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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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wir, ich mochte es, belästigt zu werden. Es hat verhindert, dass ich vor Einsamkeit starb.« So etwas hatte er Rose gegenüber noch nie eingestanden. Durch die Vertraulichkeit plötzlich verlegen, erhob Edward sich. »Kann ich noch etwas haben? Ich zahle dir eine neue Flasche.«
    »Bitte, rede nicht über Geld«, sagte Rose. »Wäre ich nicht so von dem verdammten Geld besessen gewesen, säßen wir jetzt nicht hier. Reich mir den Gordon’s.«
    Edward kehrte mit einem neuen Glas Whisky zum Tisch zurück und reichte Rose die grüne Gin-Flasche. »Ich werde mich heftig betrinken«, verkündete er ernst. »Ich werde mich so betrinken wie an jenem zweiten Weihnachtstag, als Rufus Butes Arsch festklebte. Dann werde ich hier schlafen, auf dem seltsam scheußlichen neuen Sofa, das Rufa für deinen Salon ausgesucht hat.«
    Rose kicherte und wischte sich die Nase. Wie sie Männer bewunderte, die ihr Verhalten rasch anpassten – und die sich betrinken konnten, ohne den Notdienst bemühen zu müssen. »Du bist herzlich willkommen. Ich werde sogar frische Laken für dich rausrücken. Das ist viel besser, als zur Farm zurückzukehren.« Die Farm, auf der er zwei Frauen verloren hatte: eine Tote und eine vorübergehend Irregeleitete. Der Gin begann zu wirken.
    Edward nahm einen Schluck Whisky. »Morgen werde ich nach Oxford fahren und Rufa holen.«
    »Lass es lieber. Vielleicht will sie nicht geholt werden.«
    »Ich schulde ihr noch eine Chance«, sagte er. »Der Fehler liegt teilweise bei mir. Ich war wegen Prudence total dämlich. Ich schuldete ihr nichts und hätte niemals zulassen sollen, dass sie mir Schuldgefühle machte. Ich werde mich bei Rufa entschuldigen und ihr anbieten, neu anzufangen.«
    Ohne genau zu wissen warum, gefiel es Rose nicht, wie das klang. »Willst du damit sagen, du hättest beschlossen, ihr zu verzeihen?«
    »Natürlich.«
    »Bitte, Edward, du solltest nicht …« Sie hielt inne.
    »Was sollte ich nicht?«, fragte er gereizt. »Wie könnte ich mich besser verhalten?«
    Rose sagte: »Bitte, mach es ihr nicht zu leicht.«

Kapitel Zehn
    Tristans Vater hatte ihm ein kleines Haus in einem Teil Oxfords gekauft, der sich Jericho nannte. Es stand gedrängt inmitten einer Reihe zweistöckiger Häuser, die alle ein auf einen Vorgarten hinausgehendes Erkerfenster aufwiesen. Die Haustür war scharlachrot gestrichen. Verstaubtes Immergrün kümmerte in den Fenstern. Alles strömte die heitere, abgerissene Atmosphäre gut betuchter Studentenschaft aus.
    Edward stand auf der anderen Straßenseite und betrachtete das Haus. Er konnte es nicht mit Rufa in Verbindung bringen. Plötzlich sehnte er sich schrecklich nach ihr. Er verfluchte sich dafür, dass er es nie gewagt hatte, ihr zu sagen, wie leidenschaftlich er sie in den Jahren aus der Entfernung geliebt hatte, nachdem er die Armee verlassen hatte. Und er hatte ihr nicht angemessen verdeutlicht, wie tief er sie jetzt liebte. Sein Schuldgefühl wegen Prudence, gepaart mit seinem lächerlichen Stolz, hatte all dieses Durcheinander verursacht. Minuten vor einer Begegnung mit Rufa erkannte er, dass er bereit war, auf die Knie zu sinken und zu bitten. Er konnte sich keine andere Möglichkeit vorstellen, sie aus den Armen ihres glorreichen jungen Geliebten zu reißen.
    Er hasste Tristan nicht – den unreifen Flegel, der seine Ehe achtlos zersprengte. Er hatte bereits beschlossen, während er nach Oxford fuhr, dass es keinen Zweck hatte, böse auf Tristan zu sein. Er musste vernünftig sein und alle unmäßigen Zornausbrüche unterdrücken.
    Er überquerte die Straße, versuchte, sich nicht vorzustellen, wie Tristan und Rufa sich im Haus eng umschlungen abküssten. Sein Herz hämmerte in der Kehle, als er klingelte.
    Im Haus bewegte sich etwas. Edward spannte sich an und war überrascht, als die Tür von einem Mädchen mit rundem Gesicht von ungefähr fünfzehn Jahren geöffnet wurde. Ihr Scheitel reichte ihm bis zum Brustbein. Ihre braunen Augen hinter der runden Brille wirkten ernst.
    »Ja?«
    »Ich … eh … ist Tristan da?«
    Das kleine Mädchen war vorsichtig. »In gewisser Weise ja, und in gewisser Weise nein.«
    »Ich bin sein Onkel«, sagte Edward. Die Gewaltigkeit der Lüge grimmig genießend, fügte er hinzu: »Er wird mich sicher sehen wollen, und ich kann nicht später wiederkommen, weil ich nur heute Morgen in Oxford bin.«
    »Oh, nun«, sagte sie. »Das ist etwas anderes. Kommen Sie herein.«
    Edward folgte ihr an zwei Fahrrädern in der Diele vorbei in

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