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Liebe im Schnee

Liebe im Schnee

Titel: Liebe im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Fischer-Fabian
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ziehe zur Vorsicht noch den Wollschlüpfer an. Ehe man sich da was holt.«
    »Marke Liebesmörder, sagen wir Dänemärker.«
    »Ihr Dänemärker seid ganz schön frivol. Liebesmörder, so was!« Kirsten lachte albern. Albernheit war was Schönes. Mit Trine ließ es sich besonders schön albern. Freundinnen waren erst dann richtige Freundinnen, wenn man mit ihnen kichern konnte.
    Ich muß es ihr sagen, dachte Trine und schaute auf die Wand. Nun war nur noch der Sinnspruch auf Birkenholz übrig. »Ihr Alpenleit nimmts eich in Acht, daß ihr nicht Hokuspokus macht ...« und so weiter.
    »Kirsten, isch habe Hokuspokus gemacht, das heißt, isch habe ...«
    »Was hast du?« Kirsten malte sich die Lippen an. Sie preßte die Oberlippe auf die Unterlippe, damit die Unterlippe von der Oberlippe abfärbte. Alle Frauen machen das so.
    Trine erhob sich entschlossen und trat auf ihre Freundin zu. »Isch habe mich verlobigt!« sagte sie.
    »Aua!« schrie Kirsten. »Ich komm doch in den Skistiefel nicht rein. Mein kleiner Zeh, du weißt doch, der mit dem Hühnerauge. Also es gibt bestimmt anderes Wetter.« Sie stampfte schmerzverzerrten Gesichts mit dem Skistiefel auf.
    »Kirsten, isch habe misch mit Jan Kiekebusch verlobigt!«
    Kirsten ließ den zweiten Stiefel aus der Hand fallen. Er polterte dumpf zu Boden.
    »Donnerwetter«, sagte sie, und ihre Stimme war jetzt so kühl wie die ihres Vaters gestern an der Eisbar, »das ist ja flott gegangen, Mädchen, sehr flott. Glaubst du nicht, ich meine, du hast deine Aufgabe eigentlich sehr gründlich erledigt. Oder?« Sie trat auf Trine zu. »Ablenken solltest du den Jan, ihn mir vom Halse schaffen, stimmt. Das ist dir schick gelungen, Mädchen.« Sie drehte sich ab und ging zum Fenster. Ein Schlitten fuhr draußen vorbei. Das Schellengeläut drang durch die Scheiben. Als es verklungen war, hörte sie einen anderen Laut. Es war ein Schluchzen. Sie drehte sich langsam um.
    Trine stand mitten im Zimmer. Sie hielt den Kopf gesenkt. Die Arme hingen an ihrem Körper herab und zeigten mit den
    Handflächen nach vorn. Aus ihren Wimpern hatten sich zwei dicke Tränen gelöst und rollten langsam die Wange hinunter.
    »Trine, Liebes, ich habe es doch nicht so...« Kirsten war auf ihre Freundin zugestürzt und schlang ihre Arme um sie. »Ich habe es nicht so gemeint, du weißt, wie ich immer bin, du kennst mich doch. Ich kann so gemein sein, so schrecklich gemein.«
    Jetzt fing auch Kirsten an zu heulen. Mitten im Zimmer standen die beiden Freundinnen, hielten sich umschlungen und schluchzten.
    »Liebst du ihn sehr, meinen, ich meine, deinen Jan?«
    »Ja«, schniefte Trine.
    »Ich liebe ihn auch.«
    »Was denn, du...« Trine löste sich aus den Armen der Freundin, trat einen Schritt zurück und stieß mit dem Fuß gegen den Wecker. »Krrrrchchch« machte der Wecker.
    »Um Gottes willen, viertel nach acht, er kann es nicht leiden, wenn Frauen unpünktlich sind, hat er gesagt, weil er es nicht gewöhnt ist.« Kirsten trat vor den Spiegel und erneuerte schnell ihr Make-up.
    »Ach, du meinst den Florian«, seufzte Trine erleichtert.
    »Ja, wen denn sonst, Trinchen, Dummerchen. Den Jan, du, den mußt du dir erziehen, er ist ein bißchen, ein bißchen, na wie soll ich sagen... also sei energisch, die Hosen mußt d u anhaben zuhause, son Typ mit breiter Brust, wo man sich ausweinen kann, das ist er nicht, darüber mußt du dir klar sein, Supermann ist bei ihm nicht drin. Das war ja auch der Grund...« Sie wischte mit einem Wattebausch das Rouge von den Zähnen. »... war ja auch der Grund weswegen es zwischen uns beiden nicht so recht...«
    »Isch mag scheue Männer, Kirsten.«
    »Die eine so, die andere so, pflegte Großmutter immer zu sagen. So und jetzt muß ich...« Gestiefelt und gespornt stand sie an der Tür. »Eines mußt du mir noch versprechen, Trine.«
    »Alles!«
    »Schwöre mir, daß du Jan nichts davon erzählst, daß Kirsten und Kiki, na du weißt schon. Und Vater auch nichts! Und Florian schon lange nicht!«
    »Isch schwöre!« Trine hob zur Sicherheit gleich beide Hände.
    »Florian, du, der würde mir das nie verzeihen, für den ist so was Betrug, und das ganze Dorf würde ihn auslachen. Der müßte auf der Stelle von hier wegziehen. Ogottogottogott, ich darf gar nicht daran denken...« Sie sprang zur Tür hinaus. »Tschao!«
    »Willst du es ihm denn nie erzählen?« rief ihr Trine hinterher.
    »Doch, auf der Silberhochzeit...«

    Sie trafen sich am Berghotel »Edelweiß«. Der Florian

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