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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ersten Polostunde ein Pferd draufgetreten.«
    »Ich hab ja gleich gesagt, dass das gefährlich ist. Willst du klagen?«
    »Ich glaube nicht, dass dieses Pferd viel Geld hat. Es ist schon in Rente.«
    »Sehr witzig, Pearce. Ich meine doch, den Besitzer verklagen. Ich mache bei Nicholas Kaharchek die Schädlingsbekämpfung, und wenn du mich fragst, interessiert er sich mehr für die Frauen in diesen engen Reithosen in seinem Stall als für den Polounterricht. Wenn du dich unter seiner, äh, Obhut verletzt hast, ist er schuld.«
    Billie unterdrückte ein Lächeln. Raouls Wortschatz war kleiner als der ihrer Sechstklässler, aber ab und an überraschte er sie und spuckte ein Wort aus, das er wahllos aus dem Wörterbuch gesucht zu haben schien, um sie zu beeindrucken. »Das wird schon wieder«, versicherte sie ihm.
    »Übrigens hat Mr Kaharchek mich persönlich zum Krankenhaus gebracht. Er war richtig fürsorglich.«
    »Klar war er das, aber der hatte garantiert Hintergedanken. Entweder will er dir an die Wäsche, oder er hat Schiss, dass du ihn verklagst.«
    »Raoul!«
    »Ich sag doch nur, wie‘s ist.«
    Billie wollte nicht darüber nachdenken, ob Nick seine Polostunden benutzte, um Frauen zu verführen, vor allem nicht, weil sie immer noch seinen Kuss auf ihren Lippen schmeckte. Während des Unterrichts war er ganz professionell gewesen. Sie hatte nichts Ungebührliches zwischen ihm und den anderen Frauen bemerkt, aber sie war ja auch vollauf mit Zeke beschäftigt gewesen, und sie hatte keine Ahnung, was er im Privatleben so trieb. Deedee tat so, als hätte er einen ganzen Harem. Wahrscheinlich hätte sie ihn noch fester mit dem Holzlöffel schlagen sollen.
    »Möchtest du was trinken?«, fragte sie Raoul in der Hoffnung auf einen Themawechsel. Er konnte manchmal eine richtige Nervensäge sein, vor allem, wenn es um sie oder ihre Kinder ging. Er war seiner Frau und seinen Kindern ein guter Ehemann und Vater und nahm es Billies Mann übel, dass er »ihnen das angetan« hatte, wie er es nannte. Er war ein stolzer Vater, der völlig selbstverständlich sein Portemonnaie zückte und Bilder von seinen drei Kindern herumzeigte.
    »Ein Glas Eistee würde meinen Glauben in die Menschheit erstmal wieder herstellen.« Er setzte sich an ihren Küchentisch.
    »Schlechten Tag gehabt?« Billie machte den Kühlschrank auf und nahm eine Plastikkanne heraus. Es war nicht ungewöhnlich, dass Raoul auf einen Sprung vorbeikam, wenn er in der Nachbarschaft zu tun hatte. Und das schien in letzter Zeit häufig der Fall zu sein, nachdem eine wahre Invasion von Spinnen und Krabbeltieren stattgefunden hatte; Billie schauderte schon beim Gedanken daran. »Was ist denn passiert?«
    »Kennst du Mr Callahan, zwei Straßen weiter? Ich habe bei ihm Kakerlaken gefunden. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer man die wieder wegkriegt. Dafür ist mein kleines Verteidigungsministerium gar nicht ausgerüstet.« Er nahm das Glas Eistee von ihr entgegen und trank es in einem Zug leer.
    Billie schenkte ihm nach und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. Raoul nahm seinen Job ernst – manchmal war er sogar fanatisch – , und er war auch ein verdammt guter Schädlingsbekämpfungsprofi, wie er sich selbst nannte.
    Aber in letzter Zeit schien nichts, was er tat, mehr anzuschlagen. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, es weiter zu versuchen, und seine Kunden kamen gar nicht auf die Idee, jemand anderen kommen zu lassen.
    Raoul war nicht nur ein guter Kammerjäger; er kannte auch die Häuser gut und passte auf sie auf, wenn die Besitzer in Urlaub waren. Nach dem kleinen Einbruch in der Gegend in der Woche zuvor hatte er Fotos von Leuten gemacht, die ihm verdächtig vorkamen. Er hatte sie sofort zur Polizei gebracht und darauf bestanden, dass sie sie abhefteten.
    Er hätte niemals eine Bezahlung dafür angenommen, dass er auf die Häuser der Nachbarn aufpasste, sondern bat lediglich um Souvenir-Aschenbecher von den jeweiligen Urlaubsorten. Dafür baute er sich im Keller Regale und installierte eine besondere Beleuchtung für seine Sammlung, wie für Kunstobjekte. Billie fand das ein bisschen seltsam, aber wenn Raoul Spaß daran hatte, war es ja in Ordnung. Sie hatte den Eindruck, dass seine Frau ziemlich tolerant sein musste.
    Raoul bestand auch darauf, für Billie kleine Reparaturen im Haushalt zu erledigen, obwohl er da offensichtlich kein Experte war. Es wäre einfacher gewesen, Fachleute kommen zu lassen, aber Billie wusste, dass es Raoul kränken würde,

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