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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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meiner Tante erfahren, dass sie versucht hat, mich abzutreiben, aber meine Großmutter hat sie davon abgehalten. Als ich geboren wurde, hat meine Großmutter mich aus dem Krankenhaus mit nach Hause genommen. Ich glaube nicht, dass meine Mutter mich auch nur angesehen hat, bevor sie die Stadt verließ.«
    »Im Ernst?« Er klang ungläubig.
    »Natürlich.« Georgeanne schlang die Arme fester um sich. »Ich war mir immer so sicher, dass sie zurückkommen würde, und ich hab immer versucht, ein braves kleines Mädchen zu sein, damit sie mich doch wollen würde. Aber sie kam nie zurück. Sie hat nicht mal angerufen.« Wieder zuckte sie mit den Schultern und rieb sich über die Arme. »Aber meine Großmutter hat versucht, es wiedergutzumachen. Clarissa June hat mich geliebt und sich so gut um mich gekümmert, wie sie konnte. Für sie bedeutete das, mich anständig auf ein Leben als Ehefrau vorzubereiten. Sie wollte mich unter die Haube bringen, bevor sie starb, und gegen Ende ihres Lebens suchte sie fieberhaft nach einem Ehemann für mich. Es wurde so schlimm, dass ich nicht mal mit ihr in den Supermarkt gehen konnte.« Georgeanne lächelte. »Sie hat versucht, mich mit allen zu verkuppeln, von den Kassierern bis zum Filialleiter. Doch insgeheim hatte sie ihr ganzes Herz an den Fleischer, Cletus J. Krebs, gehängt. Clarissa war auf einer Schweinefarm aufgewachsen und hatte von Natur aus eine Schwäche für ein
schönes Stück Schweinefleisch. Als sie herausfand, dass er verheiratet war, war sie verständlicherweise am Boden zerstört.« Sie rechnete mit einem Lacher, erntete jedoch nicht mal ein Lächeln.
    »Was ist mit deinem Vater?«
    »Ich weiß nicht, wer er ist.«
    »Das hat dir keiner gesagt?«
    »Keiner außer meiner Mutter hat es je gewusst, und sie wollte es nicht sagen. Als kleines Mädchen habe ich manchmal gedacht …« Sie verstummte und schüttelte verlegen den Kopf. »Nicht so wichtig«, murmelte sie und vergrub die Nase in der Decke.
    »Was hast du gedacht?«, fragte er.
    Sie sah zu ihm auf und reagierte auf den sanften Ton in seiner Stimme. »Es ist albern, aber ich hab immer geglaubt, wenn er es gewusst hätte, hätte er mich geliebt, weil ich immer versucht habe, so brav zu sein.«
    »Das ist nicht albern. Ich bin mir sicher, wenn er von dir gewusst hätte, hätte er dich sehr geliebt.«
    »Das glaube ich nicht.« Ihrer Erfahrung nach waren die Männer, deren Liebe sie sich am meisten ersehnte, nicht in der Lage dazu, sie zu lieben. John war ein hervorragendes Beispiel dafür. Sie wandte sich ab und schaute aufs Meer. »Es wäre ihm egal gewesen, aber es ist sehr nett von dir, das zu sagen.«
    »Nein. Ich bin mir sicher, dass es stimmt.«
    Sie war sich genauso sicher, dass es nicht stimmte, aber es spielte keine Rolle mehr. Sie hatte ihre Illusionen schon vor Jahren begraben.
    Die Brise zerzauste ihre Haare, und das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus, während sie auf schwarz-silberne Wellen hinausblickten. Dann sprach John, kaum lauter
als der Wind. »Du brichst mir das Herz.« Er schob die Hände in seine Jackentaschen und wandte sich ihr zu. »Wir müssen darüber reden, was vorhin in der Küche passiert ist.«
    Georgeanne war von seinem Eingeständnis sprachlos, und sie hatte keine große Lust, über den Kuss reden. Sie wusste nicht, warum er sie geküsst hatte oder warum sie darauf reagiert hatte, als hätte er ihr den Willen, Nein zu sagen, ausgesaugt. Ihre Füße waren eiskalt, und sie hielt das für einen guten Zeitpunkt, um sich zurückzuziehen und ihre Gedanken zu ordnen.
    »Ich fühle mich sehr zu dir hingezogen.«
    Sie beschloss, doch noch ein Weilchen zu bleiben und ihn ausreden zu lassen.
    »Ich weiß, dass ich dir gesagt habe, das ich immun gegen dich bin und dass ich dich total widerstehlich finde. Tja, das war gelogen. Du bist wunderschön und weich, und wenn die Dinge zwischen uns anders stünden, würde ich auf einen Lungenflügel verzichten, um dich zu lieben. Aber so ist es nicht, und deshalb sollst du wissen, dass ich mich nicht auf dich stürzen werde, auch wenn ich dich manchmal ansehe, als wollte ich das. Ich bin fünfunddreißig Jahre alt und kann mich beherrschen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass ich noch mal irgendwas versuchen werde.«
    Niemand hatte je angeboten, auf ein lebenswichtiges Organ zu verzichten, um mit ihr zusammen zu sein.
    »Ich versichere dir, dass ich dich nicht küsse oder anfasse oder versuche, mich auf dich zu stürzen. Ich glaube, wir

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