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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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gut. Aber bitte misch dich nicht ein. Bitte. Ich will dies mehr, als ich je etwas gewollt habe!«
    Sie starrten beide auf den Teppich hinab, die Arme starr an den Seiten, auf der Suche nach einem Weg, sich als Freunde zu trennen. Ein langes, verhärtendes Schweigen entstand.
    »Nun, ich habe es versucht«, sagte Edward jäh. »Ich habe dir angeboten, dir bei der Lösung dieses Durcheinanders zu helfen, und du hast mich zurückgewiesen. Ich werde mich nicht wieder einmischen.«
    Rufa tat zur Schlafzimmertür, ging in weitem Bogen um ihn herum, und riss sie auf.
    »Dann adieu.«

Kapitel Zwölf
    Nach dem Frühstück, an dem Morgen nach Rufas erstem Mittagessen mit Adrian, hatte Nancy heimlich bei Rose angerufen. »Sie kann diesen Mann nicht heiraten, Mum. Bitte glaube mir – er verursacht mir eine Gänsehaut.«
    Meilen über das regennasse Land hinweg, hatte Rose gekichert. »Sie rief mich gestern Abend an, als du im Bad warst. Sie sagte, ich müsste es dir ausreden, hinter dem jungen Berry herzujagen.«
    »Sie denkt, er wäre zu gut für mich«, hatte Nancy ungehalten gesagt. »Ausgerechnet. Nun, ich werde es ihr zeigen. Ich habe noch mindestens zwei Aktivposten mehr als sie.«
    Rose hatte gesagt: »Ich hätte wissen müssen, dass ihr zwei euch zanken würdet. Beruhige dich. Es ist nur ein Mittagessen.«
    »Nur? Er führt sie ins verdammte Connaught!«
    »Ah«, hatte Rose geseufzt. »Habe ich euch je erzählt …«
    »Wie der große Mann da als Student Teller gewaschen hat? Ja, eine Million Mal. Er hat sich LSD eingeschmissen und dann gedacht, der Koch sei eine Krake … Vielleicht kann Ru es erwähnen, wenn ihr die Gesprächsthemen ausgehen.«
    »Es tut mir Leid, dass du mein Sarkasmus-Gen geerbt hast«, hatte Rose sanft, aber bestimmt gesagt. »Steigere dich nicht in einen deiner Zustände, Liebling. Rufa wird schon nichts Dummes tun.«
    Nancy war sich da nicht so sicher. Das Hochzeitsspiel war ihnen unheimlich amüsant erschienen, solange die reichen Männer nur theoretisch existierten. Die kalte Wirklichkeit eines Mannes wie Adrian Mecklenberg sowie Rufas Bereitschaft, sich ihm zu opfern, waren ein ernsthafter Schock.
    Niemand, dachte Nancy, könnte mich als prüde bezeichnen – aber es hat etwas Unanständiges, dass Ru sich an diesen eisgrauen alten Kauz zu verkaufen versucht.
    Was war in sie gefahren? Das Hochzeitsspiel drohte plötzlich eher gefährlich zu werden. Es sei denn, Nancy unternahm etwas dagegen.
    Rufa hatte sich im Schlafzimmer für das geplante Mittagessen umgezogen. Sie war blass und überreizt, sah aber wundervoll aus – sie wirkte als Jungfrau aus gutem Hause überzeugend. Nancy erkannte, dass sie, wenn sie vor ihrer keuschen Schwester zum Altar treten wollte, ihren Rat über Anstand und Feinheit vergessen und die Dinge auf ihre Art festmachen müsste. Es war Zeit für ein paar Nachforschungen.

    Nancy war von der City beeindruckt. Sie betrachtete mit großem Interesse die glänzenden Fronten der Gebäude und die majestätischen Säulen von St. Paul’s und der Bank von England. Sie bemerkte mit zunehmendem Optimismus die riesigen Scharen sympathischer junger Männer in identischen, schwarzen Anzügen. Das ganze Gewirr bevölkerter Straßen roch nach Männlichkeit. Dies war das Land der Männer: ein harter, schneller, betriebsamer Ort, wo das Geschäft regierte und Geschlechtlichkeit entschlossen verdrängt wurde. Die wenigen Frauen, die jäh in den endlos strömenden Menschenmengen auftauchten, wirkten entweder wie vergnügte Sekretärinnen oder waren nüchtern gekleidet und wirkten gequält.
    Die Büros von Berrys Bank befanden sich in Cheapside, in der Nähe der Threadneedle Street. Nancy blieb auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen und betrachtete das Gebäude. Berry trat aus dem Portal, kämpfte mit seinem Regenschirm. Er war tief in eine Unterhaltung mit einem anderen Mann versunken und sah Nancy nicht, als sie, wenige Regenschirme hinter ihm, mit der Menge verschmolz.
    Sie bogen in eine schmale Seitenstraße ein. Nancys Interesse wuchs. Berry und sein Begleiter klappten ihre Regenschirme im niedrigen Eingang von Forbes & Gunning zu – das, obwohl es sich seit dem Jahre null dem niederen Adel gegenüber als Weinhandlung bezeichnete, im Grunde ein Weinlokal war.
    Nancy scherte aus der Woge der schwarzen Anzüge aus, stieg eine enge Holztreppe hinab und fand sich in einem riesigen Kellergewölbe wieder, das vor männlichem Lärm widerhallte. Die lange Bar war hinter einer

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