnrunzelnd trat Adrian zu ihm.
    »Ist das der Ast? Glauben Sie, dass er abbrach, als Clarissa davorprallte?«
    »Dafür hätte sie ihn vorher absägen müssen«, meinte Hadley sarkastisch.
    Adrian blickte von dem sauber durchgesägten Astende zu dem braunen Haarbüschel, das sich an der Rinde verfangen hatte. Hadley entfernte die Haare und inspizierte sie. »Ich schätze, die sind von Clarissa. Die Farbe kommt hin.«
    Adrian nickte stumm.
    »Also wurde der Ast abgesägt, dann wurde sie zu dem Springbrunnen gelockt und damit bewusstlos geschlagen. Hinterher wurde sie in das Bassin geworfen, wo sie zweifellos ertrinken sollte. Sie haben Clarissa an dem besagten Abend das Leben gerettet.«
    Eine Woge eisiger Furcht flutete Adrians Magengrube, breitete sich in seinem Brustkorb aus. Sein Plan, sie heimlich in jener Ballnacht am Springbrunnen zu treffen, hatte sie haarscharf vor dem Ertrinken bewahrt. Hätte er sich für einen anderen Treffpunkt entschieden oder für einen anderen Abend, wäre Clarissa jetzt tot, fuhr es ihm durch den Kopf. Bei der Vorstellung stockte ihm nachgerade das Herz. Er war selber verblüfft, dass er so stark reagierte, zumal er das Mädchen erst kurze Zeit kannte. Indes war es ihm ein inneres Anliegen, sie zu beschützen und glücklich zu machen.
    Hadley warf den Ast auf den Boden und klopfte sich den Schmutz von den Händen. »Was ist mit dem Brand?«
    »Welcher Brand?«
    »Mylord, die Spatzen pfeifen es sprichwörtlich von den Dächern, dass es noch in derselben Nacht im Haus gebrannt hat. Und dass man Sie und Clarissa in einer kompromittierenden Situation erwischte, worauf Sie um die Hand des Mädchens anhielten.«
    »Ach ja. Das hatte ich völlig verdrängt.« Adrian presste die Lippen zu einer dünnen Linie aufeinander. »Das Feuer brach praktisch direkt vor ihrer Zimmertür aus. Eine unbeaufsichtigte Kerze, die umfiel und den Teppich in Brand steckte – zumindest soll das wohl die Ursache sein.«
    »Und Sie sind da anderer Ansicht?«
    »Clarissas Zimmertür war von außen abgesperrt oder mit irgendeinem Gegenstand blockiert worden. Wie dem auch sei, die Klinke war ohnehin viel zu heiß zum Anfassen, als ich den Rauch bemerkte und schnell zur Tür lief. Das Feuer wütete im Flur. Folglich mussten wir durch das Fenster flüchten. Wäre sie allein im Zimmer gewesen und hätte geschlafen …«
    Hadley nickte grimmig. »Allmählich kommt mir auch der Vorfall auf dem Markt spanisch vor, als sie um ein Haar von einer Kutsche überrollt worden wäre. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es tatsächlich ein Unfall war. Trotzdem hör ich mich mal um, ob es Zeugen gegeben hat. Womöglich hat jemand die Person gesehen, die Clarissa auf die Straße gestoßen hat. Und was den Sturz auf der Treppe angeht, würde ich gern mal die Angestellten befragen und …«
    »Nein, tun Sie das nicht«, versetzte Adrian entschieden. »Die Tatsache,

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