Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
Vom Netzwerk:
soliden Wand schwarzer Rücken verborgen. Einige Männer standen mit Gläsern Wein oder Bier und altmodischen belegten Broten da. Hinter einer Glastür aßen weitere Männer an steifen, weiß gedeckten Tischen das, was sehr nobles Mensaessen zu sein schien. Berry und sein Freund kämpften sich zur Bar durch, drangen mit einer Flasche Rotwein wieder hervor und setzten sich an einen Tisch in einer relativ ruhigen Ecke.
    Nancy entschied gerade, dass sie hier zu sehr auffiel und besser gehen sollte, als sich eine wunderbare Gelegenheit bot – wie die Hand des Schicksals, wie sie später sagte. Ein junger Mann mit einer langen Schürze wie ein Kellner bei Toulouse-Lautrec berührte ihren Arm.
    »Hi – tut mir Leid, dass Sie warten mussten. Sie kommen wegen des Jobs, richtig?«
    Sie kehrte erst nach Mitternacht in Wendys Haus zurück. Zwei Flaschen Forbes & Gunning’s Hauschampagner beulten die Taschen ihres Margaret-Howell-Regenmantels aus. Der junge Mann, dessen Name Simon war, hatte sie vom Fleck weg eingestellt. Er hatte sie in ein stickiges, unterirdisches Büro geführt, ihr einen Cappuccino spendiert und den Wirt des Hasty Arms formell wegen ihrer Referenzen angerufen.
    Nancy hatte erklärt, sie könne Pints zapfen und eine perfekte Blume auf ein Guinness zaubern, wisse aber nichts über Cocktails, Wein oder Espressomaschinen. Simon sagte, nichts davon sei wichtig, und bot ihr einen Stundenlohn an, der ihr wie ein absoluter Glücksfall erschien. Sie übernahm gleich die Abendschicht und war dann noch verblüffter über die Höhe ihres Trinkgelds. Die Männer waren überraschend wenig unangenehm. Sie warfen ihr während ihrer Unterhaltungen rasche Blicke zu, aber keiner von ihnen nahm an, ein Trinkgeld gäbe ihnen das Recht, heftiger zu flirten oder auch vertrauliche Worte anzubringen. Sie drückten ihr häufig nur mit kurzem Lächeln eine Banknote in die Hand. Sie hatte vergessen, wie sehr sie die raue Geschäftigkeit eines bevölkerten Lokals genoss.
    »Nun, Madam«, hatte Simon gesagt, nachdem sie die Türen hinter den letzten zögerlichen Anzügen geschlossen hatten und Champagner trinkend an einem Tisch saßen, »ich wusste, dass Sie rasch lernen würden.« Er hielt Nancy mit ihrer noblen Stimme und ihren Referenzen aus einem Dorf-Pub für eine großartige Neuerung.
    »Nichts leichter als das«, sagte Nancy. »Sie führen solch ein hübsches Lokal, Simon. Die Straßen von London sind wirklich mit Gold gepflastert.«
    Nun stellte sie die Flaschen, vor sich hin singend, auf Wendys Tisch und setzte den Wasserkessel auf.
    Wendys hohe Stimme zitterte: »Bist du das, Nancy?«
    »Ja«, rief Nancy. »Ich mache Tee.«
    Wendy kam herein. Sie sah den Champagner, und ihre Augen weiteten sich. »Was hast du gemacht?«
    »Ich habe mir einen himmlischen Job an Land gezogen – meinen Traumjob. Wo ist Ru? Wie war ihr Essen mit Count Mecklenberg?«
    Wendy blickte ernst. »Sie ist oben.« Sie berichtete atemlos von Edwards Besuch. »Ich habe ihn nicht gesehen – ich habe nur die Tür zuschlagen hören, als er ging.«
    »O Gott«, stöhnte Nancy. »Dieser blöde Typ – er hat sie vermutlich beschuldigt, nicht so makellos zu sein wie frisch gefallener Schnee. Du weißt, wie sie sich solche Dinge zu Herzen nimmt. Hoffentlich hast du ihr gesagt, dass sie es einfach vergessen soll.«
    »Ich konnte ihr nichts sagen«, erklärte Wendy. »Sie will nicht runterkommen. Sie will mich nicht einmal reinlassen.«
    Nancy war wütend. Sie nahm einen weiteren Becher vom Regal und stopfte aggressiv einen Teebeutel hinein. »Wie konnte er nur? Er weiß ganz genau, wie Ru ist – sie handelt kühl und gefasst, aber sie ist ungefähr so hart wie ein Marshmallow. Und sie ist die Einzige von uns, der Edwards gute Meinung etwas bedeutet.«
    »Ich bin eher froh, dass ich ihn verpasst habe«, gestand Wendy. »Als ich in Melismate lebte, hatte ich immer Angst vor ihm.«
    »Mir macht er keine Angst.« Nancy nahm die beiden Teebecher und ging nach oben.
    Sobald sie den Türgriff drehte, schrie eine gedämpfte Stimme: »Geh weg!«
    »Schätzchen, ich bin es nur. Ich schlafe auch hier – es sei denn, du willst mich in Max’ Zimmer verbannen.«
    Rufa lag auf ihrem Bett. Für Nancy war es offensichtlich, dass sie sich halb blind geweint hatte. Ihr Gesicht war gerötet und tränengefleckt. Nancy verspürte heftigen Zorn auf Edward, schaffte es aber, ein heiteres Lächeln aufzulegen.
    »Ich bringe dir eine Tasse Tee.«
    Nancy machte sehr selten für

Weitere Kostenlose Bücher