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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sah sie amüsiert an.
    »Ich hingegen glaube an traditionelle Werte. Liebe, Ehe und Familie.«
    »Aber hallo, jetzt fahren Sie ja schwere Geschütze auf.«
    »Sie glauben nicht an die Ehe?«
    Er zuckte die Achseln. »Theoretisch finde ich sie toll, aber überhaupt nicht realistisch. Ich kenne nur Leute, die mindestens einmal geschieden sind, inklusive meiner Eltern.«
    »Haben Sie sich deswegen von Miss Flock getrennt?«
    Er sah sie an. »Wie kommen Sie darauf, dass
ich
Schluss gemacht habe?«
    »Hören Sie doch auf. Typen wie Sie kenne ich doch. Mr. Vernaschen-und-Sitzenlassen. Erstaunlich, dass Sie überhaupt so weit gegangen sind, ihr einen Verlobungsring zu kaufen.«
    »Jep, Sie wissen ja genau Bescheid über mich«, sagte er.
    »Ja. Ich habe Sie durchschaut, Kaharchek. Sie und einen Haufen andere Ihres Kalibers.«
    »Und Sie? Waren Sie gern verheiratet?«
    »Nein, aber das heißt nicht, dass es nicht gut sein kann.
    Deswegen bin ich beim nächsten Mal klüger, wenn ich mir einen Ehemann suche.«
    »Ach ja? Was wollen Sie denn dann anders machen?«
    Billie sah das Funkeln in seinen Augen und wusste, dass er ein Spielchen mit ihr spielte. Sie riss sich zusammen und blieb todernst. »Ich werde einen älteren Gentleman heiraten.«
    »Wie alt?
    »Einen Mann, der die Midlife-Crisis deutlich hinter sich hat. Er fährt einen Volvo Kombi, keinen Sportwagen.« Sie zählte die weiteren Qualifikationen an den Fingern ab. »Er hat nichts mit Schlangen, Wrestling oder Pailletten am Hut, und er hat keine vergrößerten Körperteile.«
    »Ach, manchmal machen vergrößerte Körperteile Frauen viel Freude.«
    Ihr Blick hätte Stahlbeton zertrümmern können. »Er ist absolut und definitiv nicht Mitglied in einem Sonnenstudio.
    Er besitzt keinen Whirlpool, kein Goldkettchen und keine Designerunterwäsche.« Sie presste streng die Lippen aufeinander. »Er trägt karierte Flanell-Boxershorts. Die großen, hässlichen, ausgebeulten.«
    Nick lächelte und zog eine Augenbraue hoch, wohl wissend, dass ein Körnchen Wahrheit in der Ironie lag. »Und das ist der ideale Ehemann?«
    »Jep.«
    »Ich glaube, Sie haben da gerade meinen Onkel Henry beschrieben. Er lebt in einem Pflegeheim in Falls Church.
    Sonntags darf er Besuch bekommen. Ich könnte da was für Sie arrangieren.«
    »Sehr witzig, aber ich meine es fast ernst. Ich heirate bestimmt nicht noch mal so einen unreifen, rastlosen Romeo, der dann wieder nur herumstreunt wie der letzte, und sich nicht darum schert, was es bedeutet, eine Familie mit zwei kleinen Kindern auseinander zu reißen.«
    Nick spürte ein Ziehen im Innern, als er sich an die Scheidung seiner Eltern erinnerte. Sie waren so mit ihrem eigenen Ärger und Elend beschäftigt gewesen, dass sie die Gefühle ihres Sohnes kaum beachtet hatten. Aber statt dass er Billie spüren ließ, wie betroffen ihre Worte ihn gemacht hatten, grinste er nur.
    »Ich nehme nicht an, Sie hätten gern noch eine heiße Affäre ohne Verpflichtungen, bevor Sie Mr Right treffen?«
    »Im Leben nicht, Kaharchek.«
    Die Limousine hatte gehalten. Sie waren bei Dairy Queen.
    »Dann gestatten Sie mir wenigstens das Vergnügen, Ihnen ein Banana Split mit allem Drum und Dran zu spendieren, solange noch ein bisschen Leben in Ihnen steckt.«
    Billie ließ sich von ihm aus dem Wagen helfen. Sie bemerkte den herben Zug um seinen Mund und fand, er sah enttäuscht aus. Sie hatte ihm erzählt, was sie vom Leben erwartete, und er hatte es geschluckt. Er wusste, dass ihre Pfade sich zwar gekreuzt und sie ein paar Momente sexueller Anziehung und Nähe erlebt, aber wenn es ernst wurde, doch zu wenig gemeinsam hatten.
    »Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?«, fragte Billie, nachdem sie ihre Eisbecher bestellt hatten.
    »Nur zu.«
    »Warum haben Sie die Verlobung gelöst? Ich meine, es ist doch offensichtlich, dass die Frau Sie noch liebt.«
    »Glauben Sie?«
    »Verdammt, Kaharchek, es steht riesengroß in ihrem Gesicht geschrieben.«
    Nick bezahlte die Eisbecher. »Das haben Sie völlig falsch verstanden, Billie. Sheridan hat
mich
sitzen lassen.«
    Sie sperrte den Mund auf. »Echt?«
    »Drei Tage vor der Hochzeit. Sie hat mir das Herz gebrochen, ist nach Europa abgehauen, und der Rest ist Geschichte. Sie ist acht Monate drüben geblieben. Ich habe sie gestern zum ersten Mal wieder gesehen, seit sie wieder in den Staaten ist.« Er reichte ihr den Eisbecher, den sie bestellt hatte. »Sonst noch Fragen?«
    Billie schämte sich, dass sie gefragt hatte. Nick

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