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Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Titel: Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florence von Steinberg
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nahm ihr die Sachen aus den Händen.
    "Wie Sie wollen." Die junge Frau hob die Schultern und stieg die Treppe hinauf.
    Daniela wartete auf der Galerie, bis sie durch das Fenster A ndreas Wagen die Auffahrt entlang fahren sah. Dann ging sie wieder in die Halle hinunter. Der Schlüssel lag noch immer unter dem Teppich.
    Gedankenverloren legte die junge Frau den Schlüssel auf den Sekretär in ihrem Zimmer. Ganz am Anfang ihres Aufenthaltes auf Castan hatte Andrea sie einmal in ihr Zimmer mitgenommen, um ihr etwas zu zeigen. Sie erinnerte sich, auf einer Vitrine am Fenster eine kleine Schatulle gesehen zu haben. Sie überlegte, ob der Schlüssel zur Schatulle g ehörte.
    Kaum hatte sie sich umgezogen, schlich sie sich zum Zimmer der Sekretärin. Einen Moment lang befürchtete sie, es könnte a bgeschlossen sein, aber sie hatte Glück.
    Dort, wo sie die Schatulle früher gesehen hatte, stand sie nicht mehr. Daniela entdeckte sie auf dem Boden des Kleiderschranks. Ohne sie herauszunehmen, drehte sie den Schlüssel im Schloß herum. Sofort sprang der Deckel auf. Unter einer Schicht Watte lag eine kleine Ledermappe. In ihrem Futter steckte das Test ament!
    Mit tränenverschleierten Augen blickte Daniela auf die ve rtrauten Schriftzüge ihres Großonkels. Sie vergaß alle Vorsicht und las das Dokument an Ort und Stelle. Wie Julian vermutet hatte, hatte ihr Großonkel sie als Erbin des Gutes eingesetzt. Philipp sollte nur einen Pflichtteil bekommen.
    Die junge Frau nahm das Testament an sich, verschloß wieder die Schatulle und schlich sich aus dem Zimmer, nachdem sie sich vergewissert hatte, daß nichts auf ihre Anwesenheit hindeuten konnte. Erst in ihrem eigenen Zimmer las sie das Testament e rneut. Bisher war ihr Julians Verdacht immer etwas suspekt erschienen, doch hier hatte sie nun den Beweis, daß ihr Cousin sie betrogen hatte.
    Andrea Wieland und Philipp kehrten nach dem Abendessen fast gleichzeitig zurück. Um den beiden nicht zu begegnen, ging Daniela noch ein Stückchen spazieren und dann früh zu Bett. Mamsell Wendt hatte ihr wie immer auf den Nachttisch ein Glas Saft gestellt.
    Der Saft schmeckte an diesem Abend etwas seltsam. Er schien stärker als sonst zu sein, aber Daniela hatte Durst und leerte das Glas. An und für sich wollte sie noch etwas lesen, aber plötzlich wurde sie so müde, daß sie es gerade noch schaffte das Licht zu löschen. Innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen.
    * * *
    Als die junge Frau am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich etwas benommen. So tief und fest hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Taumelnd stand sie auf und öffnete weit das Fenster, weil sie hoffte, daß die frische Luft ihr guttun würde, aber nachdem sie eine Weile am Fenster gestanden hatte, bekam sie sogar noch heftige Kopfschmerzen. Stöhnend ließ sie sich wieder aufs Bett sinken.
    Nachdem Daniela eine Schmerztablette genommen hatte, fühlte sie sich etwas besser. Sie stand auf und ging ins Bad, um sich zu waschen und anzuziehen. Erst als sie sich kämmte, dachte sie wieder an das Testament. In Ruhe richtete sie die Haare, dann kehrte sie in ihr Zimmer zurück und öffnete ihre Handtasche.
    Wo war das Testament? Daniela wußte ganz genau, daß sie es in die Handtasche gesteckt hatte? Aber jetzt war es verschwunden. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Jemand hatte ihr etwas in den Saft geschüttet, deshalb diese bleierne Müdigkeit, die Kopfschmerzen. Jemand... Nein, nicht jemand, es kam nur Andrea Wieland in Frage!
    Im ersten Impuls wollte Daniela das Testament von der Sekr etärin zurückverlangen, dann sagte sie sich aber, daß sie damit nichts erreichen würde. Sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren. Sie wußte nun, daß es dieses Testament gab, sie hatte es in ihren Händen gehalten. Julian würde wissen, was zu tun war.
    Sie rief auf Stetten an. Julian war noch mitten in der Nacht eingetroffen. Da sie nicht wußte, ob man ihr Gespräch vom A rbeitszimmer aus mithören konnte, bat sie ihn, so schnell wie möglich zu kommen. Er versprach, in einer Stunde bei ihr zu sein.
    Daniela verzichtete an diesem Morgen auf das Frühstück. Sie stieg die steile Turmtreppe hinauf. Vom Söller aus konnte man weit über das Land blicken. Sie kam oft hierher, wenn sie ung estört sein wollte. Mamsell Wendt hatte deshalb dafür gesorgt, daß ein Tischchen mit Stühlen und ein Sonnenschirm hier aufgestellt worden waren. Doch jetzt brauchte sie noch keinen Sonnenschirm. Es wehte ein angenehm

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