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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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verführerische junge Frau hinab, die in sein Laken gewickelt war. Das Flurlicht fiel auf das Bett und auf die dunklen Locken, die sich fächerförmig um ihren Kopf ausbreiteten. Ein Arm lag über ihrem Bauch, den anderen hatte sie zur Seite ausgestreckt.
    Vermutlich sollte er sich schlecht fühlen, weil er sich Virgils Hochzeitsnacht ergaunert hatte. Tat er aber nicht. Er bereute nichts. Er hatte zu viel Spaß gehabt, und wenn je herauskäme, dass sie bei ihm übernachtet hatte, würden sowieso alle glauben, dass er mit ihr geschlafen hatte. Was sollte es also?
    Ihr Körper war für die Liebe wie geschaffen, aber er hatte festgestellt, dass sie gar nicht so erfahren war, wie ihre aufreizende Art es nahegelegt hatte. Er hatte ihr zeigen müssen, wie man Lust schenkte und empfing. Er hatte ihren Körper mit seiner Zunge liebkost und ihr beigebracht, was ihr Schmollmund alles mit ihm anstellen konnte. Sie war sinnlich und naiv, und er fand sie unglaublich erotisch.
    John trat ans Bett und zog ihr das weiße Laken bis zur Taille herunter. Sie sah aus, als hätte man sie nackt in eine Riesenportion Schlagsahne fallen lassen. Er wurde wieder hart und legte sich auf sie. Er strich seitlich über ihre Brüste, senkte das Gesicht auf ihr Dekolleté und küsste sie zärtlich. Hier, mit einem weichen, warmen Körper unter sich, musste er an nichts denken. Alles, was er tun musste, war, Lust zu spüren. Als er Georgeannes tief empfundenes Stöhnen hörte, schaute er ihr ins Gesicht. Ihre schläfrigen grünen Augen erwiderten seinen Blick.
    »Hab ich dich geweckt?«, fragte er.
    Als Georgeanne sah, wie sein Grübchen seine rechte Wange zerknitterte, ging ihr das Herz auf. »War das nicht der Sinn der Sache?«, fragte sie neckend und empfand so viel Zuneigung für ihn, dass sie es tief in ihrer Seele spürte, und auch wenn er nicht gesagt hatte, dass er sie mochte, so wusste sie doch, dass er etwas für sie empfinden musste. Schließlich war er durch das Zusammensein mit ihr das Risiko eingegangen, Virgils Wut auf sich zu ziehen. Er hatte seine Karriere aufs Spiel gesetzt, und Georgeanne fand es aufregend und sehr romantisch, dass er für sie dieses Risiko auf sich genommen hatte.
    »Ich könnte meine Hände unter Kontrolle halten und dich weiterschlafen lassen. Aber das wird nicht leicht«, raunte er und glitt mit der Hand zur Außenseite ihres nackten Schenkels.
    »Gibt es denn eine Alternative?«, fragte sie und fuhr mit den Fingern durch das kurze Haar an seinen Schläfen.
    Er rutschte nach oben, bis sein Gesicht über ihrem war. »Ich könnte dich noch mal vor Lust zum Schreien bringen.«
    »Hm.« Sie tat so, als müsste sie überlegen. »Wie viel Bedenkzeit habe ich?«
    »Die Zeit ist gerade abgelaufen.«
    John war jung und gut aussehend, und in seinen Armen fühlte sie sich sicher und behütet. Er war ein wunderbarer Liebhaber und konnte auf sie aufpassen. Und was am allerwichtigsten war, sie verknallte sich gerade bis über beide Ohren in ihn.
    Er legte seine Lippen auf ihre und küsste sie mit süßer Leidenschaft, sodass sie am liebsten aus vollem Hals den alten Country-and-Western-Song gesungen hätte, in dem es hieß, dass sie »das glücklichste Mädchen in den Vereinigten Staaten« war.
    Sie wollte auch John glücklich machen. Schon seit ihrer ersten Beziehung mit fünfzehn Jahren hatte Georgeanne sich stets wie ein Chamäleon verändert, um zu dem zu werden, was ihr aktueller Freund gerade wollte. In der Vergangenheit hatte sie alles dafür getan, ob sie sich nun die Haare zu einem gottlosen Rot gefärbt oder sich auf einem mechanischen Rodeo-Bullen am ganzen Körper Prellungen zugezogen hatte. Georgeanne hatte sich immer sehr ins Zeug gelegt, um den Männern in ihrem Leben zu gefallen, und dafür liebten sie sie.
    Vielleicht liebte John sie jetzt noch nicht, aber irgendwann würde er es tun.

FÜNF
    Georgeanne fasste sich an die schmerzende Brust. Sie klammerte sich an die weiße Satinschleife, die an ihr Oberteil angenäht war, während Liebe und Hass in ihrem Herzen aufeinanderprallten und es zerschmetterten wie eine Abrissbirne. Eingequetscht in ihr pinkfarbenes Hochzeitskleid und ihre wackligen hochhackigen Mules, kämpfte sie gegen die Tränen an, die in ihren Augen brannten. Doch als sie mit ansehen musste, wie Johns rote Corvette sich wieder in den Verkehr einfädelte, verlor sie den Kampf. Vor ihr verschwamm alles, aber die Tränen brachten keine Erleichterung.
    Obwohl sie mit eigenen Augen sah, wie John

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