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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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teuren Tagesdecke, von der wunderbaren Gemüsepfanne, die Nell für sie zubereitet und von der Nell selbst fast die Hälfte verputzt hatte – nur Riley erwähnte sie nicht.
    Jack hatte für düstere Typen nicht halb so viel übrig wie sie.
     
    Während Suze Jack eine gekürzte Version des Abends präsentierte, hatte sich Marlene am Fußende von Suzes zweitem Gästebett in die Chenilledecke gekuschelt und schien sich von den Strapazen des Umzugs zu erholen.
    »Sieh nur, wie viel Platz du hier zum Toben hast.« Nell versuchte, sich von ihrem schlechten Gewissen gegenüber Margie abzulenken. Dann erinnerte sie sich daran, dass Marlene nicht gerne herumtobte. Sie ließ sich in die Kissen zurücksinken und beobachtete den Dackel, wie er sich noch tiefer in das Chenille kuschelte. Nell hatte sich daran gewöhnt, sie wie ein kleines, verzogenes und manipulierendes Kind zu behandeln. Doch Marlene dort unten in ihrem Chenille war und blieb ein Tier, mit Zähnen und Krallen, und Vorfahren, die einst ungebunden und wild gewesen waren.
    Vielleicht sollte ich mit ihr in den Park gehen, dachte Nell, damit sie ihre wilde Seite wieder entdeckt.
    Marlene spürte, dass Nell sie beobachtete und antwortete mit ihrem melodramatischen Augenaufschlag.
    Nell schüttelte den Kopf. Ein eingezäunter Garten war der einzige Ort, an dem Marlenes Vorfahren jemals frei und wild gewesen waren.
    Marlene ließ ihren Kopf zurückfallen und winselte ein wenig. »Leckerli?«, erkundigte sich Nell tonlos.
    Marlene winselte lauter.
    Nell stand auf und ging hinunter in die Küche. Als sie es an der Tür klopfen hörte, schreckte sie zusammen. Sie steckte Marlenes Hundekuchen in die Tasche ihres Pyjamas und blinzelte durch die Spitzengardine, die Suze vor dem Fenster angebracht hatte.
    Dort stand, groß und düster, Gabe. Allein bei seinem Anblick fuhr ihr ein Schauer über den Rücken.
    Ein relativ warmer Schauer.
    Sei nicht albern, Nell , ermahnte sie sich selbst und öffnete die Tür. »Hallo. Haben Sie sich verlaufen?«
    »Zur Einweihung.« Er reichte ihr eine Flasche Glenlivet. »Riley erzählte, dass Sie jetzt hier wohnen.«
    Sie trat zurück, damit er eintreten konnte. Zu spät bemerkte sie, dass sie den uralten Flanellpyjama mit dem Esel aus Winnie, der Pu anhatte, den Jase ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, als er zehn Jahre alt war.
    »Niedlicher Pyjama«, bemerkte er. »Haben Sie ihn schon lange?«
    »Ich nehme an, Sie würden hiervon gerne etwas trinken.« Nell ging, um Gläser zu holen.
    »Was ich wirklich möchte, ist, dass Lynnie jede Menge Kram hier drinnen zurückgelassen hat«, erwiderte Gabe und folgte ihr in die Küche. »Riley hat Freitagnacht ihren Müll durchsucht, doch war da rein gar nichts zu finden, das uns weitergeholfen hätte. Und heute stellt sich heraus, dass sie umgezogen ist. Meiner Ansicht nach schuldet mir Gott in diesem Fall etwas Gutes.«
    Er hielt inne, als sie sich mit den Gläsern in den Händen umdrehte.
    »Und das wäre?«, fragte sie und versuchte, den Ausdruck auf seinem Gesicht zu deuten.
    Er schüttelte den Kopf und nahm eines der Gläser. Er sah gut aus, wie er mitten in ihrer Küche stand, so als gehöre er dorthin. Vielleicht lag es ja am Stil ihrer neuen Maisonettenwohnung, der eindeutig altmodisch war. Die weißen Wandschränke stammten aus den Vierzigerjahren, ebenso wie das Linoleum mit seinem schwarz-weißen Schachbrettmuster. Die Möbel in Gabes Büro datierten aus derselben Epoche. Sogar er selbst sah ein wenig aus wie ein Kinoheld aus den Vierzigern, dachte sie. Er hatte Ähnlichkeit mit William Powell, nur dass er größer, breiter und kantiger gebaut war und keinen Schnauzbart trug.
    »Sie haben bei Ihrem Einzug hier also nichts gefunden?«, fragte Gabe und versetzte sie wieder ins Jahr 2000.
    »Ich bin noch nicht ganz fertig eingezogen. Aber in den Schubladen und Schränken, die wir bisher geöffnet haben, war nichts.«
    Gabe hob sein Glas. »Cheers!«
    Er nippte an seinem Scotch, lehnte sich gegen den Spülstein und lächelte sie an. Nach einer Minute sagte sie: »Die Masche können Sie vergessen, darauf falle ich nicht mehr herein.«
    »Welche Masche?«
    »Das lange Schweigen, mit dem Sie die Leute dazu bringen, sie mit Worten zu füllen und sich selbst zu beschuldigen.«
    Gabe grinste sie an. »Irgendetwas Bestimmtes, was Sie gerne loswerden möchten?«
    Sie dachte, Margie , und fühlte sich elend.
    »Nur raus damit«, ermunterte er sie.
    »Ich bin wütend auf Sie«, sagte sie. »Ich habe

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