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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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befreien. Wie ein Geist stand sie für den Bruchteil einer Sekunde vom grellen Licht der Scheinwerfer überflutet da. So, als könnte sie den Wagen aufhalten, hob sie zum Schutz gegen den unvermeidlichen Aufprall die Arme in die Höhe, auch sie waren blutverschmiert und schwarz vor nasser Erde. Die Reifen quietschten, der Wagen kippte gefährlich nach links, alle schrien, ein dumpfer Schlag schlug den Insassen die Luft aus der Lunge, kurzum, es wurde totenstill. „Scheiße!“, schrie jemand. Die von ihnen angefahrene Frau fanden die bis zum Tode erschrockenen Journalisten im Straßengraben, einige Meter von der Unfallstelle entfernt, auf dem Rücken liegend und von neuem Blut überströmt. Keiner traute sich zuerst an die schwer verletzte Frau heran. Als Andi (wirklich Andi?)den ersten Schritt wagte, er rutschte eigentlich nur am nassen glitschigen Grabenrand aus und plumpste neben die Totgeweihte, doch keiner merkte es, sie dachten, er wollte helfen. Später lobte ihn Katharina für seine Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. 
    „Ruft die Polizei.“ Katherina nahm wieder das Kommando in ihre Hand.
    „Aber ich will nicht in den Knast, sie ... sie…“ Der geschockte Benjamin stotterte weinerlich vor sich hin. Seine Männlichkeit war auf einmal verflogen, als es um Leben und Tod ging.
    „Nur keine Angst, wir haben alle gesehen, dass du dein Möglichstes getan hast, ruft bitte den Krankenwagen, sie lebt“, sprach Katharina beruhigend auf ihn ein. Benny nickte zustimmend, sein spitzes Kinn zitterte dabei wie der Rest seines Körpers und der der anderen Anwesenden. Der Regen bemühte sich, das viele Blut der Frau wegzuwischen, es war jedoch zu viel, das viele Rot färbte ihren Körper mit der Farbe des Todes. Die blutverschmierte Frau atmete nicht mehr. Zwei blutige geometrische Figuren verunstalteten ihren jungen Körper.
     
     
    **** *
     
     
    „Was?“, schrie Seehoffer einen der Polizisten an, der ihm die Neuigkeiten von einem weiteren Opfer überbrachte. „Sag mal, steht bei mir WC auf der Stirn eingraviert, bitte spülen nicht vergessen? Kann heute jeder in mich hinein scheißen?“ Der etwas in die Jahre gekommene Beamte schaute seinen Chef verdutzt an. „Muss ich mich heute um die ganze Scheiße des heutigen Tages selbst kümmern oder was? Was kümmert mich eine Schwerverletzte, bin ich von der Streife oder was?“
    „ Nein, aber sie weist diese markanten Brandwunden auf. Es hieß, es könnte wichtig für die Ermittlung sein.“ Der ältere Polizist sah an dem beleibten Oberinspektor vorbei, Unsicherheit schwang in seiner Stimme.
    Seehoffer blickte immer noch dümmlich ins Leere. Als ihm plötzlich die Dringlichkeit bewusst wurde, starrte er mit aufgerissenen Augen und angehobenen buschigen Augenbrauen erschrocken den kleinen sportlichen Polizisten an. Funken sprühten aus den dunklen Augen des erzürnten Mordkommissonsvorsitzenden. Sein Gegenüber, der sogar etwas älter als Seehoffer selbst war, räusperte sich und wusste nicht, was er als nächstes zu erwarten hatte. Der Kriminaloberinspektor beruhigte sich, als ihm klar wurde, dass der vor ihm stehende Beamte nur seiner Arbeit nachging und die berufliche Pflicht erfüllte, sogar vielleicht etwas länger als er selbst. Ruhig sagte er dann: „Wo?“
    „Nicht weit von hier wurde eine junge Frau am Waldrand von Journalisten angefahren“, heiser und schnell sprach der Beamte, er wartete die Reaktion des Kriminaloberinspektors ab, als nichts geschah, fuhr er etwas gemäßigter fort: „Das junge Pärchen wählte auch den Notruf.“
    „Ist die Verunfallte vernehmungsfähig?“, fragte Seehoffer kurz angebunden, wieder auf die weiße Wand schauend.
    „Liegt im Koma.“ Die Antwort war genauso kurz wie die Frage.
    „Art der Verletzungen vor dem Unfall?“
    „Ein tiefer Stich in den Hals und zwei Dreiecke in Form von einem Hexagramm“, das letzte Wort las er von einem kleinen Zettel ab.
    „ Ein Davidstern?“, hakte Seehoffer nach und schaute nun eindringlich in zwei braune Augen, die jeglichen Glanz der Jugend verloren hatten.
    Der Polizist zuckte unsicher mit den Schultern. Er wusste nicht, was ein Hexagramm ist, wollte es aber nicht zugeben, auch was ein Davidstern war, war ihm nicht sehr vertraut.
    „Das ist unser ‚Dekorat eur‘„, murmelte der dicke Mann. „Kovatsch“, rief er einen Inspektor zu sich. Kovatsch beeilte sich.
    „Ja, Chef?“
    „Wer leitet jetzt die Ermittlung hier?“
    „Ich.“ Der etwa vierzigjährige,

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