Liebe in getrennten Betten (German Edition)
Hoffnung auf ein bisschen mehr, wie er insgeheim gehofft hatte.
Zoe tupfte sich mit dem durchweichten Taschentuch die Augen. „Ich habe unser Date ruiniert“, klagte sie mit dünner Stimme.
„Ach was“, erwiderte Nick und streichelte ihr aufmunternd die Schulter. „Du hast gar nichts ruiniert.“
„Hab ich wohl. Erst wird mir in diesem piekfeinen Restaurant schlecht, und dann bekomme ich im Kino einen Koller.“
Nick wollte schon sagen, dass es ja auch hätte noch schlimmer kommen können, unterdrückte diese Bemerkung aber gerade noch rechtzeitig.
Zoe bekam einen Schluckauf. „Und was ist, wenn das ein Zeichen von oben ist, um uns zu sagen, dass eine Beziehung zwischen uns nur in einer Katastrophe enden kann? Oder will Gott uns dafür strafen, dass wir Sex vor der Ehe hatten?“
Nick hatte keine Erfahrung im Umgang mit schwangeren Frauen, die an höhere Mächte glaubten. Immerhin hatte er aber schon davon gehört, dass es in diesem Zustand häufiger zu unvorhersehbaren Stimmungsschwankungen kommen konnte. „Das hat bestimmt mehr mit deinen Hormonen als mit himmlischen Mächten zu tun. Du kannst nichts dafür.“
„Unser erstes Date“, jammerte sie. „Es hätte etwas Besonderes werden sollen.“
Es war vollkommen verrückt. Zoes Augen und Gesicht waren verquollen, die Nase lief, und die Wimperntusche hatte sich ungleichmäßig verteilt – und trotzdem fand er, dass Zoe schöner aussah als je zuvor. Vielleicht lag es auch daran, dass er sich um sie kümmern und sie trösten konnte. Es war ein so merkwürdig warmes Gefühl, das ihn bei diesem Gedanken überkam.
Er nahm eine Hand vom Steuer und griff nach ihrer Hand, indem er sie sanft drückte. „Mit dir auszugehen, ist immer etwas Besonderes. Egal, was passiert.“
Sie sah ihn im Halbdunkel des Wageninneren an. Noch immer kullerten die Tränen über ihre Wangen. „Du bist so … süß“, sagte sie schließlich.
Was ist eigentlich, wenn sie nach solchen Erfahrungen zu dem Schluss kommt, dass wir besser doch nicht heiraten, dachte er plötzlich. Er war selbst überrascht, dass ihm das jetzt in den Sinn kam – und davon, dass er bei dem Gedanken daran regelrecht in Panik verfiel, ihr Experiment könnte scheitern.
6. KAPITEL
Der kommende Sonntag erwies sich als ein erfreulich geruhsamer, ganz entspannter Tag. Als Zoe aufstand, erwartete sie auch an diesem Morgen ein fertiges Frühstück mit Omelette, Speck und Toast, das Nick gezaubert hatte. Anschließend, nachdem sie die Küche aufgeräumt hatten, setzten sie sich ins Wohnzimmer, plauderten ein wenig und lasen Zeitung. Nick hatte es sich im Sessel bequem gemacht, Zoe teilte die Couch mit dem Hund, der in nur zwei Tagen zu ihrem ständigen Begleiter geworden war. Später holte Nick sich ein Bier aus der Küche und stellte den Fernseher an, um eine Fußballübertragung zu sehen, während Zoe ausprobierte, ob sie nach vielen Jahren ohne Übung noch mit Wolle und Stricknadeln umgehen konnte. Sie hoffte, etwas Brauchbares für das Baby zustande zu bringen.
Die friedvolle Szene erinnerte Zoe an die seltenen Sonntage früher zu Hause, an denen ihre Eltern gemeinsam freihatten und im Wohnzimmer zusammensaßen – ihr Vater in seinem Fernsehsessel und ihre Mutter, wenn sie nicht gerade über ihrem Stickrahmen saß, meist am Esstisch, wo sie Papiere und Rechnungen sortierte. Zoe war selbst überrascht, wie gut ihr die häusliche Idylle gefiel, nachdem sie so viele Jahre eisern ihr Singledasein verteidigt hatte. Aber das hier war einfach so … gemütlich.
Die Enchiladas nach spanischem Originalrezept, die Nick zum Abendessen machte, waren köstlich, genau wie er es versprochen hatte. Allerdings hatten sie ausgeprägte Nebenwirkungen. Am Montag wachte Zoe mit einem schmerzhaft aufgeblähten Bauch auf, sodass sie es nicht vor zehn Uhr schaffte, sich aufzuraffen und zur Arbeit zu gehen.
Was sie dort erwartete, hatte sie das behagliche Wochenende über vollkommen verdrängt. Es fiel ihr in der Sekunde ein, als sie ihre Kollegin Shannon sah, die am Vormittag vertretungsweise Zoes Platz am Schreibtisch eingenommen hatte und sie jetzt erwartungsvoll und mit einem spöttischen Grinsen begrüßte. Der Kuss. Inzwischen musste der Klatsch unter den Kollegen längst die Runde gemacht haben, und Shannon erwartete jetzt mit Sicherheit so etwas wie eine Erklärung. Zoe hängte ihre Jacke auf und ließ sich seufzend in den Besuchersessel fallen.
„Also schieß schon los, Shannon, dann haben wir es hinter
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