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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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sehen. Er war eindeutig wütend.
    »Ich muss mit dir reden.« Er verdrehte die Augen unheilvoll in Roshans Richtung. »Allein.«
    Wie aufs Stichwort, erklang ein ohrenbetäubender Donnerschlag. Dies Irae.
    »Natürlich«, sagte Rufa. »Gehen wir in mein Zimmer hinauf. Dies ist übrigens Roshan Lal. Roshan – Edward Reculver.«
    Roshan formulierte hinter Edwards Rücken lautlos die Worte »Viel Glück!«
    Sie führte Edward ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Sie wusste, dass ihr die schlimmste Standpauke aller Zeiten bevorstand. Sie fürchtete sich davor, aber sie war auch erleichtert. Es war schrecklich gewesen, ihn hintergehen zu müssen.
    Er fragte: »Wo ist Nancy?«
    »Oh – sie ist ausgegangen.« Rufa war froh darüber. Nancy würde ihn in voller Männerwerbemontur gewaltig verärgern. »Möchtest du nicht ablegen und dich setzen? Kann ich dir einen Tee oder Kaffee oder so anbieten?«
    Er ragte drohend über ihr auf. Der Raum schien plötzlich lächerlich klein. »Nein«, sagte er. »Danke.«
    »Sag es mir, wenn du deine Meinung änderst.«
    Edward verschränkte die Arme. »Ich werde meine Meinung nicht ändern. Da ich bei Gewitter in Gloucestershire losgefahren bin und die vergangenen vierzig Minuten mit dem Versuch verbracht habe, einen Parkplatz zu finden, denke ich, wir sollten besser gleich zum Punkt kommen.«
    Rufa setzte sich auf ihr Bett, auf der anderen Seite des Raumes.
    Er sagte: »Du weißt bestimmt, warum ich hier bin.«
    »Sag es mir einfach, Edward. Bitte rede nicht um den heißen Brei herum.«
    »Nun gut. Ich war heute Morgen in Cirencester, und ich traf Mike Bosworth.«
    »Oh.« Bosworth’s war das Auktionshaus, das Melismate geschätzt hatte.
    »Ich fragte ihn, was aus dem Verkauf geworden sei«, sagte Edward. »Und ich fiel aus allen Wolken, als ich erfuhr, dass er aufgeschoben wurde. Mike sagte, deine Mutter hätte ihm noch immer kein grünes Licht gegeben.«
    Ein langes Schweigen entstand.
    Rufa blickte zu Boden. »Wir wollten noch ein wenig Zeit.«
    »Die Zeit ist schon lange abgelaufen.« Edward zog seinen nassen Mantel aus und legte ihn über die Lehne des einzigen Stuhls im Raum. »Die Schulden häufen sich, das Haus bricht bald zusammen – ich habe von Rose Verrücktheiten erwartet. Aber nie von dir.«
    »Hast du mit Mum gesprochen?«
    »Ich bin sofort nach Melismate hinübergefahren, um herauszufinden, was vor sich ging. Und da kam alles heraus. Dass es deine Idee war, den Verkauf zu verzögern. Dass du mit der bekennenden Absicht nach London gefahren bist, einen Mann zu heiraten, der reich genug ist, das ganze verdammte Durcheinander zu lösen.«
    Rufa ließ den Kopf hängen. So ausgedrückt, klang es primitiv und dumm. Sie wünschte, Rose hätte nichts verraten, konnte es ihr aber nicht vorwerfen. Wenn Edward sich in etwas verbiss, war es unmöglich, ihm die Wahrheit zu verheimlichen. Rose gab freimütig zu, dass seine moralischen Standpauken sie ängstigten. Und sie hatte nie ganz begriffen, wie wichtig seine Anerkennung für Rufa war.
    »Ich habe mir nicht die Mühe gemacht zu fragen, wie du und Nancy das finanziert habt«, fuhr Edward fort. »Ich weiß genau, wie du das Geld verwendet hast, weil Rose mir das Foto von dir zeigte, in einer sehr fragwürdigen Sonntagszeitung. Sie glaubte anscheinend, das erkläre alles.«
    »Edward, es tut mir Leid«, sagte Rufa. Sie zwang sich, den Kopf zu heben, ihn anzusehen. Es tat ihr wirklich Leid. »Ich musste dir all diese Lügen erzählen. Hättest du die Wahrheit gekannt, hättest du die Brosche zurückverlangt.«
    »Die Brosche war ein verdammtes Geschenk«, fauchte Edward.
    »Unter bestimmten Bedingungen.«
    Seine dunkelgrauen Augen blitzten. »Du klingst genau wie dein Vater – was du zweifellos als Kompliment ansehen wirst. Und ich dachte wirklich, du wärst diejenige in deiner Familie, die ein wenig Vernunft besäße. Nun, wir brauchen nicht weiter darüber zu reden. Pack deine Sachen – wenn du darüber streiten willst, kannst du das im Wagen tun.«
    Rufas Schuldgefühle schlugen in Zorn um. »Wir können gleich hier streiten, weil ich nicht mit dir nach Hause fahren werde. Und es ist nichts Verrücktes an meiner Idee. Es ist einer Frau absolut möglich, viel Geld zu heiraten. Ich weiß, ich kann jemanden finden, der reich genug ist, um Melismate zu retten – warum sollte ich es also nicht tun?«
    »Muss ich dir das wirklich erklären?« Edward war vor angestautem Zorn still und reglos. »Wegen der reinen Unmoral dieser

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