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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nicht warten.« Deedee nahm ihr schwarzes Satintäschchen aus der Kommode. »Ich muss schnell rüber zu Nick und sie holen. Kann ich Ihr Auto haben? Meins ist in der Werkstatt. Mir fährt dauernd jemand rein.« Billie fiel Nicks Warnung wieder ein, Deedee nicht fahren zu lassen.
    »Vielleicht bringe ich Sie lieber schnell hin. Mit den Absätzen fährt es sich bestimmt nicht so gut«, fügte sie taktvoll hinzu.
    »Das wäre toll.« Deedee umarmte sie. »Sie sind wirklich eine prima Freundin. Wir hängen einfach einen Zettel an die Tür, für den Fall, dass Frankie in der Zwischenzeit kommt.«
    Eine Viertelstunde später fuhr Billie auf dem Rondell vor Nicks stattlichem Landhaus vor. Der efeubedeckte Backsteinbau lag ziemlich weit von der Straße entfernt, durch einen kleinen Hügel vor Blicken verborgen, und durch ein immergrünes Wäldchen vom Stall getrennt. Er erinnerte Billie an den Gouverneurspalast in Colonial Williamsburg.
    »Haben Sie Nicks Haus noch nie gesehen?«, fragte Deedee, als hätte sie Billies ehrfürchtigen Blick bemerkt.
    Billie schüttelte den Kopf. »Sehr schön.«
    »Nick hat es von irgendeinem Earl gekauft. Dieser Earl hat die Backsteine extra aus England kommen lassen.«
    Billie und Deedee gingen zur Tür und klopften. »Keiner zu Hause«, sagte Deedee. »Und die Tür ist abgeschlossen.
    Mist.« Sie gingen auf die Rückseite des Hauses und probierten es an einigen weiteren Türen. Alle abgeschlossen.
    »Vor vier Jahren ist bei Nick eingebrochen worden«, erklärte Deedee.
    »Seitdem hält er alles fester verschlossen als eine Klaffmuschel bei Flut.« Sie seufzte. »Wenn Max da wäre, der könnte uns reinbringen. Es gibt keine Alarmanlage, mit der er nicht fertig wird.«
    »Wer ist Max?«
    »Maximilian Holt. Mein nichtsnutziger kleiner Bruder, das sechzehnjährige Genie, das hier dauernd Sachen in die Luft sprengt.«
    Billie trat einen Schritt zurück. »Sachen in die Luft sprengt?«
    »Keine Sorge, er tut keiner Fliege was zu Leide, und er sprengt auch keine großen Sachen. Er macht das nur, um Nicks Aufmerksamkeit zu erregen«, fügte Deedee hinzu.
    »Bei mir würde das funktionieren.« Billie schüttelte traurig den Kopf. Nick lebte mit einem Jungen unter einem Dach, der Sachen in die Luft sprengte? War in dieser Familie irgendwer normal? »Ahm, Deedee?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen Max, Süße. Den hat seit Tagen keiner mehr gesehen.
    Billie war erleichtert, das zu hören. »Weiß man, wo er ist?«
    »Wahrscheinlich irgendwo im Wald. Max kommt ganz gut allein zurecht.« Sie trat vorsichtig in ein Begonienbeet und versuchte es an einem Fenster. »Jeder normale Millionär hätte hier einen Haufen Angestellte, aber Nick doch nicht. Er kommt mit einer Putzfrau und einem Hausmeister aus. Und Fong, aber der ist so gut wie in Rente. Nick kocht sogar selbst. Können Sie sich das vorstellen, keine
Köchin
zu haben?«
    Billie hatte nie eine Köchin gewollt. »Ich koche gern selbst«, sagte sie. Sie sah sich um, während sie sprach.
    »Wie sieht Max aus?«
    »Er ist dunkelhaarig und dünn. Nichts Besonderes, aber in ein paar Jahren wird er hundert Pro ein toller Mann. Mit sowas kenne ich mich aus.« Sie trat ein paar Schritte zurück und zeigte auf ein Fenster im Obergeschoss. »Das war mein Zimmer. Da ist die Stargio.«
    Billie wurde langsam nervös, so im Gebüsch herumzukriechen. Es lag ihr nicht, anderen Leuten ins Fenster zu gucken, und der Gedanke, auf Max zu treffen, war nervenaufreibend. »Wir sollten mal drüben im Stall nachfragen.
    Vielleicht gibt es da einen Ersatzschlüssel.«
    »Kommt gar nicht in Frage, dass ich mit Arnie, dem Trottel, rede. Der macht mich ganz kribbelig. Außerdem, würden Sie Ihren Hausschlüssel jemandem anvertrauen, der aussieht wie von der Fahndungsliste des FBI?«
    »Nick hat erwähnt, er hätte jemanden gefeuert. Könnte Arnie gewesen sein, aber ich bin nicht sicher.« Sie fragte sich, warum Nick den Mann überhaupt eingestellt hatte.
    Deedee schien nicht zuzuhören. »Kommen Sie.«
    »Was haben Sie vor?«
    Deedee marschierte zur Veranda hinter dem Haus, und ihr Blick fiel auf die Terrassentüren. »Ich hole jetzt meine Kette.«
    Sie nahm eine metallene Thermoskanne, die auf einem Gartentisch stand und schlug damit eines der kleinen Fenster in der Terrassentür ein. Glasscherben klirrten auf den Schieferboden, und drinnen wie draußen ging eine Alarmanlage los.
    Billie war einen Moment lang wie gelähmt, dann brachte sie die Füße in Sprint-Position.

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