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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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wäre nichts geschehen. Der fettleibige Journalist traute seinen Augen nicht, so stellte er sich ein richtiges dreidimensionales Kino vor, das ganze Szenario lief aus seiner Perspektive betrachtet im Slow-Motion-Modus ab. So, wie es in den guten Filmen gezeigt wurde, wie eine Kugel mit der aufwirbelnden Luft an einem vorbei flog, mit dem gravierenden Unterschied, das, was er hier erlebte, war die verdammte Realität, und Brosch war ein Teil von ihr. Wie hypnotisiert folgte er den beiden Verkehrsrowdies.
     
     
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    Raphael und Lisa erholten sich langsam von dem Schreck. Der Adrenalinschub betäubte Raphaels Schmerzempfinden, seine Finger, die sich um das Lenkrad krallten, verkrampften sich nicht mehr. Ein angenehm kribbelndes Gefühl floss durch die Adern und tankte Raphaels müden Körper wie auch den Geist mit neuer Energie auf.
    Der Pickupfahrer machte keine Anstalten, sich aus dem Staub zu machen, er wollte, dass sie ihm folgten.
     
     
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    Jochen fand langsam wieder zurück, zurück in die Hölle. Seine Gedanken überschlugen sich. So langsam hatte er Schwierigkeiten damit, die Traumwelt von der realen zu unterscheiden. Gedankenfetzen blitzten wie Diafilmbilder vor seinem inneren Auge auf. Die Bilder waren zu schrecklich, um wahr zu sein. Die Welt war schon immer grausam und brutal gewesen. Er sah Bilder eines Mannes. Der männlichen Geisel fehlten beide Hände. Es schien so, als müsste Jochen das Schicksal des fremden Mannes teilen. Ein stechender Schmerz jagte durch sein laut pochendes Herz, ein böser Gedanke durchbohrte sein Bewusstsein. ‚ War der Gekreuzigte gar kein Fremder?‘ Jochen bekam keine Luft, die Angst schnürte ihm den Atem ab. ‚ War das nur ein Spiegelbild?‘ Sein Zustand der Benommenheit wich, sein Geist war auf einmal hellwach. Das, was er sah, erschreckte ihn, raubte ihm den Verstand. Tränen benebelten wieder seine Sicht. Vor ihm stand ein mannshoher Spiegel. Der Spiegel war so angebracht, dass nur sein nackter Körper zu sehen war. Der Kopf und die Hände waren geschickt ausgelassen, Jochen zerrte an seinen Fesseln, er röchelte vor Atemnot, egal, was er tat, es gelang ihm nicht, seine Hände zu erblicken. Das Schlimmste an dem Ganzen war die Taubheit in seinen ... abgetrennten Händen? Flashback-Bilder schossen auf ihn ein, wie aus einem alten Kinoprojektor, Jochen sah es deutlich vor seinen Augen, wie zwei maskierte Männer einen jungen Mann vom Kreuz nahmen. Die Bestätigung kam, als er mit seinem nackten Oberkörper die Struktur des Holzes zu ertasten versuchte. Tatsächlich wies das Kreuz eine bessere Oberfläche auf als das vorherige. Dieses Kruzifix war glatter und breiter, sah er all die Bilder durch einen Spiegel? Stand der weiter von ihm weg als vorhin, als Jochen in einem Nirvana-Zustand war? Waren es nur die Trugbilder seines Deliriums? Warum stand der Spiegel jetzt so, dass er seine amputierten Hände nicht sehen konnte?
    'Jedes noch so unscheinbar kleine Detail kann von großer Bedeutung sein', klangen die Worte seines Vaters in seinem Kopf wider. 'Suche und du wirst es finden, versuche es erst zu lösen, bevor du dein Vorhaben aufgibst'. Auch diese ihm sehr bekannten Worte kamen aus seiner Kindheit zurück. Für Jochen waren in so einer aussichtslosen Situation alle  Sprüche sinnlos, was konnte ein Mann tun, wenn er nur seine Augen bewegen konnte? Telepathische Fähigkeiten besaß er nicht.
    Stopp: 'Löse dein äußeres Bewusstsein durch deinen inneren Geist ab. Kehre nach innen, dein Körper ist nur ein Werkzeug.' Die Worte seines Yoga-Lehrers drangen zu ihm durch. Jochen atmete tief ein und versuchte, die gesehenen Bilder zusammenzubringen. Mit viel Konzentration und der beigebrachten Atemtechnik gelang es ihm, in den Samadhi-Zustand zu versinken. Die Lücken zwischen den einzelnen Frames wollten sich nicht füllen. 'Nimm dir Zeit', sagte er zu sich selbst. Je tiefer er sich in das meditative Stadium versetzte, desto deutlicher wurden die Worte, die Jochen vorher mit seinem Bewusstsein nicht wahrnehmen konnte . 'Höre auf dein Herz und lass dich von den Gedanken tragen, dein inneres Ohr hört oft mehr, als du glaubst, lasse dich treiben, und du wirst die Wahrheit erfahren.' Das war stets der Leitsatz seines Lehrers gewesen. Langsam senkte sich sein Puls auf ein gesundes Minimum, mit jedem Herzschlag vernahm er die längst verklungenen Worte der Fremden. „Wir müssen diese Sache ...“ Jochen atmete noch flacher, seine Seele tauchte noch

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