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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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und eilte durch den schmalen Flur. Die Standpauke, die sie Lexie halten wollte, erstarb auf ihren Lippen, und sie blieb abrupt stehen. Der Mann, der neben ihrer Tochter auf der Couch saß, war nicht gekommen, um himmlische Erlösung zu bringen.
    Er hob den Blick, und sie schaute in die traumhaft blauen Augen ihres schlimmsten Alptraums überhaupt.
    Sie klappte den Mund auf, doch der Schreck schnürte ihr die Kehle zu. Im Bruchteil einer Sekunde blieb ihre Welt stehen, erbebte unter ihr und schwankte unkontrollierbar.
    »Mr. Wall ist gekommen, um meine Sachen zu signieren«, erklärte Lexie.
    Die Zeit stand still, während Georgeanne in die blauen
Augen starrte, die zu ihr schauten. Sie war verwirrt und begriff nicht ganz, dass John Kowalsky tatsächlich in ihrem Wohnzimmer saß und genauso groß war und gut aussah wie vor sieben Jahren. Wie auf all den Abbildungen in Zeitschriften, die sie je von ihm gesehen hatte. So wie gestern Abend. Er saß in ihrem Haus, auf ihrer Couch, neben ihrer Tochter. Entsetzt fasste sie sich an die Kehle und atmete tief durch. Unter ihren Fingern spürte sie das Rasen ihres Pulses. John wirkte in ihrem Haus deplatziert, als gehörte er nicht hierher. Was er natürlich auch nicht tat. »Alexandra Mae«, stieß sie schließlich hervor und fixierte ihre Tochter streng. »Du weißt genau, dass du keine Fremden ins Haus lassen sollst.«
    Lexies Augen wurden tellergroß. Dass Georgeanne sie bei ihrem vollen Namen rief, zeigte ihr, dass sie in großen Schwierigkeiten steckte. »Aber – aber«, stotterte sie und sprang auf. »Aber Mommy, ich kenne Mr. Wall! Er war mal bei uns in der Schule, aber ich hab nichts abgekriegt.«
    Georgeanne hatte keinen Schimmer, was ihre Tochter meinte. Sie schaute wieder John an und fragte: »Was willst du hier?«
    Er erhob sich langsam und griff in die Gesäßtasche seiner verblichenen Levi’s. »Das hast du gestern Abend verloren«, antwortete er und warf ihr das Scheckbuch zu.
    Bevor sie es fangen konnte, prallte es von ihrer Brust ab und fiel zu Boden. Statt sich zu bücken und es aufzuheben, ließ sie es dort liegen. »Du musstest es nicht vorbeibringen.« Ein Hauch von Erleichterung beruhigte ihre Nerven. Er war gekommen, um ihr das Scheckbuch vorbeizubringen, und nicht, weil er von Lexie erfahren hatte.
    »Da hast du recht«, war alles, was er dazu sagte. Seine männliche Präsenz erfüllte den sehr femininen Raum, und plötzlich war sie sich ihrer Nacktheit unter dem Baumwollkimono
sehr bewusst. Sie schaute an sich hinab und stellte erleichtert fest, dass sie voll und ganz bedeckt war.
    »Na, dann danke vielmals«, murmelte sie und steuerte auf die Haustür zu. »Lexie und ich haben uns gerade zum Einkaufen fertig gemacht, und du hast bestimmt auch Wichtigeres zu tun.« Sie griff nach dem Messingknauf und öffnete die Tür. »Auf Wiedersehen, John.«
    »Nicht so hastig.« Er kniff die Augen zusammen, was die kleine Narbe, die durch seine linke Augenbraue verlief, noch mehr betonte. »Erst müssen wir reden.«
    »Worüber?«
    »Ach, keine Ahnung.« Er verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß und legte den Kopf schief. »Vielleicht können wir das Gespräch führen, das wir schon vor sieben Jahren hätten führen müssen.«
    Sie starrte ihn misstrauisch an. »Ich weiß nicht, worüber du sprichst.«
    Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Lexie, die mitten im Zimmer stand und neugierig von einem Erwachsenen zum anderen sah. »Du weißt genau, über wen ich spreche«, konterte er.
    Sekundenlang starrten sie sich an. Zwei Kämpfer, die sich für die entscheidende Konfrontation wappneten. Georgeanne behagte zwar der Gedanke nicht, mit John allein zu sein, doch was zwischen ihnen gesagt wurde, war nichts für Lexies Ohren. Statt zu antworten, wandte sie sich an ihre Tochter. »Lauf über die Straße und frag, ob du mit Amy spielen darfst.«
    »Aber Mommy! Ich darf doch eine Woche lang nicht mit Amy spielen, weil wir meiner Geburtstagsüberraschungsbarbie die Haare abgeschnitten haben, weißt du nicht mehr?«
    »Ich hab es mir anders überlegt.«
    Lexies pinkfarbene Cowboystiefel schlurften über den pfirsichfarbenen
Teppich, als sie zögernd zur Tür schlich. »Ich glaub, Amy is’ erkältet«, murmelte sie.
    Georgeanne, die ihre Tochter normalerweise von Bazillen so weit fernhielt wie nur möglich, durchschaute Lexies Trick. Das war nur ein fadenscheiniger Vorwand, um dableiben zu dürfen und ein Erwachsenengespräch zu belauschen. »Dieses eine Mal ist es

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