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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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verschwinden wie Stewart«, fuhr Suze fort. »Dass er sich einfach in Luft auflöst.«
    »Nein, das wünschst du dir nicht«, widersprach Margie. »Was wäre denn, wenn er wieder zurückkäme?«
    Nell zog die Luft durch zusammengebissene Zähne ein.
    »Glaubst du, dass Stewart zurückkommt?«
    »Budge möchte, dass ich mir die Versicherungen auszahlen lasse«, sagte Margie. »Er meint, mit zwei Millionen Dollar könnte ich mir jede Menge Porzellan kaufen. Seiner Meinung nach sollte ich das Geld nicht einfach so herumliegen lassen.«
    »Wenn du sie dir nicht auszahlen lassen möchtest, dann mach es nicht«, bemerkte Suze scharf. »Das geht Budge überhaupt nichts an.«
    »Er sorgt sich nur um mich«, beschwichtigte sie Margie.
    »Aber wenn ich mir das Geld nun auszahlen lasse, und Stewart taucht doch wieder auf? Dann müsste ich die Summe zurückzahlen. Und ihr wisst genau, dass ich dann nicht mehr die volle Summe hätte.«
    »Ist er denn zurückgekommen?«, fragte Nell und hasste sich selbst für diese Frage.
    »Ich glaube nicht«, sagte Margie. »Aber es würde ihm ähnlich sehen. Er war ein solches Arschloch.«
    »Margie!« Suze lachte und hatte ihr Selbstmitleid vergessen.
    »Nun, das war er«, beharrte Margie.
    »Dann glaubst du also, dass er lebt«, sagte Nell und fühlte sich hundsgemein, dass sie auf diesem Punkt so herumritt.
    »Nein«, erwiderte Margie. »Ich glaube, dass er tot ist. Aber manchmal habe ich Angst, er könnte doch noch leben.«
    Nell nickte und wartete darauf, dass sie weitersprach, doch war es Suze, die in die Pause platzte.
    »Und?«, wandte sie sich an Nell. »War es prickelnd?«
    »Gott sei gedankt, ja«, lächelte Nell. Während die beiden sie den ganzen restlichen Brunch über neckten, fragte sie sich, wie die Dinge sich so hatten wenden können, dass sie die Glückliche war und die beiden anderen in Schwierigkeiten steckten. Zwei Straßen weiter schenkte Riley sich eine Tasse Kaffee aus Nells Kaffeemaschine ein und bemerkte: »Soso. Du und Nell.«
    »Hast du es herausgefunden, ja?« Gabe trank seinen Kaffee und blinzelte die gerahmte Vergrößerung von seinem Vater und Trevor an, erneut gerührt darüber, dass Nell das Büro auf diese Weise geschmückt hatte.
    »Ich verfüge über einzigartige Fähigkeiten, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.« Riley saß auf der Kante von Nells Schreibtisch und nippte vorsichtig an seinem Kaffee. »Suze ist gestern Abend hier vorbeigekommen und hat sie gesucht.« Gabe nickte und betrachtete das Familienporträt. Es bekümmerte ihn ein wenig, wie jung Chloe aussah. Auf dem Foto wirkte sie noch jünger, als sie es in Wirklichkeit gewesen war. Wie ein makelloses Ei, glatt und rund. Jemand hätte mir dafür eine Tracht Prügel verpassen sollen, dachte er. Sie war in Lus Alter und hielt ein Baby im Arm, Himmel noch mal. Aber es war niemand da gewesen, der sie hätte beschützen können. Ihre Eltern waren tot, seine Mutter ebenfalls, und alles, was sein Vater gesagt hatte, war: »Eine gute Wahl, sie wird dir niemals Schwierigkeiten bereiten.« Genau das hatte sie auch nie getan.
    »Ich habe sie nach Hause gefahren. Dann sind wir Jack begegnet«, fuhr Riley fort. Gabe drehte sich um.
    »Wie bitte?«
    »Suze. Jack war da, als ich sie nach Hause gefahren habe.«
    »Wie schlimm war es?«
    Riley schüttelte den Kopf. »Schlimm. Aber sie wollte nicht, dass ich bleibe. Sie meinte, er würde sie nicht schlagen.«
    »Nein«, bestätigte Gabe. »Er ist lediglich arrogant und egoistisch.«
    »Und er betrügt sie«, fügte Riley hinzu.
    »Hast du es ihr gesagt?«
    »Nein.«
    Gabe nickte und wandte sich wieder dem Foto zu. »Ich kann kaum glauben, wie jung Chloe auf diesem Bild aussieht. Was in aller Welt habe ich mir nur dabei gedacht?«
    »Dasselbe, was du auch gestern Abend gedacht hast«, sagte Riley und trat neben ihn. »Schau dir mal an, wie jung ich gewesen bin. Und mich hast du zum Arbeiten auf die Straße hinausgeschickt.«
    »Ich nicht. Das hat Paps getan«, erwiderte Gabe. »Und du wolltest unbedingt.«
    »Ich weiß«, stimmte ihm Riley zu. »Verdammt, sie war jung. Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Nicht dasselbe, was ich gestern Abend gedacht habe.« Gabe versuchte sich vorzustellen, was sein Vater über Nell sagen würde. Vermutlich: »Mach dich so schnell du kannst aus dem Staub, mein Junge.« Mit Chloe hatte er keine Ahnung gehabt, auf was er sich einließ, was eine Ehe bedeutete. Doch gestern Abend mit Nell hatte er genau gewusst, wie viel

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