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Liebe braucht keinen Ort

Liebe braucht keinen Ort

Titel: Liebe braucht keinen Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Waggoner
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entschieden.«
    David nahm ihre Hand. »Ich auch nicht«, sagte er und Liza spürte ein kleines glückliches Pochen.
    Liza merkte gar nicht, wie sich die Schlange vorwärtsbewegte, bis ihr auffiel, dass nur noch so wenige Leute vor ihnen waren, dass sie bestimmt den nächsten Zug bekommen würden. Dann sah sie das Mädchen mit dem tintenschwarzen Haar mit einem jungen Mann unmittelbar vor ihnen stehen. Jetzt, da sie das Gesicht des Mädchens erkennen konnte, war Liza klar, dass sie richtig vermutet hatte. Sie war wirklich schön. Das Mädchen war groß gewachsen, hatte hohe, breite Wangenknochen, die das Gesicht beinahe rund erscheinen ließen. Und doch hatte sie etwas Gertenschlankes, Zartes.
    David folgte ihrem Blick, und sie war sich sicher, dass er das Mädchen erkannte. Rasch lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Liza.
    »Du bist dran«, sagte sie. »Erzähl mir, wie sich das Mädchen und ihr Begleiter kennengelernt haben.«
    David hob die Hände und kapitulierte. »Mir fallen keine Geschichten mehr ein, Liza. Du gewinnst. Außerdem sind wir jetzt gleich dran und müssen einsteigen.«
    Sie schaute ihn fest an. »Kennst du dieses Mädchen?«
    »Die mit den langen schwarzen Haaren?«, fragte er so, dass es klang, als würde er sie wirklich kennen. Verwirrt beschloss Liza, das Mädchen für den Augenblick zu vergessen und sich von ihr nicht den Tag verderben zu lassen.

    Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als sie in Brighton ausstiegen. Sofort wurden sie in die fröhliche, wirbelnde Menge hineingezogen. Liza kämpfte dagegen an, sich von den Menschenmassen in Richtung Strand ziehen zu lassen.
    »Gehen wir nicht zum Pier?«, fragte David.
    »Noch nicht«, antwortete Liza. Sie fand es aufregend, mit ihm hier zu sein, und als sie sich endlich aus der Menschenmenge um den Bahnhof herausgekämpft hatten, führte sie ihn rasch vom Strand fort, bis sie an einen Ort gelangt waren, der wie eine riesige grüne Wiese aussah. Über dieser Wiese balancierten Leute auf Surfbrettern und schwebten etwa fünf Meter hoch in der Luft. Manche schienen eine unsichtbare gebogene Wand hinaufzugleiten, machten einen Looping und flogen weiter. Andere verloren das Gleichgewicht und fielen auf das Grün, das sich als so weich und elastisch herausstellte wie ein Marshmallow. Der Boden verschluckte sie einige Sekunden lang und spuckte sie dann an die Oberfläche. Dort sammelten sie ihre Surfbretter wieder ein und legten sich flach auf dem Bauch darauf. Sie berührten das Brett an einer bestimmten Stelle und stiegen langsam wieder in die Luft auf. In einiger Höhe richteten sie sich auf und schossen erneut durch die Luft, als sei nichts geschehen.
    »Ich hoffe, du hast Lust dazu«, sagte Liza und ihre Wangen waren vor Vorfreude gerötet. »Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr Airboarden gewesen, aber früher habe ich das total gern gemacht. Mein Vater hat es mir beigebracht.«
    Sie gaben ihre Habseligkeiten ab und mieteten sich Surfbretter. Liza zeigte David, wie man die mit Symbolen dargestellten Codes rings um den Park interpretieren musste. Die Luftströmungen für Anfänger waren vorne, am nächsten am Meer. Je weiter man sich vom Meer entfernte, desto stärker wurden die Luftströmungen.
    Liza deutete auf einen Bereich, der weit von ihnen entfernt war, ganz hinten, wo der grüne Schaum der Wiese mit schwarzen Rhomben markiert war. »Da gehst du besser nicht hin, es sei denn, du willst dich in Fetzen reißen lassen. Ganz gemeine Strömungen.«
    Sie zeigte ihm die Druckpunkte, die ins Brett eingebaut waren, und erklärte ihm, wie er das Airboard in die Luft bekam und darauf stehen konnte. Er fiel zweimal herunter, ehe er es schaffte, lachte aber jedes Mal und versuchte es noch einmal. Er lernte schnell. Innerhalb einer Stunde surften sie zusammen im Bereich für fortgeschrittene Anfänger. Sie versuchten, sich dabei an den Händen zu halten, purzelten aber jedes Mal von den Brettern und fielen auf die weiche Wiese. Es schien keinem von beiden etwas auszumachen und keiner von beiden wollte so schnell die Hand des anderen loslassen.
    Als sie ihre Airboards zurückgaben, waren sie müde und atemlos und stützten sich gegenseitig. »Das war toll«, sagte David und legte den Arm um sie. »Und jetzt habe ich einen solchen Hunger, dass ich ein Pferd essen könnte.«
    Die Sonne begann bereits zu sinken und sie machten sich auf den Weg zum Pier. Unterwegs kamen sie an allen möglichen Geschäften vorbei – altmodischen Läden, die Dinge

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