Liebe, die der Teufel schenkt
ich nun mal ein wenig allergisch in der letzten Zeit.
»Sollen wir?« fragte Suko.
»Ich gehe nur noch einmal rum.«
Suko wollte auch nicht an der Tür stehen bleiben und begleitete mich. Wir blieben vor den Bildern stehen. Ohne dass ich etwas erklären musste, sagte der Inspektor. »Das können Flammen sein!«
»Stimmt.«
»Also ist doch etwas faul.«
»Daran habe ich auch gedacht. Wir werden nicht verschwinden, Suko, sondern das Haus auf den Kopf stellen.«
»Vielleicht sollten wir uns mal mit den so netten Damen unten im Hof unterhalten. Möglicherweise wissen die mehr.«
»Das wäre nicht…«
Ein dumpfer Schlag stoppte mein nächstes Wort. Beide fuhren wir herum, denn das Geräusch war in unserem Rücken aufgeklungen. Und beide sahen wir auch den Grund. Der Kalfaktor hatte uns reingelegt. Jetzt war die Doppeltür zu.
Einen Moment standen wir noch auf dem Fleck und hörten schon die Stimme des Kleinen. Er lachte dabei, während er die Worte schrie:
»Reingefallen, ihr Schnüffler.«
Ich hämmerte gegen das Holz. »Seien Sie vernünftig, Mann. Schließen Sie auf!«
»Nie!« kreischte er. »Nie…«
Suko schaute sich schon das Schloss an. Es gab keines von dieser Seite, wie er schimpfend feststellte. Die beiden Hälften waren eingerastet und ließen sich auch nicht bewegen.
Wir steckten in der Falle.
Das hatte uns gerade noch gefehlt. Ich hätte die Tür am liebsten eingeschlagen, aber das Holz sah mir zu stabil aus. Und die beiden Griffe bekam ich auch nicht auseinander, obwohl ich es versuchte. Meine Finger glitten immer wieder ab. Da war nichts zu machen. Man hatte uns nach allen Regeln der Kunst geleimt.
Ich versuchte es noch einmal. »Seien Sie doch vernünftig, Mann! Sie machen sich nur unglücklich!«
»Schnauze, Schnüffler!«
»Und was soll das werden, wenn es fertig ist?«
»Das werdet ihr schon sehen. Vielleicht kommt Mr. Turner noch. Aber wartet erst einmal ab.« Er fügte noch ein widerliches Lachen hinzu und ging dann weg. Zuerst hörten wir noch seine Schritte. Sie wurden leiser und verstummten.
Suko und ich schauten uns an. Mein Freund hob die Schultern »Damit hätte keiner rechnen können«, sagte er.
Ich gab ihm recht. »Allerdings frage ich mich, welche Überraschung sie jetzt noch auf Lager haben.«
»Das ist die Frage.«
Wir traten von der Tür weg und wandten uns der Raummitte zu. Noch war alles ruhig, nur unsere Schritte hörten wir, und das Parkett unter den Füßen bewegte sich an manchen Stellen, wenn wir weitergingen. Als wir das Knacken vernahmen, blieben wir stehen. Im ersten Augenblick wussten wir nicht, woher es kam, bis wir schließlich an die Lautsprecher dachten und unsere Blicke auf sie richteten. Aus den schwarzen Kästen waren die Geräusche gekommen. Sie hörten sich an, als wollte jemand ausprobieren, ob die Lautsprecher auch in Ordnung waren. Und einen Augenblick später vernahmen wir die Stimme. Ein Mann sprach.
»Ich begrüße euch, John Sinclair und Suko. Dabei freue ich mich sehr, dass ihr den Weg zu uns gefunden habt. Vielen Dank!«
»Wer sind Sie?« fragte Suko.
»Turner. Eric Turner«, antwortete er.
»Haben Sie auch einen anderen Namen?« Ich hatte die Frage gestellt und bekam zunächst ein Lachen als Antwort.
»Einen anderen Namen, fragst du. Sicher habe ich den. Ich besitze viele Namen, Geisterjäger. Manche nennen mich den besten Bräutigam der Welt, andere wiederum sagen…«
»Teufel, nicht wahr?«
»Ja, Sinclair, genau. Teufel oder Asmodis, wenn es dir recht ist. Einverstanden?«
Ich warf Suko einen Blick zu. Mein Partner nickte nur. Er hatten auch begriffen.
»Und wo steckst du?« wollte ich wissen.
»Ganz in eurer Nähe.«
»Dann ist Glenda Perkins bei dir.«
»Natürlich. Sie ist schließlich meine Braut. Sie wollte sich mir an den Hals werfen, und ich habe ihr Liebe gegeben. Liebe, die der Teufel schenkt. Sie ist so etwas von einmalig und gut, dass niemand an ihr vorbeikommt. Verstehst du, Sinclair?«
Ich verstand nichts, ich wollte auch nicht verstehen, aber ich konnte mir vorstellen, was der Satan mit den Menschen machte, die in seinen Bann gerieten. Vor allen Dingen mit Frauen. Voller Wut ballte ich die Hände. Im Moment war ich sprachlos.
Der Teufel schien meinen Zustand zu merken, denn er fragte weiter:
»Möchtest du sie hören, Sinclair?«
»Ja.«
»Dann gebt Acht, ihr beiden. Glenda Perkins wird sich gleich mit euch in Verbindung setzen.«
Es dauerte wirklich nur Sekunden, bis wir die böse Überraschung
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