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Liebe im Zeichen des Nordlichts

Liebe im Zeichen des Nordlichts

Titel: Liebe im Zeichen des Nordlichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen MacMahon
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sie an ihr vorbeiflitzten und beim Umrunden der Kurve über ihre Füße sprangen. Sie waren alle als Feen verkleidet, jede Menge Polyester und Tüll in schauderhaften Rosatönen.
    Lisa erschien als Letzte und überquerte mit Trippelschritten den oberen Treppenabsatz. Addie stellte fest, dass sie beide Beine in ein Bein eines rosafarbenen Trainingsanzugs aus Velours gezwängt hatte.
    »Hallo, Lisa, altes Mädchen«, sagte Addie. »Da ist beim Anziehen wohl was schiefgelaufen. Soll ich dir helfen?«
    Das Kind stand oben an der kurzen Treppe und bedachte Addie mit einem empörten Blick. Ihre Augen waren so hell, dass sie beinahe weiß wirkten. Simons Augen.
    »Ich bin eine Meerjungfrau«, entgegnete sie.
    »Na klar bist du eine Meerjungfrau!«, erwiderte Addie. »Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Schaffst du es allein die Treppe runter, Schatz?«
    Doch Lisa achtete nicht auf sie, sondern setzte sich auf die oberste Stufe, schob an, rutschte die sechs Stufen hinunter, rappelte sich unten wieder auf, trippelte zur obersten Stufe der Haupttreppe, setzte sich wieder hin und rutschte weiter. Zwölfmal Gepolter, dann war sie unten angekommen. Bis sie den Fuß der Treppe erreicht hatte, waren die anderen schon wieder auf dem Rückweg.
    »Sagt hallo zu Tante Addie«, donnerte Della.
    »Hallo, Tante Addie«, antworteten sie im Vorbeilaufen.
    »Wer ist das denn?«, fragte Addie und zeigte auf ein Kind, das sie noch nie gesehen hatte. »Ich bin nicht deine Tante«, rief sie dem Mädchen nach.
    »Ich gebe es auf«, verkündete Della und betrachtete hilflos den Haufen Skianzüge. »Es hat sich offenbar überall durchgesetzt.«
    »Spitze«, erwiderte Addie.
    »Jetzt muss ich das ganze Zeug waschen.« Sie sammelte die Anzüge ein und machte einen Schritt über Addies Füße hinweg. »Komm, wir trinken einen Tee.«
    Also folgte Addie ihr die Treppe hinunter. Sie war absolut ratlos.
    »Ich glaube, Dad könnte depressiv sein«, meinte sie, als sie hinter Della in die Küche trat.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Oh, ich weiß nicht. Er ist so still geworden und scheint sich Sorgen zu machen.«
    »Natürlich macht er sich Sorgen, Addie! Dazu hat er auch allen Grund. Er ist verklagt worden, verdammt. Das ist eine sehr ernste Sache. Es wird in allen Zeitungen stehen, seinem guten Ruf schaden und ihm vielleicht sogar das Genick brechen.«
    »Du klingst, als wärst du sicher, dass er verliert.«
    Della, die in die Hocke gegangen war, um die Skianzüge in die Waschmaschine zu stopfen, hielt kurz inne.
    »Simon meint, die Gegenseite hätte gute Argumente.«
    »Dad hat mir gesagt, dass sie keine Chance hätten!«
    »Natürlich sagt er das! Du weißt ja, dass er nie einen Fehler zugeben würde.«
    Addie füllte den Wasserkessel und schaltete ihn ein. Ihr war klar, dass Della recht hatte. Selbstverständlich hatte sie recht. Und dennoch war da eine Kluft zwischen ihnen, die sich immer auftat, wenn sie über ihren Vater sprachen. Addie redete nicht gerne schlecht über ihn, während Della es zu genießen schien. Für Addie war die Wahrheit stets weniger wichtig als die Liebe.
    Die Kinder stürmten erneut als johlende Menschenschlange durch die Küche. Elsa bildete die Spitze.
»Die Braut, die sich nicht traut!«,
rief sie, während sie hinaus in den Garten rannte.
    »Della, ich halte die Vorstellung nicht aus, wieder allein zu sein.«
    Della ging im Raum hin und her. Es war nicht klar, ob sie überhaupt zuhörte. Setzte sich Della denn gar nicht mehr hin?
    Addie sprach weiter.
    »Ich dachte, es wäre für mich in Ordnung so, wirklich. Ein Leben als Single mit Hund, das Schwimmen und so weiter. Doch inzwischen weiß ich, dass das nicht stimmt.«
    Tränen traten ihr in die Augen. Sie blinzelte sie weg. »Ich will nicht allein sein.«
    Della kehrte ihr den Rücken zu. Sie stand an der Arbeitsfläche und kochte Tee. Doch wie sich herausstellte, hatte sie zugehört.
    »Verheiratet zu sein ist auch kein Zuckerschlecken«, erwiderte sie. »Ich beneide dich um dein Leben. Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Wie eine Tippse. Eine Sachbearbeiterin ohne Aufstiegschancen. Ich schiebe nur Formulare auf dem Schreibtisch hin und her, und kein Mensch nimmt meine Leistung auch nur zur Kenntnis.«
    Addie setzte schon zu einer Antwort an, aber Della war noch nicht fertig.
    »Es ist allen egal, solange ich mich nicht beklage.«
    Typisch Della! Ständig denkt sie sich neue Vergleiche aus, um ihr Leben zu beschreiben. Manchmal ist sie Arbeiterin in einer

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