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Liebe Hoch 5

Liebe Hoch 5

Titel: Liebe Hoch 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu , Katrin Koppold , Ivonne Keller , Katelyn Faith , Nikola Hotel
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nicht unbedingt wissen.«
    »Ach!« Milla riss ihre Augen noch weiter auf. »Bin ich dir etwa peinlich?«
    »Natürlich nicht. Du bist toll. Die allerbeste Mutter der Welt. Aber Nils’ Eltern sind doch bestimmt total spießig und sie könnten dich vielleicht ein wenig seltsam finden, wenn du mit ihnen über solche Dinge redest.« Ach herrje, ich redete mich gerade um Kopf und Kragen. Warum hatte ich mir vorher nicht genau überlegt, was ich ihr sagen wollte. Sonst plante ich doch auch immer alles.
    »Du schämst dich für mich«, stellte Milla fest.
    »Nein. Ich möchte nur nicht …«
    »Keine Sorge. Ich werde dich nicht blamieren.«
    Ich schloss die Augen. Warum hatte ich überhaupt etwas gesagt? Ich wollte sie doch nicht verletzen. Ich wünschte mir nur, dass meine Eltern und ich uns von der besten Seite präsentierten. Und das taten wir nicht, wenn meine Mutter erzählte, dass sie als erklärter Italien-Fan von einem Urlaub auf Korsika träumte oder ihnen verriet, dass ich als Kind jahrelang einen Sprachfehler gehabt hatte und immer »auf meinem Loller durch die Gegend geschlitzt war«. Das musste Milla doch verstehen.
    Doch das tat sie nicht. Verbissen presste sie die Lippen zusammen und stöckelte Nils und meinem Vater hinterher, ohne mich auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen. Ich folgte ihr in sicherer Entfernung. Kaum hatte sie das Restaurant betreten, blieb sie allerdings so abrupt stehen, dass ich mit meinem monströsen Bauch gegen sie prallte.
    Nils’ Eltern standen neben einem runden Tisch in einem der hinteren Bereiche des Restaurants. Sie trugen beide dünne Pullover, Jeans und – teuer aussehende Turnschuhe. Auch bei den anderen Gästen suchte man Abendkleider und dunkle Anzüge vergebens. Hilfesuchend sah Milla sich nach meinem Vater um, doch der starrte krampfhaft auf seine frisch polierten Halbschuhe.
    »Da seid ihr ja.« Bernd reichte uns die Hand. Seinem Sohn schlug er kumpelhaft auf die Schulter.
    Auch Katharina erhob sich und drückte meine Eltern und mich an sich. »Wie schön, euch alle endlich kennenzulernen«, sagte sie. »Vor allem die Frau, der es gelungen ist, meinen Sohn zu zähmen.« Sie hielt mich auf eine Armlänge entfernt und musterte mich eingehend.
    Dann wuschelte Nils’ Mutter besagtem Sohn durch die Haare. »Gut siehst du aus. Das Familienleben bekommt dir.« Sie wandte sich wieder an mich. »Und ich freue mich ja so auf mein Enkelkind. Ihr müsst mir alles erzählen. Nils hat gesagt, dass ihr euch überraschen lassen möchtet, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.«
    »Lasst uns zuerst anstoßen.« Nils’ Vater winkte einen der unzähligen Kellner zu sich heran. »Eine Flasche Champagner«, orderte er.
    »Mir bitte nur einen alkoholfreien Cocktail«, warf ich ein.
    »Meine Güte! Was haben Sie nur für ein schickes Kleid an. Es sieht traumhaft an Ihnen aus«, sagte Katharina zu meiner Mutter. »Von welchem Designer stammt es?«
    Meine Mutter wurde blass. Zum Glück brachte der Kellner in diesem Moment die Getränke und wir stießen an.
    »Meine Tochter hat mir erzählt, dass Sie das letzte Jahr gereist sind. Wo waren sie überall?« Nachdem wir unsere Gläser abgestellt hatten, versuchte Milla, das Gespräch so schnell wie möglich von dem Hersteller ihres Kleides wegzulenken.
    »Ach, lassen Sie uns nicht sofort über uns reden. Das tun wir sonst sowieso schon den ganzen Tag», wiegelte Katharina ab. »Erzählen Sie mir lieber etwas von sich. Was machen Sie beruflich?«
    »Beruflich …«, wiederholte Milla gedehnt. Sie sah mich unsicher an. Ich zuckte unbehaglich mit den Schultern.
    »Ich, also ich …, ich bin Hausfrau.«
    »Und Ihr Mann?«, fragte Katharina Milla, da mein Vater und Bernd ein Gespräch über Golf begonnen hatten.
    »Mein Mann, ja, der ist auch zu Hause. Er hat seine Steuerberaterkanzlei vor einem Jahr aufgegeben und ist in den Ruhestand getreten.«
      »Wie schön! Dann haben Sie beide ja jede Menge Zeit füreinander. Bernd und ich denken auch darüber nach, uns in ein paar Jahren aus dem Showgeschäft zurückziehen«, sagte Katharina. »Die Weltreise hat uns deutlich gemacht, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht.«  
    Nils verzog seine Lippen zu einem zynischen Lächeln. »Ach! Schade, dass diese Erkenntnis nicht bereits in euch erwacht ist, als ich 10 war.«  
    »Nils, Liebling, du hattest schon immer einen Hang zum Theatralischen. Wahrscheinlich haben dein Vater und ich dir das vererbt.« Seine Mutter lachte geziert, doch ihr

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