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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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das Kloster umso schneller finden.“ Ein nicht überhörbarer Hohn und eine Prise gesunden Hasses schwangen in seiner Stimme mit. Er wusste ja nicht, dass der narzisstisch angehauchte Kommissar den anderen Toten jetzt schon Gesellschaft leistete.
    „Lisa, ruf bitte bei Seehoffer an und gib ihm die Koordinaten vom Kloster durch.“
    Michaels Hummer war auch besser für die holprige Landschaft geeignet. ‚Er hat wirklich ein Faible, was die großen Autos anbetrifft‘, dachte Raphael, nicht ohne einen Tick Neid zu verspüren, als er den Riesen ansah.
    „Wo fahren wir hin?“ Lisa nahm den Beifahrersitz, Raphael sollte bei seinem Sohn bleiben, einigten sich die beiden wortlos. Soviel Menschenkenntnis besaß die junge Dame doch noch.
    „Zu meinem Neffen“, antwortete Michael und schnallte sich vorschriftsmäßig an. Lisa tat es ihm nach. Auch hinten klackten leise die Verschlüsse. Die Scheibenwischer glitten  über die nasse Frontscheibe. ‚Ein Unwetter bahnt sich an‘, dachte Lisa. Ihre Finger fuhren über ihr gewelltes Haar, sie wurde immer noch von der Vorstellung geplagt, dass die kleinen Viecher auf ihrem Körper herumkrabbelten. Hier und da juckte es.
     
     
    ******
     
     
    „Du musst zu Katie, unserer Chefredakteurin.“ Wie vor den Kopf gestoßen sprang Andreas‘ Boss von seinem Stuhl auf. „Wo hast du all das Zeug her?“ Immer noch staunend untersuchte der Verantwortliche für Andis Abteilung seine mitgebrachten Blätter und die grässlichen Fotos.
    „Von dem Täter persönlich.“ Broschs Antwort war ehrlich und schlicht, trotzdem schwang in seiner Stimme Aufregung mit. Sein Gegenüber stützte sich mit offener Kinnlade am massiven Tisch ab, um nicht auf den Stuhl zu plumpsen. Er sah so aus, als würde er dem Gehörten nicht glauben. Einerseits wäre die Lüge zu unglaubwürdig für den stets schüchternen Mann, der bisher immer ehrlich zu seinen Kollegen war, andrerseits waren die Bilder zu abstrus und absonderlich.
    „Verarsch mich nicht, Brosch!“, entgegnete der etwas aufgebrachte Mann im weißen Hemd, dessen Achseln sich rasch dunkler zu färben begannen. Dann, nach kurzem Zögern, sprach er erzürnt: „Solche Märchen kannst deinem Hund erzählen. Wir können viele Probleme bekommen wegen dem ganzen Lizenzkram und so. Hast du die Fotos überhaupt selbst geschossen oder hast du sie aus dem Netz gezogen?“
    „Ja, habe ich selbst ... Hier ist sogar sein Brief.“ Zitternd reichte er auch den Brief nach. Es war eine Art Versicherung gewesen. So, wie er seinen Chef einschätzte, würde er nach so etwas verlangen. Schließlich war Andi nicht „Der Reporter“, wenn es überhaupt so etwas gab.
    Schnell überflog der ältere Herr das Geschriebene, winkte den Dicken wie einen ungebetenen Gast hinaus. „Nun machen Sie schon. Raus hier, schnell, eine Etage höher zu Katie, ich werde Sie ankündigen. Ein Skandal hat noch keiner Zeitung geschadet,  zumindest keiner, die ich kenne.“ Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und hob seine Hornbrille leicht an.
    Rückwärts, sein Glück kaum fassend, verließ der dicke Journalist das Büro.
    Wie ein Pinguin watschelte er dann zum Aufzug. Seine Füße brannten, morgen würde er sich bequemere Schuhe kaufen, falls es überhaupt ein Morgen geben würde. ‚Wenn mich mein Glück nicht verlässt, werde ich ein neues Leben beginnen. Meine Mutter wird mich nicht davon abhalten können‘, schwor sich Andi. Ein Aufblitzen erhellte den dunklen Korridor, gefolgt von einem Donnern begann die schwache Beleuchtung zu flackern.
    Brosch zuckte erschrocken zusammen. Er hasste solches Unwetter.
    Katie wartete im Korridor. Ohne ihn zu grüßen, nahm die hübsche, in die Jahre gekommene Frau ihm den braunen Umschlag aus der Hand. Andi war nicht von gestern, er riss die Fotos wieder an sich, was die Chefin zum Staunen brachte.
    „Mein Name muss drunter stehen, sonst kriegen wir Ärger von meinem anonymen Auftraggeber. Er will alles in die Luft sprengen, falls wir uns nicht an die Regeln halten“, log Andi, ohne dabei rot zu werden, was ihn selbst zum Erstaunten über sein Verhalten brachte. Wer den Erfolg riecht, dem stinkt der Weg zum Ruhm, der meistens über verweste Leichen führt, nicht. Die schummerige Atmosphäre, die durch die schwache Beleuchtung im Korridor herrschte, drückte auf Andis Gemüt. Als er an ihrem Ausdruck eine Art Bewunderung über seine Tat erhaschte, schien es hier heller geworden zu sein. Vielleicht lag es nur an dem

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