LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

zwischen seinen Lenden regte sich etwas. Alle Ärzte bestätigten, dass er eine psychische Impotenz hatte. Er glaubte ihnen nicht. Die 'Götter in Weiß' waren allesamt Heuchler. Keiner konnte ihm helfen, alle hatten versagt. Auch die Seelsorger wollten sein Problem auf ein traumatisches Kindheitserlebnis zurückführen. Die Diagnose war ihm egal, das Einzige, was zählte, war sein Ziel. Er wusste, dass er eine Mission zu erfüllen hatte, das war sein Kreuz, das er zu tragen hatte. Das war seine Passion. Die Bestätigung, dass er sich auf dem rechten Weg befand, sandte ihm sein Herr durch dieses Zeichen der Erregung. Nur nicht versagen, alles musste klappen, sonst war all seine Mühe umsonst. Er wollte endlich den Himmel erreichen, das konnte er aber nur in Begleitung seines Erzfeindes, nur durch seinen Tod wäre der Weg frei, nur durch ihn ...
     
     
     
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    „Ist er einer von uns?“ Lisa erholte sich langsam aus der Totenstarre . Der Schock saß noch sehr tief in ihren Knochen. 
    „Du meinst, weil er das billige LED-Schild angebracht hat? Ach komm, Kleines, so naiv darfst nicht einmal du sein. Die kannst du in jedem Ein-Euro-Shop kaufen ... Verdammt!“, schrie Raphael. Der Vordermann bremste abrupt ab und bog in einen Feldweg ein, reifenquietschend folgten die beiden dem Verrückten. Im Seitenspiegel konnte er ein weiteres Fahrzeug ausmachen. 'Die sind zu zweit und wollen uns töten' , schoss es ihm durch den Kopf. Erstaunlicherweise empfand er dabei keine Angst. Das Adrenalin berauschte all seine Sinne und raubte ihm die Vernunft . 'In jedem Mann schlummert der Instinkt des Jägers, der Urtrieb wird in solch extremen Situationen wachgerüttelt, der Mann wird plötzlich zum Tier. All das Menschliche, das Vernünftige, machen den Instinkten Platz ...' So oder so ähnlich waren die Sätze aus einem Artikel, den Raphael vor Augen sah, damals lachte er drüber und dachte, dass der Verfasser eine naive achtzehnjährige Studentin sein musste. Jetzt klangen die Sätze gar nicht mal so verkehrt. Er drängelte sich näher an den Pickup.
     
     
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    'Es ist nicht mehr weit' , lachte der verrückte Mann im Pickup aufgeregt. Sein Gesichtsausdruck zeigte keine Regung, das Antlitz des Fremden war nämlich die ganze Zeit von einer Maske verdeckt. ‚Die Überraschung wird euch noch von den Füßen hauen. Ruhm und Ehre gebühren euch' , lachte er aus vollem Hals. Er liebte den Sarkasmus. ‚Noch wenige, sehr wenige Kilometer, und wir sind da, dort vorne grinst mir schon das vertraute Grün der Bäume entgegen, sogar die Bäume lachen über euch, die freuen sich mit mir. Die Demütigung der Polizei ist das Ziel, insbesondere von Morgenstern, dem gilt dieses Spektakel, nur für ihn hat sich Gabriel all das einfallen lassen, warum auch immer!‘ Das wusste der Maskierte nicht. Er tat nur seine Pflicht, er hatte einen Tribut zu zahlen. Das hier tat der Verfolgte für sein Leben gern. Die Felder waren wie grüne Mauern, links und rechts winkten die schlanken Getreidehalme den drei rasenden Fahrzeugen zu, die die Stille des idyllischen Bildes störten wie ein falsch platzierter roter Strich auf einem Porträt. Der Vordermann im grauen Pickup sah den dritten Wagen hinter sich her fahren, einen alten russischen Geländewagen. Ja, den dicken Journalisten hatte er nur wegen seines Wagens ausgesucht, alle anderen hatten für sein tödliches Abenteuer kein passendes Fahrzeug gehabt. Nur der fette, verschwitzte Nichtsnutz besaß so einen. Für das heutige Unterfangen war er genau der richtige, der Wagen, nicht sein Besitzer. 'Hoffentlich vermasselt er mir nicht die Show, sonst werde ich der nächste Wegweiser für die beiden Detektive sein.' Bei all den Gedanken hatte er nichts mehr zu lachen, ein kalter Schauer lief über seinen Rücken.
    Urplötzlich wurde er durchgeschüttelt, obwohl er den Weg kannte, hatte er die eine Stelle vergessen, die von ihm für die Durchfahrt ausgesucht wurde und die sehr entscheidend für den weiteren Verlauf war.
    Ein gewaltiger Stoß verriet ihm, dass er da war, die Bestätigung sah er durch den Rückspiegel.
     
     
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    Lisa schrie, und ihr Kollege fluchte, als ihr Wagen mit der Schnauze voraus in einem von Gras überwucherten Graben stecken blieb. Die Airbags flogen mit einem Knall aus ihrem Versteck heraus und dämpfen den Aufprall auf ein Minimum ab. Einige Augenblicke waren die Polizisten damit beschäftigt, die lebensrettende Erfindung zusammenzufalten und sich