Liebe im Spiel
Effektives Management.«
Rufa gefiel der Verlauf der Unterhaltung nicht. Wollte Adrian ihr damit sagen, er hätte sie als Frau durchschaut, die nur hinter Geld her war? Oder war es die verschleierte Versicherung, dass ihre Gefühle für die letztendliche Vereinbarung irrelevant waren? Sie fühlte sich, als würde sie taxiert, unter die Lupe genommen und genau durchleuchtet. Es war erniedrigend, aber sie war kaum in der Position, ihm das vorzuwerfen.
Etwas an der abwehrenden Haltung ihrer Schultern gefiel Adrian. Er lächelte, und das Lächeln erreichte zum ersten Mal seine Augen.
»Ich habe Sie schockiert«, sagte er sanft. »Welch wunderbare Erfahrung. Ich vergaß, dass ich zu einer romantischen Hasty sprach. Wenn ich jemals wollte, dass Sie mich heiraten, müsste ich Sie zuerst dazu bringen, sich in mich zu verlieben.«
Danach rief er ihr ein Taxi und gab dem Fahrer zwanzig Pfund. Er sprach von ihrem nächsten Treffen. Es sollte ein weiteres Mittagessen sein, aber es wäre erforderlich, ein Stück hinauszufahren, zu einem kleinen Restaurant auf dem Lande, das er kannte. Adrian nahm, ohne Kuss oder Berührung, die Werbung auf.
Rufa starrte, ohne etwas zu sehen, aus dem regengesprenkelten Fenster und überdachte die Situation. Sie hatte es erstaunlich gut gemacht, fast mühelos. Adrian setzte eine Entwicklung in Gang, an deren Ende Rufa in ihn verliebt wäre. Sie hatte ihm beim Kaffee von ihrer Affäre mit Jonathan erzählt, wobei sie jedoch das daraus folgende totale Ersterben ihrer Libido verschwiegen hatte.
Adrian vermutete es jedoch, und der Gedanke schien ihm zu gefallen, die Schlafende Schönheit zu erwecken. Sie fragte sich, ob er die Macht besaß, sie in sich verliebt zu machen, und bemühte sich sehr, es sich vorzustellen. Sie hoffte, es würde geschehen. Er war charmant und sah sehr gut aus, auch wenn er altmodisch war. Sie hatte sich innerlich, um des Hochzeitsspiels willen, für sehr viel Schlimmeres gewappnet. Sie fühlte sich durchaus angezogen und war fasziniert. Bis jetzt schien er nicht mehr von ihr zu wollen. Vielleicht war dies ein Mann, der sie nach und nach wieder auf die Liebe zuführen könnte?
Es könnte niemals die ekstatische, alles vereinnahmende Liebe sein, die sie für Jonathan empfunden hatte – aber das wollte sie wirklich nicht noch einmal durchmachen. Sex mit Adrian sollte, wenn ihre Mittag- und Abendessen beendet wären, kultiviert und durchaus erträglich sein.
Rufa fühlte sich ein wenig abgehärmt, als sie Wendys Haus betrat, aber sie gratulierte sich dazu, ihre Sache gut gemacht zu haben.
Die anderen würden neugierig sein, wie es gelaufen war. Rufa versuchte auf dem Weg in ihr Zimmer zu entscheiden, wie viel sie den anderen enthüllen sollte. Sie fühlte sich durch die gesamte Erfahrung seltsam verwirrt und wünschte, sie müsste nicht darüber reden. Sie war, wie sie erkannte, in der Defensive und schämte sich irgendwie ein wenig. Wie gut, dass keiner da war. Sie hatte sich die Ruhe verdient.
Eine Stunde später klingelte es an der Tür. Rufa ignorierte es, bis Roshan seinen Kopf um die Tür streckte.
»Es ist für dich.«
»Hmm?«
»Ja, ein Captain Birdseye will dich sprechen. Er wirkt sehr forsch und streng und beharrt darauf, dass du ihn kennen würdest.«
Rufa klappte das Buch zu und sprang vom Bett. Ihr Herz hämmerte. »O Gott. Ich kenne ihn wirklich.«
»Bist du in Ordnung?«
Sie wollte lachen. Es kam als nervöses Wiehern heraus. »Ich habe dir doch von meinem Paten erzählt?«
Roshan mimte einen Freudenschrei. »Der Broschenmann? Ich dachte, er wäre älter – aber er ist bestimmt ausreichend gruselig. Was macht er hier?«
»Er kommt nie nach London«, sagte Rufa. »Ich habe das unheimliche Gefühl, erwischt worden zu sein.«
»Keine Panik. Betrachte es als Gesellschaftsbesuch – was für eine nette Überraschung und so. Verrate nichts.«
»Edward macht nie Gesellschaftsbesuche.«
Roshan flüsterte: »Soll ich bei dir bleiben?«
»Nein, nein.« Rufa hastete im Raum herum, leerte Nancys Aschenbecher und versteckte Nancys Kondompäckchen. »Ich sollte ihn besser hier heraufbringen, damit er niemandem begegnet.«
Edward wartete steif in der engen Diele. Sein eisengraues Haar wirkte vom Regen schwarz. Wasser lief von seinem Regenmantel.
»Edward, welche Überraschung!« Rufa lief die Treppe hinab und küsste ihn auf eine starre Wange. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommst?« Sie konnte nicht behaupten, dass sie sich freute, ihn zu
Weitere Kostenlose Bücher