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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nie in ihrem Leben gehört hatte.
    Die Folgen waren zu sehen. Genau dort, wo die Blitze in den Boden fuhren, ballten sie sich zusammen, und es fand eine Materialumwandlung statt. Aus den Blitzen schälte sich etwas hervor. Tiere. Ratten!
    Bisher hatte Glenda sich vorzüglich gehalten und nichts gesagt. Plötzlich entdeckte sie diese widerlichen graubraunen Tiere mit den kleinen, tückischen Augen, und sie zählte nicht nur zwei oder drei, sondern gleich sechs von ihnen.
    Jane Collins stand da und lachte. Sie dirigierte die Tiere, die auf ihr Kommando hörten, denn die Ratten blieben nicht still, sondern fingen an, sich heftig zu bewegen, indem sie einen Kreis um Glenda Perkins zogen. Scharf war der Pfiff, den Jane Collins zwischen den Zähnen ausstieß. Ein Zeichen für die ekligen Ratten, sich noch schneller zu bewegen. Sie huschten vor der entsetzt dastehenden Glenda Perkins her, die nicht mehr zurückkonnte, weil sich in ihrem Rücken die Wand befand. Es gab nicht mehr viel, vor dem Glenda mehr Angst gehabt hätte als vor diesen Ratten.
    Sie waren nicht aufzuhalten. Immer schneller wurden sie. Es hatte für Glenda den Anschein, als wollte eine Ratte die andere überholen oder überspringen, und jedesmal, wenn sie sich an ihrer Seite befanden, kamen sie so nahe heran, dass sie schon über ihre Füße huschten. Glenda versteifte. Ihr Gesicht verzog sich. Ekel zeigte sich darin. Sie holte nur durch den offenen Mund Luft, schluckte und atmete röchelnd. Ein Schrei schreckte sie auf. Jane Collins hatte ihn ausgestoßen. Er galt den Ratten, die sofort in ihren Bewegungen innehielten und stoppten.
    »Schön, nicht wahr?« flüsterte die Hexe, schaute Glenda hasserfüllt an und schlug ihren Arm vor, wobei sie gleichzeitig den Finger ausstreckte. Die Ratten bekamen einen neuen Befehl. Widerstandslos gehorchten sie - und sprangen. Ihr Ziel war Glenda Perkins!
    ***
    Wir gerieten mitten hinein in den Trubel von Kensington. Swinging London! Das war einmal der große Begriff gewesen und war zu einer Weltanschauung hochstilisiert worden. Hier war er entstanden. Hier hatte man das Swinging London erleben können, all die verrückten Künstler, die Maler, die Bildhauer, die Schauspieler oder einfach nur die Leute, die ausflippen wollten und nach neuen Ideen suchten. Das Londoner Westend war zu einem Mekka der Fotografen geworden. Was in der Stadt Rang und Namen als Fotokünstler hatte, zog sich dorthin zurück, und deshalb gab es nirgendwo so viele schöne Mädchen wie im Westend.
    Dies jedenfalls behaupteten Kenner.
    Auch wir merkten es. Die Sonne hatte die Girls aus ihren Schlupflöchern getrieben. Dass der Minirock wieder im Kommen war, sahen wir besonders in diesem Viertel. Fast jedes zweite Girl lief im Minirock umher. Die Stofffetzen leuchteten in grellen Farben, manche waren auch gestreift oder punktiert. Erlaubt war, was gefiel. Ich bin kein Mönch und hätte wirklich so manchen Blick riskiert, aber ich dachte an unseren Fall und auch an Glenda Perkins, die in großer Gefahr schwebte, falls sie überhaupt noch lebte.
    Es war schwierig, durch den Wirrwarr der Straßen zu finden. Zudem lag das Aerobic Center ziemlich abseits, also nicht an den Einkaufsstraßen, sondern mitten in der Szene.
    Zu allem Pech gerieten wir noch in ein Straßenfest und kamen nicht mehr weiter. Einen Parkplatz fanden wir sowieso nicht. Deshalb griff ich zu einem alten Trick und stellte meinen Silbergrauen auf dem Platz des nächstliegenden Reviers ab.
    Zu Fuß gingen wir weiter, nachdem die Beamten versichert hatten, auf den Bentley Acht zu geben.
    Wir waren voll bewaffnet, und ich hatte mich auch nicht gescheut, meinen Bumerang mitzunehmen. Er war zwar unhandlich, aber ich dachte daran, dass er mir so manches Mal schon wertvolle Dienste geleistet hatte. Uns war zwar die Adresse des Aerobic Center bekannt, jedoch wussten wir nicht genau, wo der Bau lag. Zudem kannte ich mich in Kensington nicht besonders gut aus.
    Auf dem Weg zu unserem Ziel gerieten wir wieder in den Trubel des Straßenfestes. Dieses Fest unterschied sich in vielem von den Festen üblicher Art. Man merkte sofort, wer es inszeniert hatte. Künstler und welche, die sich dafür hielten, hatten ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Man konnte das Gefühl haben, in einen Karnevals-oder Maskentrubel hineingeraten zu sein.
    Die Leute trugen Kostüme, wobei eines das andere in seiner Buntheit zu übertreffen versuchte. Eine kleine Freilichtbühne war aufgebaut worden, wo junge Schauspieler

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