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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel
Autoren: Kate Saunders
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eine Schande, am Neujahrsabend zu arbeiten.«
    Nancy erwiderte, ohne den Blick zu heben: »Es bringt gutes Geld, und Gott weiß, dass wir es brauchen.« Sie schaute auf. »Ich wollte nicht hier bleiben. Die Erinnerungen würden mich erdrücken.«
    »Ich weiß. Ich werde dich jedoch vermissen.«
    »Nicht, Ru. Es tut mir Leid.« Nancy runzelte die Stirn. »Was für ein unheimlich verdammter Tag. Wenn Wasser durch die Decke tropft, ist das nur in Romanen über liebenswerte, verrückte Familien amüsant. Im wahren Leben ist es einfach bedrückend.«
    »Oh, ich wünschte, wir wüssten warum«, seufzte Rufa. »Warum hat er es getan, Nancy?«
    »Das werden wir nie erfahren«, erwiderte Nancy traurig. »Also können wir genauso gut aufhören, danach zu fragen, und versuchen, ihn loszulassen.«
    Rufa schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts davon hören, den großen Mann loszulassen. »Er hätte einen Brief hinterlassen sollen. Du weißt, dass er nie etwas ohne großes Tamtam gemacht hat. Warum hat er uns nicht wenigstens einen Brief dagelassen?«
    »Hör auf, dich zu quälen.« Nancys Miene war freundlich, aber sie sprach mit nachdrücklicher Stimme. »Dies ist ein neues Jahr, und wir müssen aufhören, uns zu benehmen, als wäre es erst gestern passiert – damit hat Edward gewiss Recht. Wir sollten mit der Zukunft etwas anfangen.«
    »Ich werde nicht aufgeben, Nance.«
    »Was meinst du?«
    »Ich werde nicht kampflos untergehen.« Blass und entschlossen, die Hände vor Aufregung verkrampft, erzählte Rufa Nancy von der Brosche. »Er sagt, er wird mir helfen, einen guten Preis dafür zu bekommen, wenn ich verspreche, mit dem Geld etwas Konstruktives anzufangen.«
    »Wie deine Titten sprießen zu lassen«, schlug Nancy vor.
    »Oh, haha. Ich versuche, ernst zu sein.«
    Nancy beugte sich vor. »Warum konnte Edward dir nicht einfach das Geld geben, anstatt dieses Brimborium aufzuführen?«
    Rufa war geduldig. Das war ihr auch in den Sinn gekommen, aber sie hatte eine Antwort parat. »Du weißt, wie komisch er in bezug auf Bargeld ist – er will nichts damit zu tun haben. Man kann ihn jedoch bestimmt nicht als knauserig bezeichnen.«
    »Nein, aber ich kann ihn einen Kontrollfreak nennen. Er wird dir grundsätzlich keinen Penny geben, wenn du nicht seinen Anweisungen folgst.«
    »Er vertraut mir«, sagte Rufa. »Wenn ich sage, dass ich das Geld für die Brosche dafür verwende, einen Lehrgang zu bezahlen oder ein Geschäft aufzubauen, dann wird er mir glauben.«
    Nancy entging die Bedeutung ihres Tonfalls. »Natürlich wird er das – er weiß, dass du nicht einmal lügen kannst, um dein Leben zu retten. Warum erzählst du mir das eigentlich?«
    »Ich wollte dich etwas fragen.«
    Nancy warf ihre Zeitschrift hin und beugte sich näher zu Rufa. »Schätzchen, sag mir nicht, dass du noch über dieses doofe Hochzeitsspiel nachdenkst!«
    »Ich kann es nicht aus dem Kopf bekommen«, sagte Rufa ernst.
    »O Gott, ich hätte es wissen müssen. Du bist so verdammt verzweifelt.«
    »Du siehst doch sicher, dass es theoretisch möglich ist, jetzt wo wir etwas Geld haben«, fuhr Rufa eigensinnig fort. »Wir können es in richtige Kleidung investieren, an die richtigen Orten gehen …«
    »Und was ist, wenn es schief geht? Ich will nicht, dass Edward mir vorwirft, ich hätte dich verleitet.«
    Daran hatte Rufa nicht gedacht und musste zugeben, dass Edward genau das tun würde. »Wenn es schief geht, werde ich ein Geständnis ablegen. Ich nehme die Schuld auf mich.«
    »Nun«, sagte Nancy, »ich weiß nicht.« Sie sah Rufa nachdenklich an. »Was wirst du tun, wenn ich nein sage?«
    »Ich weiß es nicht.« Rufa schwieg einige Sekunden lang und sagte dann rasch: »Allein gehen.«
    Nancy lachte jäh auf. »Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest. Du weißt, dass ich dich niemals allein nach London gehen lassen würde.«
    »Warum? Ich bin kein Trottel.« Rufa war verärgert. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Das wirst du nicht müssen. Ich komme mit.«
    »Heißt das, du machst mit? Beim Hochzeitsspiel?«
    Nancy seufzte, während sie nachdenklich ins Feuer sah. »Ja, vermutlich. Tatsächlich kommt das zu einem recht günstigen Zeitpunkt. Die Sache mit Tim – nun, er ist nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe. Seine Mutter macht ständig Anspielungen, dass er aufs College zurückgehen wird, wenn ich das Feld räume. Ich muss meinen Horizont erweitern.«
    Das Hochzeitsspiel hatte hartnäckig in Rufas Geist rumort. Sie hatte
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