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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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Minikühlschrank unter seinem Nachttisch aufzumachen.
    »Gibt’s noch Fruchtshakes?« Ich krieche auf seinen Rücken und küsse die süße Salzigkeit seines Nackens, während ich auf den schwindenden Vorrat an Fiji-Wasserflaschen mit blauem Deckel blicke.
    »Nee. Aber keine Sorge, ich laufe kurz in die Küche.« Er dreht den Kopf, um mich zu küssen, und seine Finger schlüpfen unter mein Hemd, während meine im Gegenzug über seinen Körper wandern und wir drauf und dran sind, einen weiteren wichtigen Teil von Coppolas Werk zu verpassen. Zum zehnten Mal in der letzten Stunde vibriert sein Handy auf der lackierten Nachttischplatte.

    »Musst du da nicht drangehen?«, frage ich und stütze meine Hände auf seiner Brust ab.
    Er löst sich von mir und gleitet auf den Boden, wo er stehen bleibt und mit den Händen an meinen Füßen auf mich hinunterlächelt.
    »Was?«, frage ich befangen.
    »Nichts. Du passt hier einfach perfekt rein, zerzaust und verschlafen, wunderschön.« Das Telefon rumpelt weiter über den Tisch, aber er tätschelt nur meine Füße. »Scheiß auf sie.« Er geht zur Tür. »Ich hatte seit drei Monaten keinen einzigen Tag mehr frei. Die sollen ruhig mal ein Weilchen schmoren.« Auf der Türschwelle dreht er sich um und legt den Kopf schief. »Amüsierst du dich nicht?«
    »Doch.« Ich schlinge die Arme um das riesige Kissen und sehe zu, wie die Abenddämmerung die Wände in schimmernden Glanz taucht. »Ich will nur nicht, dass du gefeuert wirst.«
    »Ich bin hier derjenige, der feuert.« Er klopft mit den Fingerknöcheln an das Bücherregal, das die Tür umrahmt. »Und in die Küche geht. Rühr dich nicht vom Fleck!«
    »Irgendwas zum Knabbern!«, rufe ich ihm hinterher, während ich mich aus der durchwühlten Seidenwäsche schäle, um etwas leichtere Filmkost aus der Vitrine zu holen. Ich überspringe die ausländischen Filme, die Mangas und die große Sammlung Dokumentarfilme auf der Suche nach einer Komödie oder vielleicht etwas Weihnachtlichem. Als ich gerade die Vision meiner Eltern verdränge, die wahrscheinlich in diesem Moment Adel verpflichtet schauen, stoße ich auf Jakes Namen und ziehe die Hülle aus dem Regal.
    »Deine Konzertmitschnitte«, lese ich von der Rückseite ab, als er mit Popcorntüten im Arm und Flaschen und Gläsern zwischen den Fingern zurückkommt.
    »Ach Gott, ja.« Er beugt sich vor, um die Smoothies abzustellen und die Popcorntüten auf den Nachttisch fallen
zu lassen. »Das sollte eigentlich gar nicht hier sein. Ich versuche, alles, was mit der Arbeit zu tun hat, in meinem Büro zu lassen. Sonst gibt es schlechtes Feng-Shui.«
    »Ich möchte dein Büro sehen.«
    Er wirft mir einen skeptischen Blick zu, während er den Deckel abdreht und das klumpige, nach Banane riechende Gebräu in Happy-Meal-Gläser gießt, die inzwischen Sammlerwert haben dürften. »Warum?«
    »Einfach so.«
    Er reicht mir ein volles Glas, und wir stoßen an, bevor er seins in einem Zug leert, es wie einen leeren Bierkrug auf den Tisch knallt und sich den dünnen gelben Film von der Oberlippe leckt. »Dann machen wir eben eine Führung.« Mit conciergehafter halber Verbeugung deutet er zur Tür. »Nach Ihnen. Links bitte.«
    Nachdem ich mein Glas abgestellt habe, gehe ich den langen Gang entlang und biege die nackten Zehen nach oben, um dem kalten, gegossenen Zementboden zu entgehen.
    »Dritte Tür rechts.«
    Ich drehe den Knauf und betrete einen Raum, den ich fälschlicherweise in Susan Sharpes Haus erwartet hatte: einen Jake-Schrein. Zur Hälfte holzgetäfeltes Büro, zur anderen Hälfte kissenbedecktes Kreativnest, blicken mir Jakes Gesicht und seine Erfolge von jeder verfügbaren Oberfläche entgegen. Ich gehe zu der dicht behängten Wand gegenüber dem Schreibtisch, wo seine sechs Mehrfach-Platinalben über gerahmten Album-Covern, Tour-Plakaten und Fotos hängen, auf denen er mit Gott und der Welt, von Leonard Cohen bis Jay-Z, zu sehen ist. Über dem geschwungenen Art-déco-Schreibtisch hängt der Gus-Van-Sant-Film, zu dem er eine kleine Nebenrolle und den Soundtrack beigesteuert hat.
    »Ach ja, das.« Ich schüttle den Kopf in Richtung Filmplakat.

    »Ja? Was ist damit?«
    »Das sollte eigentlich ein riesiges Fiasko werden. Ich habe mich monatelang darauf gefreut. Natürlich umsonst.«
    »Ich hab’s dir doch gesagt – hier gibt es nichts Interessantes.« Er nimmt meine Hand und versucht mich hinauszuziehen, sodass ich auf einem Fuß über den Tibetteppich hüpfe.
    »Nein, warte.« Ich

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