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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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auf die Rückseite schreiben. »Warum soll ich dein makelloses T-Shirt verunstalten, Lexie Mae Howard?«
    »Weil die anderen Kinder Sachen von dir haben, wo du was draufgeschrieben hast, und ich nicht.«
    Er war sich nicht sicher, was sie meinte, aber er dachte, er sollte lieber Georgeanne fragen, bevor er das T-Shirt ihrer Tochter beschriftete.
    »Brett Thomas hat massenhaft Sachen von dir. Er hat sie mir letztes Jahr in der Schule gezeigt.« Sie seufzte schwer und ließ die Schultern hängen. »Der hat auch ’ne Katze. Hast du ’ne Katze?«
    »Äh … nein. Keine Katze.«
    »Aber Mae hat ’nen Kater«, vertraute sie ihm an, als würde er Mae kennen. »Er heißt Stiefelchen, weil er weiße Stiefel an den Pfoten hat. Er versteckt sich vor mir, wenn ich Mae besuche. Ich dachte immer, er mag mich nicht, aber Mae sagt, er rennt nur weg, weil er scheu ist.« Sie schnappte sich ein Ende ihrer Boa, hielt es ihm vor die Nase und schüttelte es. »Aber damit kriege ich ihn. Er jagt es, und dann schnapp ich ihn mir.«
    Selbst wenn John nicht schon vorher gewusst hätte, dass dieses kleine Mädchen Georgeannes Tochter war, wäre es ihm, je länger er ihr zuhörte, immer klarer geworden. Sie sprach kurz darüber, dass sie sich eine Katze wünschte. Dann wechselte sie zu Hunden über und landete irgendwie bei Mückenstichen. Während sie so vor sich hin plapperte, sah John sie sich genauer an. Er nahm an, dass sie ihrem Vater ähnelte, denn er fand nicht, dass sie Georgeanne besonders ähnlich sah. Vielleicht waren ihre Lippen ähnlich, aber sonst nicht viel.
    »Lexie«, unterbrach er sie, als ihm in den Sinn kam, dass er vielleicht gerade mit Virgil Duffys Tochter sprach. Er hätte Virgil zwar nie für einen Typen gehalten, der sein Kind im Stich ließe. Andererseits konnte Virgil ein echter Arsch sein. »Wie alt bist du?«
    »Sechs. Ich hatte vor ein paar Monaten Geburtstag. Meine
Freunde waren hier, und wir haben Torte gegessen. Amy hat mir den Film ›Ein Schweinchen namens Babe‹ geschenkt, und den haben wir uns angeguckt. Ich musste weinen, als Babe seiner Mommy weggenommen wurde. Das war echt richtig traurig, und ich musste kotzen. Aber meine Mommy sagt, Babe durfte sie am Wochenende besuchen, und da ging’s mir wieder besser. Ich wünsch mir auch ein Schweinchen, aber meine Mommy sagt, ich darf keines haben. Mir gefällt die Stelle, wo Babe das Schaf beißt«, meinte sie und lachte.
    Sechs Jahre, aber er hatte Georgeanne zuletzt vor sieben Jahren gesehen. Also konnte Lexie nicht von Virgil sein. Dann wurde ihm klar, dass er die neun Monate Schwangerschaft vergessen hatte, und wenn Lexie erst vor ein paar Monaten Geburtstag gehabt hatte, konnte sie sehr wohl von Virgil sein. Aber sie sah überhaupt nicht aus wie Virgil. Er betrachtete sie genauer. Ihr Lachen wurde zu einem breiten Lächeln, und ein Grübchen bildete sich in ihrer rechten Wange. »Ich bin verrückt nach dem kleinen Schweinchen.« Sie schüttelte den Kopf und kicherte wieder.
    Irgendwo im Haus wurde das Wasser abgestellt, und John blieb das Herz stehen. Er schluckte heftig. »Heiliges Kanonenrohr«, flüsterte er.
    Lexies Lachen erstarb, und sie schnappte schockiert nach Luft. »Das sagt man nicht.«
    »Entschuldigung«, murmelte er und versuchte, sich die Schminke wegzudenken. Ihre langen Wimpern bogen sich an den Spitzen nach oben. Als Junge war John wegen genau solcher Wimpern unerbittlich gehänselt worden. Dann starrte er in ihre dunkelblauen Augen. Augen wie seine. Ein unerklärlicher Stromstoß durchfuhr ihn, und er fühlte sich, als hätte er den Finger in eine Steckdose gesteckt. Jetzt wusste er, warum
Georgeanne sich gestern Abend so seltsam verhalten hatte. Sie hatte ein Kind von ihm. Ein kleines Mädchen.
    Seine Tochter.
    »Heiliges Kanonenrohr.«

SIEBEN
    Georgeanne wickelte sich das Handtuch vom Kopf und warf es auf das Fußende ihres Bettes. Sie griff nach der Haarbürste auf der Frisierkommode, hielt jedoch inne, bevor sich ihre Hand um den runden Griff schloss. Aus dem Wohnzimmer schallten Lexies kindliches Kichern und die tiefe Stimme eines Mannes. Besorgnis setzte ihr Schamgefühl außer Kraft, und sie schnappte sich ihren grünen Kimono und schlüpfte hinein. Lexie wusste genau, dass sie keine Fremden ins Haus lassen sollte! Darüber hatten sie sich erst neulich ernsthaft unterhalten, nachdem Georgeanne ins Wohnzimmer gekommen war und auf dem Sofa drei Zeugen Jehovas vorgefunden hatte.
    Sie band sich den Gürtel fest um die Hüfte

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