Liebe in getrennten Betten (German Edition)
bist.“
Tiffanys Kopf wurde knallrot. Sie warf Shannon einen bitterbösen Blick zu. „Ich setze fünfzig Dollar, dass Nick zur Trauung gar nicht erst erscheint, und dieses Mal gewinne ich den Jackpot“, keifte sie und rauschte erhobenen Hauptes aus der Tür.
„Was für eine Giftnatter“, meinte Shannon, als sie draußen war.
Zoe ließ sich in den Schreibtischsessel sinken und atmete tief durch. „Gott sei dank, dass du gekommen bist. Sonst würde ich morgen nicht vor dem Friedensrichter, sondern vor einem Untersuchungsrichter stehen und hätte eine Mordanklage am Hals.“
„Hör einfach nicht auf ihr Gewäsch“, beruhigte Shannon sie. „Sie weiß doch nicht, was sie redet.“
„Aber was bedeutet diese Bemerkung über die fünfzig Dollar? Soll das heißen, dass wieder eine Wette im Betrieb läuft?“
„Ich sag doch: Hör einfach nicht auf sie.“
„Shannon, heraus mit der Sprache. Läuft eine Wette – ja oder nein?“
Shannon wand sich und biss sich auf die Unterlippe. „Ich wollte es dir eigentlich ersparen …“
Zoe seufzte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt, dass die Kollegen darauf setzten, ob sie die größte Niederlage ihres Lebens erleiden würde oder nicht. „Also ist es so.“
Shannon nickte mit gesenktem Blick.
Zoe wurde flau in der Magengegend. Am liebsten wäre sie jetzt nach Hause gefahren, hätte sich die Bettdecke über den Kopf gezogen und wäre für die nächsten Jahre nicht wieder aufgetaucht. „Wie genau lautet die Wette?“, wollte sie wissen.
„Es geht darum, ob ihr entweder heiratet oder ob Nick wie die vorigen Male bei der Trauung nein sagt – oder ob er gar nicht erst zur Trauung erscheint.“
„Na, großartig.“ Obwohl Zoe versuchte, cool zu erscheinen, schwankte ihre Stimme hörbar. „Und worauf hast du gesetzt, wenn man fragen darf?“
„Ich beteilige mich nicht an dieser Wette. Aber wenn ich wetten würde, würde ich, ohne zu zögern darauf setzen, dass ihr heiratet. Da ist doch gar keine Frage. In meinem ganzen Leben habe ich noch keine zwei Menschen gesehen, die besser zueinander gepasst hätten als ihr.“
„Du glaubst also nicht, dass Nick mich nur wegen der Schwangerschaft heiraten wollte?“
„Das mit dem Baby hat die Sache bei ihm vielleicht ein wenig beschleunigt. Kinder zu haben, ist anscheinend sein sehnlichster Wunsch. Das hat sicher bei seinen anderen beiden Anläufen zu heiraten die entscheidende Rolle gespielt. Aber mit dir ist das trotzdem etwas anderes. Da bin ich mir sicher.“
Zoe wollte zu gerne glauben, was Shannon sagte. Aber die Zweifel, die sich bei ihr eingenistet hatten, ließen sich dadurch nicht ganz verscheuchen. Wenn er ihr wenigstens sagen würde, dass er sie liebte, wenn er es wenigstens einmal übers Herz brächte, das auszusprechen … Auch wenn Nick zur Trauung erschien und ihr sein Jawort gäbe: Zoe wollte von dem Mann, den sie heiratete, die Gewissheit haben, dass er sie nicht bloß ‚sehr sympathisch‘ fand.
„Es wird schon alles werden“, beruhigte Shannon sie.
Das war auch Zoes Wahlspruch immer gewesen. Nur dieses Mal versagte ihre Zuversicht, und die Zweifel behielten die Oberhand.
„Bist du sicher, dass ich nicht doch kommen soll?“, fragte Faith zum x-ten Mal. „Wenn ich jetzt ins Auto steige und durchfahre, schaffe ich es noch.“
Drei Stunden, rechnete Zoe nach. In drei Stunden sollte sie Nick heiraten. Der Gedanke kam ihr in diesem Augenblick unwirklich vor. Zum Teil schob sie das auf ihre allgemeine Verfassung. Sie hatte eine Nacht hinter sich, in der sie kaum geschlafen hatte. Immer wieder war sie aufgeschreckt und hatte sich mit den sie umkreisenden Gedanken und Zweifeln selbst verrückt gemacht. Bei Tagesanbruch war sie dann aufgestanden, hatte aber auf das Frühstück verzichtet. Sie war viel zu nervös, um etwas zu sich zu nehmen. Lediglich einen Tee hatte sie sich gekocht.
Um sich abzulenken, hatte sie, während sie ihn in kleinen Schlucken aus ihrem Becher trank, in der Morgenzeitung geblättert. Der Wetterbericht versprach einen warmen, heiteren Tag mit strahlend blauem Himmel. Warum wollte es ihr also nicht gelingen, zuversichtlich und vergnügt diesen Tag anzugehen? Es war doch ihr Hochzeitstag. Aber bis jetzt hatte sie es jedoch noch nicht einmal fertiggebracht, unter die Dusche zu gehen. Auf dem Rücksitz ihres Wagens lagen noch immer die Anziehsachen, die sie am Mittwoch zusammen mit Shannon für das heutige Ereignis gekauft hatte.
„Zoe? Bis du noch dran?“
Zoe fuhr
Weitere Kostenlose Bücher