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Liebe Hoch 5

Liebe Hoch 5

Titel: Liebe Hoch 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu , Katrin Koppold , Ivonne Keller , Katelyn Faith , Nikola Hotel
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vorher noch so freundliches Gesicht war zur Maske erstarrt.
    Wundervoll! Dieses erste Kennenlernen war bisher sowieso ein einziges Minenfeld gewesen und nun musste mein Freund auch noch eine Handgranate fallen lassen. Ich sollte doch über den Champagner nachdenken. Solange wie ich schon nichts mehr getrunken hatte, genügte wohl ein winziger Schluck, um mir dieses Essen schön zu trinken. Aber leider war ich viel zu vernünftig dazu, wodurch mir nichts anders übrig blieb, als der Realität ins Auge zu blicken. Und die sah ziemlich grau aus. Nils starrte an einen unbestimmten Fleck an der Wand, Katharina musterte ihr Besteck mit eisiger Miene und auch das Golf-Thema, dem sich Milla spontan angeschlossen hatte, versiegte schließlich. Alle schwiegen und hielten sich an ihren Gläsern fest. Daran änderte auch die zweite Flasche Champagner nichts, die Bernd bestellt hatte. Und je länger die Stille andauerte, desto unbehaglicher wurde sie. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und stand auf.
    »Ich möchte einen Toast aussprechen.«
    Der Überraschungseffekt war auf meiner Seite. Alle Köpfe schnellten in meine Richtung.
    »Ich freue mich, dass wir alle zusammen hier in diesem schönen Restaurant sind. Und …« Erwartungsvolle Blicke. Ja, und was? Ich musste improvisieren. »… und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel es mir bedeutet, dass ich heute die Großeltern meines Kindes und die Eltern meines Freundes näher kennenlerne. Katharina und Bernd«, ich hob meinen alkoholfreien Cocktail in die Höhe, »schön, dass ich nun Teil eurer Familie sein darf.«
    »Amen«, murmelte Nils und ich musste ihm leider beipflichten.
    »Darauf lasst uns trinken. Auf unsere Familie!«, sagte ich, um so schnell wie möglich wieder Platz nehmen zu können.
    »Auf unsere Familie!«, wiederholten Katharina, Bernd und meine Eltern. Nils grinste.
    Mit hochrotem Gesicht setzte ich mich. Ich rutschte ein Stück auf meinem Stuhl nach vorne und versuchte, meinen Blazer auszuziehen. Nach dieser Rede war mir noch heißer als vorher. Meinen linken Arm hatte ich bereits rausgewunden. Doch ich konnte ihn mir nicht von den Schultern streifen. Irgendwo im Bereich meines Nackens hing er fest.
    »Warte!« Bernd hatte meine komischen Verrenkungen gemerkt und war, ganz Gentleman, aufgestanden, um mir zu helfen. Beherzt zog er an der Jacke.
    Ritsch! Ich spürte, wie etwas an meinem Rücken herunterglitt. Neiiiin! Die Preisschilder und Etiketten. An die hatte ich gar nicht mehr gedacht. Sie lagen neben dem Tütchen mit dem Ersatzknopf auf dem Boden. Bernd blickte verwirrt nach unten. Nils ließ geistesgegenwärtig seinen Fuß vorschnellen und kickte alles unter den Tisch. Augenblicklich verzieh ich ihm seine blöde Bemerkung gegenüber seiner Mutter und warf ihm einen dankbaren Blick zu. Mein Gott! Dieser Abend war die Hölle. Ich beschloss, mir einzubilden, dass in meinem Cocktail eine riesige Menge Alkohol enthalten war, und wollte gerade danach greifen, als mich ein plötzlicher Schmerz im Rücken zusammenzucken ließ.
    »Was ist?«, fragte Nils.
    »Nichts. Mich hat nur etwas gezwickt.« Ich massierte die schmerzende Stelle mit beiden Händen.
    »Es geht los!« Milla fuhr hoch.
    »Ich habe erst in zwei Wochen Termin«, wiegelte ich ab. »Du kannst dich wieder hinsetzen.«
    »Du bist auch zehn Tage zu früh gekommen.«
    »Dieses Baby wird nicht zu früh kommen«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    Zwei Kellner kamen und stellten Teller vor uns ab.
    »Ein Gruß aus der Küche. Wachteleier an Tomatenmus«, erklärte der Ältere von beiden. Doch niemand beachtete ihn.
    »Hm, das sieht ja lecker aus«, rief ich betont munter, um die Aufmerksamkeit von mir weg zu lenken. »Ich habe einen Riesenhunger.« Ich tauchte eines der winzigen Eier in das cremige Mus. Doch ich schaffte es nicht, den Bissen zum Mund zu führen. Mein Körper fühlte sich an, als ob er jeden Moment in zwei Teile brechen würde. Schweißperlen traten mir auf die Stirn, und Nils und meine Mutter musterten mich besorgt.
    »Entschuldigt mich bitte.« Ich ließ die Gabel fallen und stand auf, um zur Toilette zu fliehen. Zumindest wollte ich fliehen. Doch als ich in die Senkrechte kam, wurde der Krampf so unerträglich, dass ich zusammensackte und mich auf der Tischplatte abstützen musste.
    Nils schoss nach oben und stützte mich. Auch Milla sprang erneut auf.
    »Karl-Heinz, hol unsere Jacken! Wir fahren Helga ins Krankenhaus«, rief sie.
    »Wenn ich wirklich Wehen

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