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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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richtige Sahne. Nicht die aus dem Supermarkt, mit Emulgatoren und Diglyceriden. Diese Sahne stammt von meiner eigenen Kuh.«
    Billie starrte ihn nur an. Der Mann überraschte sie immer wieder. »Okay«, sagte sie schließlich. »Ich bleibe unter einer Bedingung.«
    »Welcher?«
    »Erzählen Sie mir von Max.«

KAPITEL 7
    Nicks Lächeln verschwand augenblicklich. Er nahm eine Büchse Schokoladensirup und eine Flasche Vanilleextrakt aus dem Hängeschrank.
    »Wieso wissen Sie von Max?« Er machte eine Pause.
    »Ach, ich weiß schon. Deedee.«
    »Hätte sie mir nichts von ihm erzählen sollen?«, fragte Billie, die hoffte, kein böses Blut zwischen Nick und seiner Cousine geschaffen zu haben.
    »Nein, ist schon okay. Sie mussten es ja früher oder später mitbekommen.« Er seufzte müde. »Wo soll ich anfangen?
    Max Holt ist ein fehlgeleiteter Sechzehnjähriger, dessen IQ irgendwo jenseits des Messbaren liegt. Anders als seine Schwester Deedee, die zu dumm ist, einen Eimer Wasser umzukippen.«
    »Ich habe gehört, Max sprengt Sachen in die Luft. Ist er gefährlich?«
    »Das könnte er sein, wenn er dazu nicht zu klug wäre, aber er weiß genau, was er tut. Er hat einen Holzkübel mit Geranien in tausend Stücke gesprengt und eine Wetterfahne aus massivem Messing bis zum Mond geschossen, aber ich muss sagen, das Feuerwerk war schon sehenswert.«
    »Na, man soll ja immer das Positive sehen«, sagte sie.
    »Aber woher bekommt er denn das Zeug, das er für diese Explosionen braucht?«
    »Er hat eine Art Labor in der Küche eines Gästehauses auf meinem Grundstück. Das sind ja keine richtigen Bomben.
    Er macht sie aus Dingen, die er in der Küche und der Garage findet. Er könnte vermutlich nur mit ein paar Drähten und Rohren und ein paar anderen Kleinigkeiten einen Generator bauen, der bei Stromausfall die ganze Stadt versorgt. Ich weiß, dass das abwegig klingt, aber so ist es.«
    Nick seufzte. »Ich könnte sein Labor räumen, aber dann würde er sich woanders eins aufbauen. Er ist einfach verteufelt schlau.«
    Nachdem sie Deedee kennen gelernt hatte, hätte Billie alles über Nicks Verwandtschaft geglaubt. »Tut Max das aus einem bestimmten Grund, oder hat er nur Langeweile und vertreibt sich damit die Zeit?«
    »Oh, Max hat immer einen Grund. Er glaubt an seine Sache. Der Rächer der Entrechteten, könnte man sagen. Er war der einzige Sechsjährige, den ich je kannte, der einen »Rettet-die-Wale«-Aufkleber auf dem Fahrrad hatte. Er hat tatsächlich mit fünf Jahren seine Mutter dazu gebracht, das Rauchen aufzugeben, indem er Statistiken zitiert hat, und als er erst mal Tierschützer geworden war, haben sie und ihre Freundinnen sich nicht mehr getraut, in seiner Gegenwart Pelze zu tragen.«
    »Und was für einen Grund hat er diesmal?«
    »Er ist über die Sommerferien hierher gekommen und hat herausgefunden, dass östlich von hier Sumpfland bebaut werden soll.«
    Billie nickte. »Ich weiß Bescheid, ich habe in Ihrer Zeitung darüber gelesen. Sie wollen ein Einkaufszentrum, einen Haufen Appartements und ein Gewerbegebiet mitten in einen wichtigen Rastplatz auf der Nordatlantik-Flugroute bauen. Es gefährdet Millionen von Vögeln auf dem Weg zu ihren Nistplätzen. Eine Schande.«
    »Das ist ungefähr genau das, was Max sagt. Er will, dass ich mit Hilfe der Zeitung dagegen kämpfe.«
    Billie zog die Augenbrauen hoch. »Und?«
    »Ich will doch auch nicht, dass das Sumpfland zerstört wird, aber es geht gegen meine verlegerischen Prinzipien, Nachrichten irgendwie hinzubiegen. Wir haben uns im Leitartikel dagegen ausgesprochen, aber weiter kann ich nicht gehen. Ich fühle mich verpflichtet, über beide Seiten des Themas zu berichten, und es gibt hier definitiv eine andere Seite. Die Bebauung bringt Einnahmen für Schulen, Straßen und Krankenhäuser. Der Investor sagt, er wird genügend Quadratkilometer für die Vögel unbebaut lassen und diesen Teil durch Wachleute schützen.«
    Billie schnaubte.
    »Ja, ich weiß. Jedenfalls hat Max eine dezidierte Meinung dazu und versucht mit seinen speziellen Überredungskünsten, mich zur Mithilfe zu bewegen. Vorher hinterlässt er immer kryptische Botschaften. Er glaubt, wenn man gehört werden will, muss man sich lautstark bemerkbar machen.«
    »Zum Beispiel mit Bumm?«
    »Genau.« Seine Brauen zogen sich zusammen. »Ich mache mir wirklich Sorgen. Wenn ich ihn wenigstens erwischen würde, dann könnte ich ihn vielleicht zur Vernunft bringen, aber ich finde den Jungen einfach nicht.

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