Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
dass er darüber hinwegkäme. Er liebte sie nicht. Er hatte sie nur begehrt, und sie beabsichtigte nicht, sich heute Abend mit Grübeleien über ihn aufzuhalten. Schon gar nicht, da sie viel dringendere Sorgen hatte, zum Beispiel, wie sie sich von John die Einladung erschleichen konnte, bei ihm zu wohnen, bis sie wusste, wie es weitergehen sollte. »Was kann er schon tun?«, fragte sie schleppend. »Einen Killer anheuern?«
»So weit würde er wohl nicht gehen.« Sein Blick senkte sich auf ihren Mund. »Aber er könnte Sie zu einem sehr unglücklichen kleinen Mädchen machen.«
»Ich bin kein kleines Mädchen«, flüsterte sie und rückte ihm näher auf die Pelle. »Das ist Ihnen vielleicht noch nicht aufgefallen.«
John stieß sich von der Küchentheke ab und schaute ihr ins Gesicht. »Ich bin weder blind noch begriffsstutzig. Das ist mir sehr wohl aufgefallen«, murmelte er und ließ die Hand um ihre Taille und auf ihren Rücken gleiten. »Ich habe eine Menge an dir bemerkt, und wenn du diesen Morgenmantel fallen lässt, könntest du mich sicher stundenlang glücklich
machen.« Seine Finger strichen ihren Rücken hinauf und fuhren sanft zwischen ihre Schulterblätter.
Obwohl John ihr körperlich so nahe war, fühlte Georgeanne sich von ihm nicht bedroht. Seine breite Brust und seine starken Arme erinnerten sie an seine Kraft, doch sie wusste instinktiv, dass sie sich ihm jederzeit entziehen konnte. »Zuckerschnäuzchen, wenn ich diesen Morgenmantel fallen ließe, müsstest du dir dein zufriedenes Grinsen operativ entfernen lassen«, neckte sie ihn mit ihrem verführerischen Südstaatenakzent.
Er ließ die Hand zu ihrem Hintern gleiten und umfasste ihre rechte Pobacke. Sein Blick forderte sie heraus, ihm Einhalt zu gebieten. Er stellte sie auf die Probe, um zu sehen, wie weit er bei ihr gehen durfte. »Verdammt, du könntest eine kleine Operation wert sein«, raunte er und zog sie näher zu sich.
Georgeanne erstarrte und horchte in sich hinein. Obwohl er ihren Hintern streichelte und die Spitzen ihrer Brüste seine Brust berührten, fühlte sie sich ausnahmsweise nicht wie ein Stück Toffee, das erbarmungslos geknetet und langgezogen wurde. Sie entspannte sich ein wenig, fuhr mit den flachen Händen seine Brust hinauf und spürte seine ausgeprägten Muskeln.
»Aber meine Karriere bist du nicht wert«, verkündete er, während seine Finger auf dem Seidenstoff über ihrem Po auf und ab strichen.
»Deine Karriere?« Georgeanne reckte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn mehrmals sanft auf den Mundwinkel. »Wovon sprichst du?«, fragte sie, allzeit bereit, sich ihm vorsichtig zu entwinden, wenn er etwas tat, das ihr nicht gefiel.
»Von dir«, antwortete er an ihren Lippen. »Mit dir kann man viel Spaß haben, aber für einen Mann wie mich bist du Gift.«
»Einen Mann wie dich?«
»Es fällt mir eben schwer, zu allem nein zu sagen, was exzessiv, glamourös oder sündhaft ist.«
Georgeanne lächelte. »Und was davon bin ich?«
John lachte leise an ihrem Mund. »Kleine Georgie, wahrscheinlich alles davon, und ich würde auch wirklich gern rausfinden, wie grottenschlecht du für mich bist, aber es wird nicht passieren.«
»Was wird nicht passieren?«, fragte sie vorsichtig.
Er zog sich weit genug zurück, um ihr ins Gesicht sehen zu können. »Der Nahkampf.«
»Was?«
»Sex.«
Eine ungeheuere Erleichterung überkam sie. »Heute ist wohl einfach nicht mein Glückstag«, sagte sie schleppend mit einem breiten Lächeln, das sie vergeblich zu unterdrücken versuchte.
VIER
John schaute fassungslos auf die dekorativ gefaltete Serviette neben seiner Gabel und schüttelte den Kopf. Er konnte nicht sagen, ob sie einen Hut, ein Boot oder irgendeinen Deckel darstellen sollte. Doch da Georgeanne ihn vorher informiert hatte, dass ihre Tisch-Deko unter dem Motto »Nordstaaten treffen auf Südstaaten« stehen sollte, musste es wohl ein Cowboyhut sein. Aus den langen Hälsen zweier leerer Bierflaschen ragten gelbe und weiße Wildblumen. Mitten über den Tisch verlief eine dünne Spur aus Sand und zerbrochenen Muschelschalen durch die vier Hufeisen, die sonst am steinernen Kamin hingen. John glaubte zwar nicht, dass Ernie etwas gegen die Zweckentfremdung der Glücksbringer einzuwenden hätte, doch wozu Georgeanne diesen ganzen Scheiß auf den Tisch zerren musste, überstieg seinen Horizont.
»Möchtest du Butter dazu?«
Er schaute in ihre verführerischen grünen Augen und schob sich einen Happen warmes Brötchen
Weitere Kostenlose Bücher