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Liebe im Zeichen des Nordlichts

Liebe im Zeichen des Nordlichts

Titel: Liebe im Zeichen des Nordlichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen MacMahon
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fing Addie an zu schwitzen. Also zog sie den Pulli aus und wickelte ihn sich um die Taille. Zu spät bemerkte sie, dass sie vergessen hatte, einen BH anzuziehen. Ihre Brüste waren durch das T-Shirt deutlich zu sehen, ihre Brustwarzen standen aufreizend ab. Deshalb nahm sie den Pulli von der Taille und legte ihn so über die Schultern, dass die Ärmel die Brust verdeckten. Damit war Sitte und Anstand wieder Genüge getan.
    Als ein Radfahrer erschien, lief Lola über den Pfad und stellte sich ihm in den Weg. Der Radfahrer wich auf den Rasen aus, um den kleinen Hund nicht zu überfahren, und schaffte es mit knapper Not, das Gleichgewicht zu halten. Addie beobachtete alles wie in Zeitlupe. Dem Radfahrer zuliebe schimpfte sie lautstark, aber sie hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass Lola eines Tages einen Radfahrer zu Fall bringen würde. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Heute Morgen bereitete ihr das Gehen Mühe. Sie schleppte sich vorwärts, der Rücken tat ihr weh, und ihr Becken fühlte sich so bleischwer an, als hätte sie sich Felssteine um die Taille gebunden. Einige Meter voraus bemerkte sie eine Bank. Sie würde dort Rast machen und Lola währenddessen frei laufen lassen. Sie hatte bereits ein schlechtes Gewissen, weil sie den Spaziergang abkürzte.
    Als sie die Bank erreichte, konnte sie sich unter dem Druck der Schmerzen kaum noch aufrecht halten und drückte beide Hände in den Rücken, als müsse sie sich selbst stützen. Ganz vorsichtig ließ sie sich auf die Bank sinken. Ihre Wirbelsäule fühlte sich an, als bestünde sie aus Glas. Sie schloss die Augen und beugte sich unglaublich langsam vor.
    Eine Weile konzentrierte sie sich nur auf ihre Atmung, sog lautstark Luft durch die Nase ein und ließ sie langsam durch fast geschlossene Lippen wieder entweichen. Dabei biss sie die Zähne zusammen. Sie kam sich vor wie ein verwundetes Pferd. Kurz dachte sie daran, dass sie sicher keinen sehr eleganten Anblick bot. Doch dann sagte sie sich, dass ja niemand da war, der sie sehen konnte.
    Die Schmerzen machten ihr Angst. Sie kamen so entsetzlich ungelegen. Nicht jetzt, dachte sie, bitte nicht jetzt.
     
    »Haben Sie sich in letzter Zeit überanstrengt?« So lautete die Frage der Masseurin im Schwimmbad. Addie hatte schon seit Wochen zur Massage gehen wollen, es aber vor sich hergeschoben.
    »Oder sonst etwas Ungewöhnliches getan?«
    »Nun, ich hatte ziemlich viel Sex«, murmelte Addie. »Das ist bei mir ungewöhnlich.«
    Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht in dem gesichtsförmigen Loch, das Massagetische üblicherweise haben. Also sprach sie gewissermaßen mit dem Fußboden.
    »Meinen Sie damit besonders herausfordernde Praktiken?«, erkundigte sich Jessica.
    »Du meine Güte, nein«, erwiderte Addie. Sie spürte, wie sich das Blut unter ihrer Haut ansammelte und ihre Augen hervortraten. »Er ist fast fünfzig«, fügte sie der Erklärung halber hinzu.
    Die Masseurin drückte sanft auf Addies Lendenwirbelregion und tastete sich mit der flachen Hand weiter.
    »Mich kann nichts mehr überraschen«, antwortete sie fröhlich.
    Sie drückte und tastete, entdeckte aber kein Problem, das Auslöser der Schmerzen hätte sein können.
    »Achten Sie auf Ihre Haltung«, sagte sie. »Nehmen Sie die Schultern zurück. Und machen Sie die Übungen, die ich Ihnen gezeigt habe. Ich glaube, die helfen.«
    Und Addie nickte folgsam, obwohl sie bereits wusste, dass sie die Übungen nicht machen würde.
    »Ganz gleich, was Sie sonst tun, hören Sie nicht mit dem Sex auf. Das ist gut für Sie!«
    Konnte etwas noch peinlicher sein? Ich werde es nie wieder schaffen, ihr gegenüberzutreten, dachte Addie.
    Aber eigentlich störte es sie nicht.
    Sie war so glücklich.
     
    Allein die Erinnerung brachte sie noch immer zum Lächeln.
    Die Schmerzen ließen nach. Nur ihre Aura blieb zurück, ein vager Überrest. Mit den Schmerzen verschwand auch die Angst. Wenn es einfach so wieder wegging, konnte es ja nichts Ernstes sein. Also kein Grund, sich Sorgen zu machen. Damit musste man sich als Frau eben abfinden, das war Addies Theorie.
    Sie erhob sich, überquerte den Pfad und spähte die Felsen hinunter, doch von Lola keine Spur.
    Sie stand da und blickte über die Bucht. An einem klaren Tag wie heute konnte man alle Häuser in der Strand Road deutlich erkennen. Sie sahen aus wie eine ebenmäßige Zahnreihe. Selbst aus dieser Entfernung wirkte Hughs Haus verfärbt und heruntergekommen. Der Anblick machte Addie traurig.
    Früher einmal war es

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