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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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geworden. Mein Gott, das ist, als würde man ein Pferd abschleppen.«
    Â»Wir haben es gleich geschafft.«
    Â»Ich kann allein gehen«, lallte Lincoln, als er endlich die Sprache wiedergefunden hatte. Er versuchte, sich aufzurichten, und sank wieder zusammen.
    Â»Nur noch ein paar Stufen, Lincoln«, redete Dena ihm zu.
    Sie halfen ihm durch die Wohnungstür, und er stieß sich den Kopf am Türpfosten an.
    Â»Das ist die Strafe dafür, dass ich deinetwegen die Zugabe verpasst habe«, keuchte Justin. »Du elender Riese.«
    Â»Ich kann allein gehen«, beteuerte Lincoln wieder. Konnte er nicht. Sie ließen ihn in einen Sessel sinken. Oder ließen ihn vielmehr einfach darauf fallen. Dena versuchte ihn dazu zu bewegen, etwas Wasser zu trinken.
    Â»Muss ich sterben?«, fragte er.
    Â»Na hoffentlich«, sagte Justin.
    Noch vor dem Morgengrauen wachte Lincoln wieder auf und irrte auf der Suche nach dem Bad durch ein Schlafzimmer. Danach fiel er wieder auf den Sessel und schob dabei die Rückenlehne nach hinten, bis sie fast waagerecht stand. Das Kopfende des Lehnstuhls roch nach Haargel und Zigaretten. Alles roch nach Zigaretten. Lincoln machte die Augen auf. Die Sonne schien bereits. Justin saß auf einer der Armlehnen, rauchte eine Zigarette und benutzte den in die Lehne eingebauten Aschenbecher.
    Â»Er ist wach«, rief er in Richtung Küche. Lincoln stöhnte. »Dena hat sich Sorgen um dich gemacht«, erklärte Justin und schaltete den Fernseher ein. »Du schläfst wie ein Toter.«
    Â»Was?«
    Â»Du atmest nicht«, erklärte Justin.
    Â»Doch, tue ich.«
    Â»Aber man sieht es nicht«, stellte Dena klar und reichte ihm etwas Rotes zu trinken.
    Â»Was ist das?«
    Â»Wodka mit Tomatensaft«, sagte sie. »Und A -1-Soße.«
    Â»Nicht A -1«, berichtigte Justin. »Worcester.«
    Â»Nein danke«, lehnte Lincoln ab.
    Â»Du musst aber was trinken«, mahnte Justin. »Du bist dehydriert.«
    Â»Bin ich gestern ohnmächtig geworden?«
    Â»So was in der Art«, erklärte Dena. »Erst standest du noch ganz normal da. Und plötzlich lagst du dann auf der Theke. Als wolltest du dich nur mal ausruhen. Seit dem College hab ich niemanden mehr so viel trinken sehen.«
    Â»Im College hab ich nie so viel getrunken.«
    Â»Was dann ja wohl auch erklärt, warum du in der untersten Bezirksliga spielst«, meinte Justin. »Mal im Ernst. Ein kräftiges Kerlchen wie du. Wie peinlich.«
    Â»Das tut mir wirklich leid«, sagte Lincoln zu Dena.
    Â»Ist schon in Ordnung«, antwortete sie. »Möchtest du ein Rührei oder so?«
    Â»Nur Wasser.« Er hievte sich aus dem Sessel hoch, und Justin nahm augenblicklich seinen Platz dort ein. Die Welt war nicht untergegangen. Nicht einmal in der zentralen Zeitzone. Im Fernsehen lief Sports Center . Dena folgte Lincoln in die Küche. Sie trug ein T -Shirt und bedruckte Praxishosen. Noch mehr Zähne. Sie reichte ihm ein Glas Wasser.
    Â»Ist es weg?«, fragte sie.
    Â»Was denn?«
    Â»Das, was du mit der ganzen Trinkerei verscheuchen wolltest.«
    Er schloss die Augen. Beth . »Nein«, sagte er. »Aber ich denke, ich werde es nicht noch mal versuchen.«
    Lincoln trank fast fünf Liter Wasser, bevor er Justins Wohnung verließ. Auf dem Weg nach Hause schaute er beim Fitnessstudio vorbei, weil er dachte, dass er sich dann vielleicht besser fühlen würde. Better Bodies schloss an Feiertagen nicht – sogar an Weihnachten hatten sie den halben Tag geöffnet –, sodass viele Leute schon da waren und mit ihren guten Vorsätzen fürs neue Jahr durchstarteten. Lincoln musste für das Laufband anstehen. Er konnte die ganze Zeit nur an Beth denken, an sie zu denken war aber so, als würde er sich selbst ins Aus manövrieren. Als würde man ein kompliziertes Rätsel lösen und gegen Ende merken, dass man ganz zu Anfang einen Fehler gemacht hat und dass es keine Möglichkeit gibt, die Lösung zu finden, wenn man nicht noch einmal wieder von vorn anfängt. Ohne alles andere auszulöschen. Ohne alle bisherigen Annahmen über Bord zu werfen.
    Jetzt, wo er wusste, wie Beth aussah, konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie es vorher gewesen war, als er es noch nicht gewusst hatte. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, sie sich je anders vorgestellt zu haben. Äußerlich hatte sie überhaupt keine Ähnlichkeit

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