Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Titel: Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florence von Steinberg
Vom Netzwerk:
sprach sie auch von dem Testament. Julian, seine Familie und auch Dr. Huber, der kurz vor der Polizei eingetroffen war, hatten ihr dazu geraten.
    "Und Sie behaupten also, Frau Wieland hätte Ihnen gestern abend in ihren Saft ein Schlafmittel gegeben, um in aller Ruhe nach dem Testament suchen zu können?" fragte Inspektor Gerstner. Sein Gesicht drückte deutlich aus, was er von der ga nzen Geschichte hielt.
    "Ja." Daniela nickte. Sie mußte sich zwingen, sich nicht nach Julian und Doktor Huber umzusehen, die hinter ihr saßen. "Jede nfalls war das Testament heute morgen verschwunden."
    "Sind Sie sicher, daß dieses Testament überhaupt existiert?" fragte Gerstners Kollege. Ein Grübchen in den Wangen ließ ihn stets lächelnd erscheinen, doch der kalte Ausdruck seiner Augen zeigte Daniela deutlich, daß mit ihm nicht zu sp aßen war.
    "Ich habe es selbst in meinen Händen gehalten und in die Handtasche gesteckt. Heute morgen wollte ich es Herrn von Ste tten zeigen."
    "Aber da war es ja dann schon verschwunden", bemerkte I nspektor Gerstner sarkastisch. Er räusperte sich. "Frau von Castan, wollen Sie uns nicht lieber die Wahrheit gestehen? Diese ganze Geschichte mit dem verschwundenen Testament..."
    "Dieses Testament existiert oder existierte wenigstens", warf Doktor Huber mit ruhiger, überlegener Stimme ein. "Frederik von Stetten und sein älterer Sohn Michael können seine Existenz b ezeugen, denn sie haben es noch am Tag vor dem Tod meines Klienten unterschrieben." Er stand auf und überreichte dem Inspektor ein Kuvert mit einigen verkohlten Papierfetzchen. "Gleich, nachdem ich von dem Unglück und den Zusammenhängen erfahren habe, bin ich nach Castan gefahren und habe mich selbst nach den Resten verbrannten Papiers umgesehen. Sicher kann man im Labor noch feststellen, ob es sich hierbei um Teile des Testaments handelt."
    "Wir werden sehen", meinte Inspektor Gerstner mit unbewe gtem Gesicht. Er legte das Kuvert in die Hände seines Kollegen und sagte: "Selbst wenn es sich bei diesen Papierresten um Teile des Testaments handeln würde, ist damit nicht die  Unschuld Frau von Castans erwiesen." Er richtete die Augen wieder auf Daniela. "Frau Wieland stand also an der Brüstung des Söllers und beugte sich über die Zinnen, wenn ich Sie recht verstanden habe?"
    Die junge Frau nickte.
    "Gut", fuhr er fort. "Ist es dann nicht möglich, Frau von Castan, daß Sie Ihrer Widersacherin in einem Anfall von Wut einen Stoß gegeben haben?"
    "Nein, nein, nein!" schrie Daniela auf. Julians Arm legte sich beschützend um sie.
    "Frau von Castan, es wäre für Sie besser, wenn Sie nicht hysterisch würden." Inspektor Gerstner betrachtete seine Fingernägel und stieß dann plötzlich den Kopf vor. "Als Sie das verbrannte Papier sahen, muß Ihnen doch die Ausweglosigkeit Ihrer Lage bewußt geworden sein. Ohne das Testament können Sie Ihren Erbanspruch nicht rechtfertigen. So gesehen, wäre Ihr Zorn nur verständlich gewesen."
    "Sie bekommen mich nicht dazu, daß ich eine Tat gestehe, die ich nicht begangen habe", erwiderte Daniela. Sie sehnte sich nach Ruhe. Es mußte herrlich sein, nur fünf Minuten die Augen zu schließen. Wie lange sollte dieses sinnlose Verhör denn noch weitergehen?
    Als hätte Dr. Huber ihre Gedanken erraten, wandte er sich an den Inspektor: "Frau von Castan ist völlig erschöpft. Als ihr Anwalt muß ich darauf dringen, daß Sie das Verhör morgen fortsetzen."
    "Wie Sie wünschen, Doktor Huber." Inspektor Gerstner erhob sich. "Allerdings werden wir uns dann nicht hierher bemühen, sondern Frau von Castan wird nach Oldenburg kommen müssen. "Er sah Daniela an: "Ich erwarte Sie morgen um Punkt halb elf Uhr in me inem Büro."
    Julian und Doktor Huber begleiteten die Polizeibeamten hi naus. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie wieder zurückkamen. Angstvoll sah ihnen Daniela entgegen.
    "Sie glauben mir nicht. Sie glauben mir kein Wort" sagte sie erregt. "Wenn ich nur wüßte, womit ich sie überzeugen kann, daß ich die Wahrheit s age."
    "Ich kenne Inspektor Gerstner durch zwei frühere Fälle", b erichtete Doktor Huber. "Wir haben Glück, daß er es ist, der sich mit diesem Fall befaßt. Er ist kein Mann, der überstürzt eine Verhaftung vornimmt."
    "Verhaftung?" fragte Daniela entsetzt.
    "Sei ganz ruhig, Liebling, soweit wird es nicht kommen", versicherte ihr Freund rasch. "Im übrigen wurde uns versprochen, daß wir noch heute erfahren, ob es sich bei den verkohlten Papierfetzen um das Testament

Weitere Kostenlose Bücher