Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
Vom Netzwerk:
uns irgendwohin fahren, wo wir in Ruhe reden können.«
    Lukas fuhr zu einem Lokal namens »Schillers«, das sich gleich in der Nähe befand, und stellte den Wagen vor dem Lokal ab. Der Geschäftsinhaber begrüßte ihn wie einen alten Freund und führte sie in die hinterste Ecke des Cafés. Obwohl es bereits Nachmittag geworden war, hatte keiner von ihnen Hunger.
    Nachdem sie Getränke bestellt hatten, hielt es Franziska nicht mehr aus: »Also nun erzähl schon, Mat, was weißt du, was wir nicht wissen?«
    Harry antwortete mit einer Gegenfrage an Lukas Bares: »Mit wem, sagten Sie, ist Ihr alter Freund Joe Kaufmann unterwegs?«
    Lukas zuckte mit den Schultern. »Mit irgendwelchen Russen. Die genauen Namen weiß ich natürlich nicht, er hat sie nicht einmal erwähnt. Warum?«
    Harry musterte ihn eindringlich. Doch da war nichts Verdächtiges, warum er diese Aussage hätte für eine Lüge halten sollen. Er beugte sich vor, um die Bombe platzen zu lassen: »Kaufmanns Gast ist kein Russe. Es ist ein Franzose.«
    Lukas Bares zuckte abermals mit den Schultern: »Na und? Wie ändert das die Sachlage?«
    »Bitte, Mat, komm endlich auf den Punkt!«, forderte Franziska energisch. »Es ist doch vollkommen egal, aus welchem Land die Leute kommen, wegen denen michmein eigener Agent versetzt hat. Ob das jetzt Russen oder Franzosen sind, was macht das für einen Unterschied?«
    »Es sind nicht mehrere Franzosen, Franziska, es ist ein Franzose.«
    »Na und? Kennst du ihn? Hat er irgendetwas mit mir zu tun?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    Franziska, die sich vor Spannung vorgebeugt und die Hände auf den Tisch gestützt hatte, wurde mit einem Schlag kalkweiß: »Bertrand? Sag nicht, dass es Bertrand ist.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und schüttelte langsam den Kopf: »Nein. Nein, das glaube ich nicht.«
    »Was erzählen Sie da für eine Geschichte? Jetzt werden Sie doch endlich einmal ausführlich, das ist ja nicht auszuhalten!«
    »Ich weiß nicht, ob euch das aufgefallen ist, aber während unseres Gesprächs mit den chinesischen Partnern bin ich auf die Toilette gegangen. Und auf dem Rückweg stieß ich mit einem Mann zusammen, einem großen blonden Mann, um genau zu sein. Er kam mir sofort bekannt vor, und nach wenigen Schrecksekunden merkte ich auch, warum. Das war genau der Mann von dem Foto, das du mir im Flugzeug gezeigt hast, Franziska. Du weißt schon, von diesem Dolph-Lundgren-Verschnitt.«
    »Du musst dich irren, Mat«, Franziska schüttelte noch immer ihren Kopf, »sicher irrst du dich. Das kann nicht sein.« Sie kramte in ihrer Aktentasche und zog das Foto wieder heraus: »So sieht mein Verlobter aus.«
    »Ja, und genauso sah der Mann aus, der in mich hineingelaufen ist.«
    Lukas nahm ihr das Foto ab. »Diesen Mann kenne ich«, erklärte er zu Franziskas und Harrys Erstaunen, »den habe ich vor fünf Tagen in Kaufmanns Büro kennen gelernt. Wir wechselten einige Worte in einem etwas seltsamen Englisch. Kaufmann hat ihn mir als Russen vorgestellt. Ich sah keinen Grund, das zu bezweifeln.«
    »Vor fünf Tagen? Das kann doch gar nicht sein. Das war ja vor unserer Ankunft.«
    »Das hieße ja, Bertrand sei schon länger in Peking als ich!« Franziska konnte es nicht glauben.
    »Ja, hast du denn deinen Verlobten vor der Abreise nicht gesehen?«, erkundigte sich Harry, der den Ablauf nun gar nicht mehr nachvollziehen konnte.
    Franziska schüttelte den Kopf: »Es war ausgemacht, dass er zu mir kommen sollte. Aber stattdessen hat er angerufen und hat mir gesagt …« Sie stutzte kurz und dann weiteten sich ihre Augen: »Ach, deshalb war so ein Rauschen in der Telefonleitung. Bertrand hat mich von Peking aus angerufen! Er wollte unbedingt, dass ich mir meine Reise noch einmal überlege. Er wollte nicht, dass ich nach China fliege. Was will er dann bloß selbst hier? Warum hat er mir nicht gesagt, dass er auch da ist? Welche Geschäfte können so dringend gewesen sein, dass er, ohne mir ein Sterbenswörtchen zu sagen, Hals über Kopf nach China gereist ist? Warum ist alles so geheim? Warum hat er mir nicht gesagt, dass er herkommt? Wir hätten doch gemeinsam fliegen können!«
    Die Fragen sprudelten nur so aus Franziska heraus, und es fiel Harry von Sekunde zu Sekunde schwerer, ihr von dem Verdacht zu erzählen, der sich in seinem Inneren bereits längst zur Gewissheit gefestigt hatte.
    »Das Einzige, was ich dir mit Sicherheit sagen kann«, begann Lukas, seine Worte offenbar sorgfältig wählend, »dieser Mann, also

Weitere Kostenlose Bücher