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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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dem ich diese Fasane anvertrauen könnte.«
    Ran faltete die Zeitung zusammen. Mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der einem Exekutionskommando gegenübersteht, sagte er: »Es ist so … es tut mir wirklich Leid … aber ich werde nicht hier sein.«
    Stille senkte sich um sie. Langsam wich alles Blut aus Pollys Lippen, die weiß und vor unglaublichem Zorn zusammengepresst waren. Diese Dinnerparty sollte ihre Einführung in den niederen Adel sein. Wenn man auf dem Lande lebte, war es lebenswichtig, sich mit den richtigen Nachbarn bekannt zu machen, etwas, worum sich Rans verstorbener Vater nie gekümmert hatte. Hugos Eltern waren fester Bestandteil des Landadels von Gloucestershire. Sie hatte sich seit Wochen mit dem Menü herumgequält – wie konnte Ran es wagen, so zu tun, als wüsste er nichts davon?
    »Natürlich wirst du da sein«, sagte sie. »Wo solltest du sonst sein?«
    Er wirkte unglücklich. »Heute ist der fünfte November.«
    »Und …?«
    »Tut mir Leid, dass ich vergessen habe, es dir zu erzählen, aber Nancy hat ein paar Leute zu einer Feuerwerksparty bei ihr eingeladen.«
    Verdammte Nancy, dachte Polly wutentbrannt. Warum kann sie nicht einfach nach London zurückgehen? »Nun, sie wird es verstehen, wenn du sagst, dass du nicht kommen kannst.«
    »Ich muss dort sein«, sagte Ran. »Ich habe es Linnet versprochen.«
    »Aber du warst erst vor zwei Tagen dort, zu ihrem Geburtstag. Ich denke, du könntest auch mir zur Abwechslung etwas Aufmerksamkeit widmen.« Polly hielt inne. Es war nie eine gute Idee zu jammern. »Immerhin bin ich für dieses pinkfarbene Fahrrad den ganzen Weg nach London gefahren.«
    »Nein, ich kann sie nicht im Stich lassen«, sagte Ran ernst. »Nancy hat die Party speziell dafür arrangiert, Linnet aufzuheitern.«
    »Sie schien mir vollkommen heiter.«
    »Sie vermisst Rufa.«
    »Um Gottes willen«, fauchte Polly. »Du rennst ständig nach Melismate hinüber. Du lebst praktisch dort. Ich wünschte, du würdest einfach akzeptieren, dass du nicht mehr zu den Hastys gehörst. Wenn du in ihrer Nähe herumhängst, wirkst du nur töricht.«
    »Ich würde lieber bei den Hastys herumhängen als bei diesem Affenarsch Hugo«, sagte Ran hitzig.
    »Oh, ich weiß, worum es hier wirklich geht – es ist wieder deine Besessenheit wegen Lydia.«
    »Ich bin nicht besessen!« Das war sein wunder Punkt.
    »Nur weil sie in einen Chor eingetreten ist und sich ein eigenes Leben aufgebaut hat …«
    »Es geht nicht um Liddy, in Ordnung?«
    »Ich werde mich vermutlich auf einen Kompromiss einlassen müssen«, sagte Polly eisig. »Meine Mutter hat immer gesagt, das sei die Essenz einer guten Ehe. Da du die Verabredung getroffen hast, solltest du dich besser zu Beginn der Party zeigen – das wird wegen Linnet vermutlich früh sein. Aber du wirst spätestens um sieben gehen müssen. Und bitte zieh deinen neuen Anzug erst an, wenn du zurückkommst.«
    »Ich komme nicht zurück«, sagte Ran mit ungewohnter Härte. »Ich bleibe, bis die Party vorüber ist. Ich habe Wunderkerzen gekauft.«
    »Du kommst um sieben zurück!« Polly war wütend. »Ich habe die D’Alamberts eingeladen, um uns als Paar kennen zu lernen. Ich habe ihnen inoffiziell von der Hochzeit erzählt. Wenn du nicht hier bist, wird das entsetzlich wirken.«
    »Welche verdammte Hochzeit?«, schrie Ran. »Ich wünschte, du hättest mir etwas davon gesagt, bevor du die Neuigkeit überall verbreitest. Wann habe ich zugestimmt?«
    Sie erhob sich, hielt sich kerzengerade, um ihr wutentbranntes Zittern unter Kontrolle zu halten. »Jedes Mal, wenn ich etwas tue, was dir nicht gefällt, versuchst du es zu verderben, indem du so tust, als würden wir nicht heiraten. Es ist jämmerlich kindisch. Warum sonst würde ich all dieses Geld ausgeben?«
    »Ich sagte es dir bereits – ich will dein verdammtes Geld nicht!«
    »Wie großmütig und edel von dir. Ich erwarte dich um sieben. Wenn du auch nur eine Minute zu spät kommst, kannst du auf dem Sofa schlafen.«
    Polly hatte darauf hingearbeitet, majestätisch aus dem Raum zu fegen, um die letzte Drohung mit einem forschen Türzuschlagen zu unterstreichen.
    Ran vereitelte das, indem er von seinem Stuhl aufsprang, wodurch er neuerlich Toastscheiben verstreute. »Ich werde zurückkommen, wenn mir danach ist! Dieser Abend gehört Linnet – du versuchst dauernd, einen Keil zwischen uns zu treiben!«
    Er stürmte aus dem Raum und schlug die Tür so fest zu, dass Pollys Hochzeitskleid in seiner blauen

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