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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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an Liebe auf den ersten Blick?« Sie stemmte die Schüssel gegen ihre linke Hüfte und rührte, wie sie es tausendmal bei ihrer Großmutter gesehen hatte und wie sie selbst es schon so oft getan hatte, dass sie es nicht mehr zählen konnte.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf und widmete sich wieder dem Schinkensäbeln. »Schon gar nicht zwischen einer Frau wie Ihnen und einem Mann, der so alt ist wie Virgil.«
    »Eine Frau wie ich? Was soll das nun wieder heißen?«
    »Sie wissen genau, was ich meine.«
    »Nein«, gab sie zurück, obwohl sie es sich lebhaft vorstellen konnte. »Keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Kommen Sie schon.« Er sah sie stirnrunzelnd an. »Sie sind jung und attraktiv und haben massenhaft Holz vor der – ähem …« Er verstummte und deutete mit dem Messer auf sie. »Es gibt nur einen Grund, warum eine Frau wie Sie einen Mann heiratet, der sich den Scheitel am linken Ohr zieht und sich die Haare über den Kopf kämmt.«
    »Ich mochte Virgil«, verteidigte sie sich und knetete den Teig zu einer festen Kugel.
    Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch. »Sie meinen, Sie mochten sein Geld.«
    »Das stimmt nicht. Er kann echt charmant sein.«
    »Er kann auch ein echter Scheißkerl sein, doch da Sie ihn erst seit einem Monat kennen, ist es Ihnen vielleicht noch nicht aufgefallen.«
    Darum bemüht, nicht wieder die Beherrschung zu verlieren und ihn mit etwas zu bewerfen und damit ihre Chancen auf eine Einladung, noch ein paar Tage zu bleiben, zu verderben, stellte Georgeanne die Schüssel besonnen auf der Küchentheke ab.
    »Warum sind Sie von Ihrer Hochzeit abgehauen?«
    Ihr fiel nicht im Traum ein, ihm ihre Gründe zu verraten. »Ich hab’s mir anders überlegt.«
    »Oder hat es Ihnen endlich doch gedämmert, dass Sie bis an Ihr Lebensende mit einem Mann in die Kiste steigen müssten, der Ihr Großvater sein könnte?«
    Georgeanne verschränkte die Arme vor ihren Brüsten und schaute ihn finster an. »Das ist schon das zweite Mal, dass Sie dieses Thema anschneiden. Warum sind Sie so fasziniert von meiner Beziehung zu Virgil?«
    »Nicht fasziniert. Nur neugierig«, korrigierte er sie und säbelte noch ein paar Schinkenscheiben ab, bevor er das Messer weglegte.
    »Ist Ihnen schon in den Sinn gekommen, dass ich überhaupt keinen Sex mit Virgil hatte?«
    »Nein.«
    »Tja, so ist es aber.«
    »Blödsinn.«
    Sie ließ die Hände sinken und ballte sie zu Fäusten. »Sie haben eine schmutzige Fantasie, und man sollte Ihnen den Mund mit Seife auswaschen.«
    John zuckte lässig mit den Schultern und lehnte sich gegen die Theke. »Virgil Duffy hat seine Millionen nicht gemacht, indem er irgendetwas dem Zufall überließ. Er hätte nie im Leben eine süße junge Bettpartnerin ausgehalten, ohne zuvor die Sprungfedern mit ihr zu testen.«
    Am liebsten hätte Georgeanne ihm ins Gesicht geschrien, dass Virgil sie nicht ausgehalten hatte, doch so war es. Er hatte bloß keine Gegenleistung für seine Investition bekommen. Wenn sie die Hochzeit durchgezogen hätte, hätte er das. »Ich hab nicht mit ihm geschlafen«, beharrte sie, während sie zwischen Wut und Kränkung schwankte. Wut darüber, dass er sich überhaupt ein Urteil über sie anmaßte, und Kränkung, weil er sie für so billig hielt.
    Ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen, und eine Locke seines dichten Haares streifte seine Stirn, als er den Kopf schüttelte. »Hören Sie, Schätzchen, mir ist es egal, ob Sie mit Virgil geschlafen haben.«
    »Warum fangen Sie dann immer wieder davon an?«, fragte sie und rief sich ins Gedächtnis, dass sie nicht wieder die Beherrschung verlieren durfte, egal, wie sehr er sie ärgerte.
    »Weil Ihnen offensichtlich nicht klar ist, was Sie da angerichtet haben. Virgil ist ein stinkreicher und mächtiger Mann. Und Sie haben ihn heute gedemütigt.«
    »Ich weiß.« Sie senkte den Blick auf sein weißes Tanktop.
    »Ich dachte, ich könnte ihn morgen anrufen und mich bei ihm entschuldigen.«
    »Schlechte Idee.«
    Sie schaute ihm wieder in die Augen. »Zu früh?«
    »Allerdings. Selbst nächstes Jahr könnte noch zu früh sein. An Ihrer Stelle würde ich mich aus diesem Bundesstaat verziehen. Und das so schnell wie möglich.«
    Georgeanne trat einen Schritt vor, blieb wenige Zentimeter vor John stehen und schaute zu ihm auf, als würde sie gleich Angst bekommen, obwohl ihr Virgil Duffy in Wahrheit kein bisschen Angst machte. Sie fühlte sich schlecht wegen der Sache, die sie ihm heute angetan hatte, aber sie wusste,

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