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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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es keine Chinesische Schaukel, auch keine Holzpenisse oder Gummipuppen. Mein Freund renoviert gerade, das schöne Puffzimmer hier ist vor Kurzem fertig geworden.“ Michael sah ein bisschen gereizt aus und klang auch so.
    „Mir ist nur etwas hoch gekommen, eine Erinnerung von letzter Woche“, erklärte er seinen Launenumschwung. „Hatte eine junge Dame bei mir, etwas über sechzehn, kam nach Deutschland, um Geld zu verdienen, um sich unwissend von den geilen Böcken zu Tode vergewaltigen zu lassen. Ihr wurde natürlich ganz was anderes erzählt, auf jeden Fall war es kein schöner Anblick, als sie bei mir lag, und das Schlimmste: keiner war's!“ Er kratzte sich am Kinn. Als er mit der Hand über die Stoppeln fuhr, klang es so, als kratze man über ein Stück Schleifpapier.
    „ Nun kommt endlich durch, Gregor wartet schon auf euch.“ Mit einer Hand schob er Lisa hinein. Raphael und Jochen folgten ihr hinterher. Die Türen gingen leise über den Boden schleifend zu.
    Das nur dürftig erleuchtete Zimmer wirkte nicht unbedingt einladend. Die kahlen weißen Wände wirkten kalt und drückten auf das so schon triste Gemüt der Anwesenden. Das Parkett knarzte unter den Schuhsohlen und hallte trocken durch den leeren Raum. Einem Geisterschloss gleich, verschluckte das riesige Zimmer die ungebetenen Eindringlinge.
    Ein Rascheln hinter der massiven dunklen Holztür ließ Lisa zusammenzucken.
    Gregor lag auf einem aufblasbaren Bett rechts von der Tür. Er versuchte sich nicht ohne Anstrengung aufzurichten, als er die vier langerwarteten Freunde eintreten sah.
    „Wegen des Anschlusses für das Notebook“, klärte er seine Freunde auf, schüchtern wie immer, als sie ihn wegen seines nicht so toll ausgesuchten Schlafplatzes aufzogen.
    Lisa küsste ihn auf die Wange zur Begrüßung, doch der eigentliche Grund war, sie wollte sehen, wie er dabei rot wurde. Tatsächlich, seine Wangen glühten, Lisa lachte in sich hinein, er war so süß. Mit seinen kaum über neunzehn Jahren war er sehr schüchtern.
    Jochen konnte kaum stehen, Gregor überließ ihm das Bett und kletterte in seinen Rollstuhl hinüber, das Bein war dabei immer gestreckt.
    Jochen kämpfte dagegen an, doch Gregor und Michael bestanden darauf. Lisa freute sich, den jungen Mann am Leben zu sehen. Morgensterns Gefühle waren nicht so offensichtlich wie ihre, dennoch sah man ihm die Erleichterung an.
    „Ihr habt es nur ihm zu verdanken, dass ich das Kloster gefunden habe. Ist ein verrücktes Genie, mein Neffe.“
    „Onkel, nicht übertreiben“, mahnte er Michael.
    Der Rechtsmediziner verzog entschuldigend sein kantiges Gesicht und hob die Hände.
    „Okay. Hast du etwas Neues?“, wechselte Michael übergangslos das Thema.
     
     
    ******
     
     
    Der Waldweg knirschte unter den Reifen. Viele Äste hingen tief nach unten, vom vielen Regen wurden die grünen Zweige schwer, einige streiften den schwarzen Wagen, der sich durch den dunklen Wald hindurch schlängelte. Sebastian versuchte den vielen grünen Armen auszuweichen. Die Straße war viel zu schmal, als dass er es voll ausnutzen konnte. Wenn er es übertrieb, konnten er und sein Messias stecken bleiben. Der Untergrund war hier weich und morsch. Keiner außer ihm und den anderen vier aus ihrem Bund kannte den geheimen Weg.
    „Ich bin müde, so müde.“ Seit zwei Tage schlief der selbsternannte Messias nun nicht mehr. Er brauchte eine Pause.
    Sebastian konzentrierte sich auf die Straße. Morgen würde er frei sein und  wieder zu seiner Familie zurückkommen dürfen. Seiner Frau erzählte er, dass er die Niere für ihre Tochter nur deswegen bekommen hätte, weil er für mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate, auf einer Bohrinsel das Geld beschaffen musste. Es gab zu wenig Freiwillige, log er. Die Niere gehörte einem Jungen, dessen Vater auf einer der Bohrinseln arbeitete. Das kleine Kind war gestorben. Als der Vater hörte, dass sein Sohn nicht mehr lebte, wollte er ihn nicht einfach so begraben. Die Mutter und der Vater des Kleinen wollten, dass ihr Sohn in anderen Kindern weiter lebte. Als sie Sebastians Tochter sahen, entschieden sie sich für eine Spende. Ihre Tochter auf dem Foto, welches Sebastian immer bei sich trug, sah ihrem verstorbenen Kind ähnlich, darum beschlossen sie, die Niere an seine Tochter zu geben.
    Dafür musste Sebastian für den Mann auf der Bohrinsel einspringen. Der unglückliche Vater brauchte eine Pause, Zeit für sich.
    Damit er und seine Frau sich wieder zurechtfinden und über den

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