Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
Vom Netzwerk:
beiläufig er in das strittige Hochzeitsspiel schlüpfte. »Polly würde ihn nie aufgeben.«
    »Wie ein Deutscher am Strand«, sagte Edward. »Sie hat ihr Handtuch in der Dämmerung über ihn ausgebreitet.«
    Rufa lachte. »Nancy hat noch nicht so ganz begriffen, wie viel Arbeit eine Heirat beinhaltet.«
    »Nun, es ist nicht nur Honigschlecken«, sagte er freundlich. »Aber die Ehe ist auch nicht nur harte Arbeit. Diese Arbeit bietet auch eine Menge Zufriedenheit – wenn man es richtig macht.«
    Sie trank ihren Tee. Edward runzelte die Stirn. Nicht verärgert, sondern äußerst behutsam, wählte er seine Worte mit Bedacht und sagte: »Rufa, ich muss mich für meinen Auftritt beim letzten Mal entschuldigen.«
    »Bitte …« Rufa hatte das Gefühl, keine Wiederholung dieses Streits ertragen zu können, auch nicht in Form einer Entschuldigung.
    »Es ist in Ordnung, ich bin nicht hier, um dich zu schikanieren.« Seine grauen Augen blickten sehr ernst. »Ich möchte nur, dass du weißt, welche Wirkung es auf mich hatte.« Er lächelte grimmig. »Ich bin zornschnaubend nach Hause gefahren. Ich konnte die restliche Nacht nicht schlafen. Aber als ich um sechs Uhr im Radio Today einschaltete, hatte ich es mehr oder weniger herausgefunden.«
    »Was?«
    »Iss dein Muffin. Du wirst Geduld mit mir haben müssen. Es gibt viel zu erklären. Ich denke, ich beginne mit Alice.«
    Alice, seine Frau. Rufa hatte seit Jahren nicht mehr an sie gedacht. Sie fühlte sich schuldig, als sie den Schmerz in Edwards Augen sah. Sie hatte diesen Ausdruck seit dem schrecklichen Todestag des großen Mannes nicht mehr gesehen.
    »Ich musste meinen Frieden mit der Vergangenheit machen«, sagte er. »Ich musste mich zwingen zuzugeben, dass die Zeit vorangeschritten ist. Mir wurde klar, wie gefangen ich war.« Er räusperte sich und schaute auf die Tischplatte hinab. »Ich denke, du weißt – vielleicht erinnerst du dich – wie fertig ich war, als sie starb.«
    »Natürlich erinnere ich mich«, sagte Rufa. Es war in Melismate akzeptierte Tatsache gewesen, dass Edward ein Mann mit einem gebrochenen Herzen war.
    »Ich hatte das Gefühl, sie in gewisser Weise im Stich gelassen zu haben – darüber kam ich nicht hinweg. Ich dachte, ich wäre wahnsinnig tapfer, aber tatsächlich versuchte ich nur, die Zeit anzuhalten. Um die Entfernung zwischen uns zu verringern. Was du sicher verstehen kannst.«
    »Du konntest keine Veränderungen zulassen«, sagte Rufa, »weil sie dich weiter von ihr fortgebracht hätten. Veränderungen wären wie ein Verrat gewesen.«
    Edward griff über den Tisch und drückte ihre Hand. »Ich hätte verstehen sollen, aber ich war zu schwer von Begriff. Darum das Hochzeitsspiel, oder?«
    »In gewisser Weise.«
    »Und ich wollte nicht zugeben, dass ich genau das Gleiche getan hatte. Wir haben beide den Toten ihren Willen gelassen.«
    Sie verstand nicht, und der qualvolle Unterton in seiner Stimme erschreckte sie. Er wollte sie nicht ansehen. Er beugte sich über den Tisch und bildete mit braunem Würfelzucker wie abwesend einen Kreis.
    Er sagte: »Alice und ich waren Cousins ersten Grades. Sie war das Kind des älteren Bruders meines Vaters. Wir wuchsen zusammen auf. Wir verliebten uns und heirateten.« Er schaute zu ihr hoch. »Kommt dir das seltsam vor?«
    Ein wenig. »Nein«, sagte Rufa.
    »Es gab keinen speziellen Moment, in dem wir uns verliebten. Wir behaupteten immer, wir hätten uns in dem Moment verliebt, in dem wir uns begegneten, als ihre Mutter sie auf die Farm brachte.« Er lachte kurz auf. »Sie war übrigens drei, und ich war vier. Bevor sie starb, sagte sie mir, sie hätte sich jedes Jahr, wenn sie den Weihnachtspudding rührte, immer gewünscht, mich zu heiraten.«
    »Ihr wart Seelenverwandte«, sagte Rufa sanft.
    Er war dankbar dafür, dass sie zu verstehen versuchte. »O ja. Auf vielerlei Art verschieden, aber irgendwie zusammengehörig, so, dass wir uns gegenseitig ergänzten. Eine gute Ehe funktioniert, weil sie beiden Partnern gleichermaßen entspricht. Wir brauchten einander, und wir brauchten es, gebraucht zu werden. Verstehst du?«
    »Natürlich.«
    »Es gab ein gewaltiges Aufhebens um unsere Hochzeit. Meine Mutter liebte Alice wie eine Tochter – und das war genau das Problem, sagte sie. Sie dachte, wir bekämen geschädigte Babys. Obwohl wir letztendlich gar keine Babys bekamen.«
    Sein Gesicht war eine Maske.
    »Sie wollte ein Kind«, fuhr er fort, »mehr als alles andere auf der Welt.«
    Seine Hände kamen

Weitere Kostenlose Bücher