Liebe gegen jede Regel
tätschelte den majestätischen Hals seines Hengstes, bevor er die Box verließ und das Sattelzeug wegräumte. Eli war gerade damit fertig geworden, Twilights zu verstauen. Der Regen prasselte sintflutartig aufs Dach.
»Wir sollten hier warten, bis der Regen nachlässt.«
Eli kam näher. »Was sollen wir bis dahin machen?« Er lächelte und Geoff lehnte sich langsam vor, bis ihre Lippen sich berührten. Eli stöhnte leise, als Geoff den Kuss ein wenig vertiefte. Er fing an, Geoff näher zu ziehen, aber dieser widerstand. Sein Kopf beharrte darauf, dass sie es langsam angingen. Er zog sich ein wenig zurück und lächelte in das hübsche Gesicht vor ihm. »Es lässt nach, wir sollten rein gehen.«
Er schlang seinen Arm um Elis Hüfte, führte ihn aus dem Stall und sie sprinteten zum Haus.
Der Rest des Tages blieb nass und regnerisch. Vor dem Abendbrot zogen sie ihre Regenmäntel an, um nach den Tieren zu sehen, bevor sie sich wieder ins Haus zurückzogen. Später am Abend wünschte Geoff ein ‚Gute Nacht ‘ und ging nach oben ins Bett. Er kletterte zwischen die Laken und hörte dem Regen auf dem Dach zu. Er war gerade dabei einzuschlafen, als er mehr fühlte, als dass er es hörte oder sah, wie die Tür sich öffnete.
»Geoff.« Eli stand in seinem Pyjama im Türrahmen. Langsam schloss sich die Tür und Geoff fühlte Elis Gewicht auf dem Bett, als er sich zu diesem unter die Decken gesellte. Geoff zog ihn nah an sich; Elis Wärme, Geruch und das Geräusch seines Atems ließen ihn in einen tiefen, zufriedenen Schlaf fallen. Das war es, was er all die Jahre vermisst hatte: Die Nähe, die wahre Intimität, der süße Gedanke daran, dass Eli da war, weil er ihm etwas bedeutete.
Geoff war sowas von verloren.
Kapitel 9
Geoff saß in seinem Büro, in Gedanken komplett bei Eli, anstatt bei den Büchern und Konten, wo er sein sollte. Draußen schien die frühe Junisonne, die Fenster standen offen, eine wunderbare Brise wehte durchs Haus. Er sollte wirklich rundum zufrieden und glücklich sein, aber er fühlte sich nicht gut.
Letzte Woche hatte er sich irgendwo eine Sommergrippe eingefangen und das verdammte Ding wollte einfach nicht verschwinden. Len hielt ihn im Haus eingesperrt und er hatte widerwillig zugestimmt, weil er nicht wollte, dass der Rest der Mannschaft ebenfalls krank wurde. Von draußen drangen die Geräusche der Farm zu ihm herein und das ließ ihn unruhig werden.
Ein Hustenanfall schüttelte Geoff und er schloss die Bücher und fuhr den Computer runter. Er würde so oder so nichts zustande bringen. Er gab das Arbeiten auf, verließ das Büro, schaltete den Fernseher ein und legte sich aufs Sofa im Wohnzimmer, nachdem er die Gardinen zugezogen hatte. Überall liefen nur die dummen Talkshows des Nachmittagprogramms, also gab er schnell wieder auf, machte den Fernseher wieder aus und schleppte sich nach oben ins Bett.
Die kühlen Laken fühlten sich gut an, als er sich auf die Matratze sinken ließ. Sie fühlte sich inzwischen riesig an, wenn Eli nicht neben ihm schlief.
Mit Ausnahme der letzten paar Tage hatte dieser fast jede Nacht bei ihm verbracht. Jedes Mal, nachdem er sich bettfertig gemacht hatte, war Eli in Geoffs Zimmer gekommen, um sich unter den Decken zu ihm zu gesellen. Dabei trug er immer seinen Baumwollschlafanzug, während Geoff normalerweise nur seine Schlafhose anhatte. Jede Nacht küssten sie sich und hielten einander im Arm, aber Geoff machte keine Anstalten, weiter zu gehen. Das musste von Eli ausgehen. Am Morgen nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht hatte Geoff ihm – und sich selbst – versprochen, dass sie die Sache so langsam angehen würden, wie Eli es wollte. Tatsächlich waren diese Nächte vermutlich einige der erotischsten Erfahrungen in seinem bisherigen Leben gewesen.
Er hatte heißen, wilden Sex mit sehr attraktiven Männern gehabt – Sex vom Typ ‚sich-gegenseitig-in-die-Matratze-ficken‘ . Aber nichts war erotischer, als dieser wundervolle, warmherzige, schöne, unschuldige Mann, unter dessen Oberfläche Feuer zu spüren war, der jede Nacht in sein Zimmer kam, um bei ihm zu schlafen, seinen von harter Farmarbeit gestählten Körper an ihn drückte, so dass ihre Haut nur noch durch dünne Stoffschichten getrennt war und sein Geruch bei jedem Atemzug in Geoffs Nase stieg.
Geoffs Augen wurden bleischwer, deshalb schloss er sie und driftete in einen unruhigen Schlummer. Er erwachte ein wenig später, unsicher, wie viel Uhr es war. Er konnte hören,
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