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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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blinzelte. »Du bist nicht gewöhnlich. Du bist lediglich deprimiert.«
    Um sie abzulenken, schob ihr Suze den Keksteller hin. »Nell ist nicht deprimiert. Und da wir gerade von Budge sprechen: Wenn du weiterhin mit ihm zusammen bleiben solltest, dann sage ihm bitte, er soll mich in Zukunft nicht mehr ›Susie‹ nennen. Ich habe es ihm schon so oft gesagt, aber er macht es immer noch. Noch ein einziges Mal und ich schwöre, ich breche ihm das Genick.«
    »Manchmal komme ich tatsächlich ins Grübeln«, fuhr Margie vollkommen unbeirrt fort. »Ihr wisst schon, soll das wirklich alles gewesen sein?«
    Nell nickte. »Das habe ich mich früher auch immer gefragt. Manchmal habe ich mich in der Versicherungsagentur umgesehen und gedacht, ›damit soll ich den Rest meines Lebens verbringen?‹ Tja, das sollte dann doch nicht sein. Ich rate dir, Margie, treib die Sache nicht zu weit.«
    »Du hast die Sache nicht zu weit getrieben«, mischte sich Suze ein. »Du hast den falschen Mann geheiratet.«
    »Nein, das habe ich nicht«, widersprach Nell.
    »Zweiundzwanzig Jahre lang war er der Richtige.« Sie starrte in ihre Kaffeetasse. »Schließlich hat er mich nicht betrogen...«
    »Himmel noch mal«, erregte sich Suze. »Wenn ich noch ein einziges Mal höre, dass es überhaupt nicht Tims Schuld ist, weil er dich nicht betrogen hat, bevor er dich verlassen hat, raste ich aus. Er hat dich sitzen gelassen und dich so sehr verletzt, dass du noch nicht einmal mehr etwas isst.« Sichtlich erschüttert starrte sie auf den Plätzchenteller. »Er ist der Allerletzte. Ich hasse ihn. Finde einen anderen und fang ein neues Leben an.«
    Mir gefiel mein altes Leben. Nell atmete tief durch.
    »Könnten wir nicht erst einmal abwarten, ob ich die sechs Wochen bei Gabriel McKenna überlebe, bevor ich mich mit anderen Männern abgeben muss?«
    »Also gut, sechs Wochen. Aber danach musst du wieder ausgehen«, gab Suze nach. »Und jetzt iss endlich was.«
    »Wir sollten dein Porzellan auspacken«, meinte Margie.
    Gott, schütze mich vor denen, die mich lieben, dachte Nell und leerte ihre Kaffeetasse.
     
    Fünf Stunden später hätte Gabe in seinem Appartement im dritten Stock über der Agentur wohl genau dasselbe gedacht, wenn er überhaupt nachgedacht hätte. Nach einem solchen Tag war ihm lediglich nach Sex und Ruhe zu Mute. Genau dieses Ziel würde er gleich erreicht haben, wenn er nur so tat, als hörte er Chloe zu, die neben ihm im Bett lag.
    »Mir gefiel, wie sie aussah«, sagte Chloe gerade. »Ich habe ihr Geburtsdatum in den Bewerbungsunterlagen nachgelesen. Sie ist Jungfrau, ganz wie ich gedacht hatte. Sie wird eine ausgezeichnete Sekretärin abgeben.«
    »Hmhm.«
    »Meiner Ansicht nach solltest du Lynnie feuern und Eleanor fest anstellen«, fuhr Chloe fort. Ihre normalerweise so zarte Stimme war nun ungewohnt nachdrücklich, und Gabe wachte ein wenig auf. »Schon bevor ich wusste, dass Lynnie Skorpion ist, habe ich ihr nicht vertraut.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß, sie ist effizient, aber sie kümmert sich um niemanden außer um sich selbst. Diese dunklen Haare. Eleanor wäre perfekt für dich.«
    Gabe ignorierte die Bemerkung über dunkle Haare – Chloes freien Assoziationen zu folgen, konnte Stunden dauern -, um sich auf einen wichtigen Punkt zu konzentrieren. »Chloe, ich schreibe dir auch nicht vor, wie du dein Geschäft zu führen hast. Also stecke bitte deine Nase auch nicht in meine Angelegenheiten.« Dann kam ihm ein anderer Gedanke. »Wie kommt es, dass du die Unterlagen gesehen hast?«
    »Sie lagen auf deinem Schreibtisch. Ich habe sie gesehen, nachdem du gegangen warst. Ihr Aszendent ist Krebs.«
    »Wenn das bedeutet, dass sie einen hübschen Hintern hat, soll’s mir recht sein. Aber halte dich bitte von meinem Büro fern.« In der vergeblichen Hoffnung, dass sie den Mund halten würde, rollte sich Gabe auf die Seite.
    »Ich wette, dass sie früher einmal ein echter Rotschopf war«, fuhr Chloe fort. »Ich habe Feuer gespürt, darauf gehe ich jede Wette ein. Aber jetzt ist sie ganz ausgebleicht.« Sie stieß ihn mit dem Ellenbogen an. »Dagegen könntest du doch etwas unternehmen. Du könntest sie doch wieder zum Glühen bringen.«
    »Sie wird sich ums Telefon kümmern«, murmelte Gabe in sein Kopfkissen. »Und sofern nicht die Telefongesellschaft ein Feuer in ihr entfacht, wird sie wohl Pech damit haben.«
    Chloe setzte sich auf und lehnte sich über seine Schulter. Er schloss die Augen und genoss ihren warmen,

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