Liebe auf den zweiten Klick
auch nicht, furchtbar richtig an.«
»Es dabei belassen?«, fragte er.
»Klar«, meinte sie und redete immer schneller. »Wir könnten uns in dunklen Kinos treffen ⦠und wenn ich dir irgendwas zu sagen habe, dann schicke ich einfach jemand anderem eine E -Mail.«
Lincoln trat einen Schritt zurück, als hätte sie ihm einen Schlag verpasst.
Sie verzog das Gesicht und schloss die Augen. »Tut mir leid.« Sie stöhnte. »Sorry, ich hab dich ja gewarnt. Mit dem Reden hab ichâs nicht so. Auf Papier bin ich besser.«
Sie weià es, war alles, woran Lincoln denken konnte. Dass ich der unheimliche Kerl bin. Nicht der süÃe Typ. Sie weià es ⦠und hat sich trotzdem neben mich gesetzt.
»Bist du jetzt fertig?«, fragte er.
»Damit, mich lächerlich zu machen? Vermutlich nicht.«
»Mit deiner Rezension.«
»So weit es denn eine geworden ist.«
»Dann komm mit.«
Lincoln streckte die Hand aus und hatte das Gefühl, als ob er etwas gewonnen hätte, als sie nach einem Moment der Benommenheit danach griff. Er ging auf den Ausgang der Redaktion zu und hoffte, er wüsste, wohin er sie führen sollte. Es war ja nicht gerade so, als ob der Courier irgendwo einen romantischen Innenhof versteckt hätte. Oder einen Balkon. Oder eine Eckcouch.
Sie landeten im Pausenraum.
»Warte mal«, sagte Beth, als er die Tür öffnete. Der Raum war dunkel. Die Tische waren weg. Die Automaten standen immer noch da, das Licht darin brannte, und sie summten, aber sie waren leer.
»Der Raum ist geschlossen«, erklärte sie. »Unten haben wir jetzt einen neuen. Ich glaube, das hier soll ein Büro werden, ich denke, für die von der Webseite.«
Sie sah nervös den Flur entlang und lieà seine Hand los.
»Perfekt«, verkündete Lincoln. Er trat in den dunklen Raum und hielt ihr die Tür auf. Sie sah ihn erstaunt an und folgte ihm dann. Die Tür fiel hinter ihnen zu, und Lincoln verharrte einen Moment, bis sich seine Augen an das Licht des Pepsi-Automaten gewöhnt hatten. Neben dem Kaffeeautomaten war Platz. Beth folgte ihm dorthin â das konnte er eigentlich immer noch nicht fassen â, sie sanken zu Boden und sahen einander an.
Er wollte sie berühren, wieder ihre Hand nehmen, aber sie zog sich den Rock über die Knie und presste die geballten Fäuste in den SchoÃ. Bis jetzt hatte er nicht darauf geachtet, was sie anhatte. Einen knielangen Jeansrock, eine rosenfarbene Strickjacke, Leggins in einem Lavendelton, blaue Lederstiefel. Sie sah aus wie ein Sonnenuntergang, dachte er.
»Und jetzt reden wir also?«, fragte sie.
»Ich denke schon.«
Beth blickte auf ihre Fäuste. »Ich weià nicht, was ich dir erzählen kann, was du nicht schon weiÃt.«
»Sag das nicht«, bat er. »So ist das doch gar nicht.«
»Ach nein?« Sie sah wütend aus.
»Es tut mir leid«, sagte er.
»Entschuldige dich nicht«, flehte sie mit zitternder Stimme. » Bitte . Ich will wirklich, wirklich nicht, dass es dir leidtut.«
»Echt?«
»Ja« , beteuerte sie.
»Was soll ich denn dann sagen?«
»Ich will, dass du irgendetwas sagst, ich weià auch nicht, was, aber irgendwas, das als Erklärung dafür herhält, dass ich überhaupt hier bin.« Sie sprach zu schnell, ihre Stimme kiekste, er dachte, sie würde vielleicht sogar anfangen zu weinen. »Ich meine, wenn ich ihr das erzähle, liegt Jennifer bestimmt schon in den Wehen. Sie denkt ja immer noch, wir sollten dich melden â aber weshalb? Und bei wem? Sie meint, ich hätte mich von deiner groÃen Niedlichkeit blenden lassen ⦠von deiner niedlichen GröÃe â¦Â«
»Jennifer ist schwanger?«, fragte Lincoln und lächelte unvermittelt.
Beth wischte sich über die Augen und sah ihn an.
»Ja.«
»Das ist ja toll«, rief er begeistert. »Das ist wirklich fantastisch.«
»Ja â¦Â«, sagte sie und starrte ihn immer noch an, dann schlug sie die Hände vors Gesicht. » O Gott, das ist alles so verdreht.«
»Es tut mir leid«, wiederholte er erneut.
»Halt.«
»Richtig, sorry, hör mal, würde es dir helfen, wenn ich dir erkläre, dass ich gar nicht vorhatte, deine Nachrichten zu lesen? Oder Jennifers oder die von irgendjemandem sonst? Ich hab nur den Filter gecheckt, und euch hatte das Programm rausgefiltert,
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