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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Einbrechen zugesehen. Damit war sie eine Komplizin, oder? Sie hatte überhaupt kein Recht, in Nicks Kühlschrank zu stöbern und sein Essen zu begehren.
    Eine Viertelstunde später brutzelte das Steak auf dem Küchengrill, im Ofen blubberte der Auflauf, und Billie war damit beschäftigt, Zwiebeln, Pilze und Paprikas anzubraten, als Nick sich in die Küche stahl.
    Er war nicht auf das Gefühl vorbereitet, das beim Anblick von Billie an seinem Herd von ihm Besitz ergriff. Er hätte dieses Gefühl nicht einmal benennen können, aber er merkte, dass es etwas völlig anderes war als die intensive körperliche Anziehung, die er sonst in ihrer Nähe spürte. Er lehnte sich kurz in den Türrahmen, bis sein Herz sich wieder beruhigt hatte und gleichmäßig schlug, da er sie jetzt in Sicherheit wusste.
    Er war aus Upperville hierher gerast, sobald er von dem Einbruch gehört hatte. Deedee hatte innerhalb von dreißig Sekunden sein Sicherheitssystem für vierzehntausend Dollar lahm gelegt. Und zwar nicht zum ersten Mal. Aber zum ersten Mal hatte es ihn so furchtbar geängstigt, weil der verrückte Max irgendwo da draußen war und nur auf den richtigen Moment wartete, irgendwas in die Luft zu sprengen. Dass Nick rund um die Uhr zwei Wachleute auf umliegenden Hügeln postiert hatte, änderte nichts an seiner Angst. Bislang war Max ihnen entkommen und hatte Drohbriefe und paradoxerweise liebevoll durchdachte Geschenke auf der Türschwelle oder den Fensterbänken hinterlassen.
    Und dann war da noch Arnie Bates, den Nick angestellt hatte, weil er auf Bewährung draußen war und eine zweite Chance brauchte, die ihm niemand geben wollte. Der Mann hatte nicht nur Nicks Pferde vernachlässigt, sodass er selbst jeden Morgen in der Dämmerung raus musste, um nach ihnen zu sehen, sondern Arnie hatte außerdem Nicks Verwarnungen zum Trotz wiederholt im Stall geraucht, und das hatte er ihm nun wirklich nicht durchgehen lassen können.
    Er musste ihn feuern. Arnie war unter wüsten Drohungen gegangen, die umso gefährlicher erschienen, nachdem Nick erfahren hatte, dass die Polizei ihn suchte, um ihn wegen eines Einbruchs zu befragen.
    Er schob die Gedanken an Max und Arnie beiseite und genoss es, unbemerkt Billie zu beobachten. Ihr Gesicht war von der Hitze der Bratpfanne gerötet, ihre Mundwinkel wie zu einem heimlichen Lächeln leicht hoch gezogen. Er erklärte sich das Lächeln mit der Befriedigung, die man bei einer so einfachen Tätigkeit wie dem Zubereiten einer Mahlzeit empfand. Der Anblick war bezaubernd, und er spürte das dringende Bedürfnis, ihr körperlich näher zu sein. Er klopfte an den Mahagoni-Türrahmen und rief »Hi, Schatz, ich bin wieder dahaa«, wie in einer Sitcom, damit sie sich nicht erschreckte. Er beugte sich über ihre Schulter und sog den Zwiebelduft ein, dann küsste er sie wie ein Ehemann in den Nacken.
    Billie tolerierte das mit einem wohlwollenden Lächeln und manövrierte sich von ihm weg. »Sie fragen sich bestimmt, was ich hier mache.«
    »Nö. George hat mich auf dem Autotelefon angerufen und mir erklärt, dass die Alarmanlage losgegangen ist.«
    »George?«
    »George Scanion, der Polizist, der Ihre Aussage aufgenommen hat. Er hat ein Auge auf das Haus.« Nick versuchte, locker zu klingen. Er wollte ihr nicht auf die Nase binden, warum Scanion das Haus beobachtete.
    Billie fragte sich, ob Scanion auf der Suche nach Max war. Das klang ja, als müsse man Max permanent im Auge behalten. Sie wartete darauf, dass Nick noch etwas dazu sagte, aber das tat er nicht. Sie nahm die Käsemakkaroni aus dem Ofen und stellte sie auf den Tisch. »Ich habe so einen Hunger bekommen, da habe ich mich einfach bedient. Ich hoffe, das ist in Ordnung.« Sie spießte das Steak auf, ließ es auf eine vorgewärmte Platte fallen und dekorierte es mit dem gebratenen Gemüse.
    »Sieht gut aus.«
    Billie belächelte sein offensichtliches Interesse an dem Steak. »Es reicht dicke für zwei.«
    Nick bückte sich zum offenen Kamin hinunter und hielt ein Streichholz an einen Span. »Sieht aus wie eine Mahlzeit, die ein Feuer verdient hat.«
    »Ein Feuer mitten im Sommer?«
    »Klar. Wir müssen nur die Klimaanlage ein bisschen hochdrehen.«
    Er grinste sie an und schob sich eine Locke aus der Stirn.
    Das war das Lächeln, das ihr Deedee ins Haus gebracht hatte. Absolut unwiderstehlich und sehr gefährlich. Es war die Sorte Lächeln, bei der eine Frau sich wie etwas ganz Besonderes vorkam, und Nick vermittelte ihr das Gefühl, sie sei die

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