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Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Titel: Liebe in getrennten Betten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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ein Zusammenleben möglich war, und es wäre doch nur ein halbherziges Experiment, wenn sie nicht jetzt schon wie ein Paar Bett und Tisch teilten, wie zwei Menschen, die sich verbunden fühlten, vielleicht sogar liebten. Und wenn sie Nick nicht jetzt schon liebte, war sie zumindest nicht mehr weit davon entfernt, das spürte Zoe.
    Als sie in ihrem Büro angekommen war, zog sie sich die Jacke aus und stellte ihre Tasche ab. Dann entschloss sie sich, Nick einen Besuch abzustatten. Auf dem Weg in sein Büro begegnete sie wissenden Blicken und manch einem viel sagenden Schmunzeln bei den Kollegen. Keine Frage, dass man inzwischen im ganzen Haus von ihr und Nick wusste. Aber weit davon entfernt, peinlich berührt zu sein oder sich vor den anderen zu verstecken, trug Zoe den Kopf sogar noch ein bisschen höher als sonst. Es störte sie nicht im Geringsten, dass alle Bescheid wussten oder meinten, Bescheid zu wissen, denn die ganze Geschichte kannten sie nicht. Noch wusste außer Shannon niemand etwas von dem Baby, jedoch hätte Zoe, so wie sie sich jetzt fühlte, nicht einmal etwas dagegen gehabt, wenn es alle wüssten.
    Nicks Büro war leer. Jetzt erst fiel es ihr ein, dass für diesen Tag auf seinem Terminkalender stand, einige der Baustellen aufzusuchen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Zoe war enttäuscht. Sie musste sich bis zum Nachmittag gedulden, wenn sie Nick sehen wollte. Unschlüssig wandte sie sich zum Gehen, stieß in der Tür aber so heftig mit einem Baum von Mann zusammen, dass sie sich festhalten musste, damit sie nicht fiel.
    Zoe kannte ihn. Es war der Arbeiter, der vor kurzem eingestellt worden war und der Nick so viel Kopfzerbrechen bereitete, Mark O’Connell. „Hoppla“, sagte er, als er sie auffing. „’tschuldigung!“
    „Keine Ursache. Es war meine Schuld. Ich habe nicht hingesehen.“
    Er ließ ihren Ellenbogen los. O’Connell war ein riesiger Kerl mit blondem Haar, einem buschigen Bart und einem von Wind und Wetter gegerbten Gesicht, wie Männer es haben, die überwiegend im Freien arbeiten. Er trug seine Arbeitskleidung, eine derbe, staubige Hose, ein geflicktes Flanellhemd und Stahlkappenschuhe.
    „Ist Nick nicht da?“, fragte er.
    „Nein, er ist heute draußen und besichtigt ein paar Baustellen. Er wird vor heute Nachmittag nicht zurück sein.“
    O’Connell nickte stumm und wandte sich um, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    „Warten Sie einen Moment, bitte“, rief Zoe ihm hinterher. Er blieb stehen. „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich hätte da mal eine Frage.“
    Der Arbeiter sah sie erwartungsvoll an.
    „Ich verstehe eines nicht. Warum riskieren Sie Ihren Job? Nick ist doch ein fairer Arbeitgeber, aber Sie lassen ihm kaum eine andere Wahl, als Sie zu feuern.“
    O’Connell kniff die Augen zusammen. Man spürte, wie der Ärger in ihm aufkam. Aber Zoe ließ sich nicht einschüchtern. Sie hatte im Laufe ihrer zehn Jahre in der Firma schon mit vielen Männern seines Kalibers zu tun gehabt, und die meisten hatten sich letztlich als recht umgänglich entpuppt.
    „Glauben Sie, ich mach mir jetzt etwa vor Angst in die Hose?“
    „Nein. Ich frage ja nur, weil ich es wirklich nicht begreife. Sie haben einwandfreie Referenzen, liefern erstklassige Arbeit ab, aber da sind immer diese Fehlzeiten. Wo ist das Problem?“
    „Ich weiß nicht, ob Sie das wirklich interessiert.“
    Zoe sah ihn aufmerksam an. Hinter seiner brüsken Art glaubte sie einen Anflug von Kummer in seiner finsteren Miene zu entdecken. Es musste etwas dahinterstecken. O’Connell machte nicht den Eindruck eines Arbeiters, der bummelt oder einfach blaumacht. Und Zoe hatte sich im Laufe der Jahre eine recht gute Menschenkenntnis erworben.
    Sie hielt seinem Blick stand und schob das Kinn ein Stück vor. „Ob Sie es glauben oder nicht, es interessiert mich tatsächlich“, sagte sie mit fester Stimme.

8. KAPITEL
    Gegen drei Uhr kam Nick von seiner Inspektionstour zurück. Den ganzen Tag war ihm die angenehme Überraschung dieses Morgens nicht aus dem Kopf gegangen. In der Nacht hatte er kaum wahrgenommen, dass Zoe zu ihm ins Bett gekrochen war. Als er sie dann beim Aufwachen in seinem Arm fand, war das ein unbeschreiblich schönes, beglückendes Gefühl gewesen. Wenn seine auswärtigen Termine heute nicht so wichtig gewesen wären, wäre die Versuchung groß gewesen, einmal einen Tag zu schwänzen.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, was sie plötzlich auf die Idee dieses nächtlichen Besuchs gebracht hatte.

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