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Liebe Hoch 5

Liebe Hoch 5

Titel: Liebe Hoch 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu , Katrin Koppold , Ivonne Keller , Katelyn Faith , Nikola Hotel
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gründlich nach hinten losgegangen.
    Doch Nils lachte nur. Er führte meine Hand zu seinem Mund und gab mir einen Kuss darauf. »Jetzt reg’ dich nicht auf. Meine Eltern sind ganz normale Menschen.«
    Klar! Fast hätte ich gelacht. Nils’ Eltern waren nicht normal. Sie waren Schauspieler. Und ziemlich bekannte noch dazu. Sie wirkten in Literaturverfilmungen, in monumentalen Dreiteilern und im Tatort mit. Und genau dort wollte ich sie sehen. Im Fernsehen. Sie auf der einen Seite des Bildschirms, ich auf der anderen. Und nicht bei einem gemeinsamen Abendessen. Bisher hatte ich die beiden Welten, aus denen Nils und ich stammten, wunderbar trennen können.
    »Gut. Wo treffen wir uns mit ihnen?«, fragte ich schicksalsergeben.
    »Um halb eins im Tantris.«
    »Im Tantris?«
    Die Talsohle war noch nicht erreicht.
     
    »Ich bin so neidisch auf dich.« Fee bearbeitete meine Haare energisch mit einer Rundbürste. »Ich war noch nie im Tantris.«
    Lilly seufzte. »Und ich erst. Schade, dass Nils’ Eltern uns nicht eingeladen haben. Schließlich gehören wir als deine Schwestern auch zu dem Stall, aus dem du kommst. Aber wahrscheinlich wäre das Essen für neun Personen zu teuer geworden.«
    »Zu teuer?« Mia, ihre Zwillingsschwester, verzog abwertend das Gesicht. »Das glaubst du doch selbst nicht. Solche Leute haben Geld wie Heu. Denen kommt es auf ein paar hundert Euro mehr oder weniger gar nicht an. Ich bin jedenfalls froh darüber, nicht in einen solchen Schicki-Micki-Schuppen zu müssen.«
    »Und ich will dort auch nicht hin. Ich fühle mich für dieses Essen absolut unqualifiziert. Was ist, wenn Nils’ Eltern enttäuscht von mir sind? Sie haben sich für ihren Sohn doch bestimmt eine Schwiegertochter erhofft, die ebenfalls aus ihrer Branche kommt und nicht eine, die für den Deutschen Gewerkschaftsbund arbeitet.«
    »Ach Helga! Das ist doch Unsinn. Sie werden dich lieben. Jeder liebt dich«, sagte Fee. »Und ich verstehe nicht, warum du dich so aufregst. Du tust gerade so, als wärst du zu einem Staatsbankett bei Angela Merkel eingeladen.«
    »Dort würde ich mich bedeutend wohler fühlen«, jammerte ich. »Zumindest wüsste ich, worüber ich mit all den Politikern reden könnte.«
    »Ich nicht.« Fee kitzelte ihren Sohn Paul, der neben uns stand und uns fasziniert zuschaute, am Kinn. »Na, Paulchen, sieht die Tante nicht wunderschön aus?«, fragte sie ihn.
    »Sag nicht Tante zu mir. Das hört sich uralt an«, knurrte ich.
    »Aber du bist seine Tante«, widersprach sie. »Außerdem klingt Helga auch nicht wahnsinnig viel jugendlicher.« Dann trat sie einen Schritt zurück und betrachtete mich. »Gesicht und Frisur sind in Ordnung. Was willst du anziehen?«
    »Etwas ganz Klassisches.« Ich stand auf und holte eine schwarze Hose mit elastischem Bund und ein längsgestreiftes graues Twin-Set aus dem Kleiderschrank hervor.  
    »Helga, ich bitte dich.« Fee sah mich herablassend an. »Du gehst auf keine Beerdigung.«
    »Aber Längsstreifen machen schlank«, wandte ich ein.
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«
    »Es wäre zumindest einen Versuch wert«, entgegnete ich. »Aber gut! Was hältst du von der weißen Umstandsbluse?«
    Lilly prustete los. »Super Idee! Wenn eine Kellnerin ausfällt, könntest du zumindest sofort einspringen.«
    »Haha!« In meinem momentanen Zustand konnte ich über die Witze meiner Schwestern noch weniger lachen als sonst.
    »Zieh das hier an!« Lilly hielt ein roséfarbenes Shirt mit V-Ausschnitt hoch.
    »Nein.« Mia verzog das Gesicht. »Helga will schließlich von Nils’ Eltern ernst genommen werden. Wenn sie rosa trägt, funktioniert das nicht.«
    »Stimmt. Hast du noch etwas anderes?«, fragte mich Fee.
    Das konnte ja heiter werden. In einer halben Stunde mussten Nils und ich losfahren.
    »Ich habe den ganzen Schrank voller Kleider. Aber mir passt nichts mehr davon. Es sei denn, ich beschließe, bauchfrei und mit offener Hose ins Tantris zu gehen«, sagte ich resigniert. »Außerdem gefallen euch meine Sachen sowieso nicht.«
    »Du sagst es.« Fee lächelte triumphierend. »Und genau deshalb habe ich auf dem Weg zu dir schnell noch etwas gekauft.«
    Sie griff in ihre Riesentasche und zog einen dunkelblauen Blazer mit einem weiß-rot-blauen Wappen, eine dazu passende weiß-rot-blau gestreifte Bluse und eine helle Hose mit weichem Stretcheinsatz heraus. Die Preisschilder baumelten noch herunter.
    »Was ist das denn?«, fragte ich entsetzt.
    »Dein Outfit fürs Abendessen. Das ist

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