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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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Gesichtsausdruck nach zu urteilen, würde er es ihr nicht leicht machen.
    Plötzlich watete er ins Wasser, bis es ihm an die Knie reichte. Wird er tatsächlich zu mir schwimmen und mich gegen meinen Willen aus dem Wasser ziehen?, fragte sie sich erschrocken.
    „Also schön, drehen Sie sich um“, lenkte sie ein. Als er indes keine Anstalten machte, ihrer Aufforderung Folge zu leisten, sondern sie im Gegenteil frech angrinste, hätte sie ihn am liebsten zu einem Wettschwimmen herausgefordert. Dann wäre ihm das Lachen schnell vergangen. Da dies jedoch kein Weg war, ungesehen ans Ufer zu kommen, beschloss sie, auf einen Wettstreit zu verzichten.
    „Drehen Sie sich um!“, wiederholte sie diesmal energischer, denn nahe des Cottage auf dem Hügel war plötzlich eine Gestalt aufgetaucht, die zum Glück noch zu weit entfernt war, um ihren Ruf zu gefährden, die allerdings den Weg zur Bucht einschlug und mit jeder Sekunde näher kam. Emeralds angestrengter Blick über seine Schulter veranlasste Asher, sich umzudrehen.
    „Das ist Malcolm Howard. Er ist einer meiner Pächter und wohnt in dem Cottage auf dem Hügel dort.“
    Emerald stieß eine Verwünschung aus, schien ihr vermeintlicher Retter sich doch augenfällig über sie zu amüsieren. Mit jeder Welle, die am Strand ausrollte, ließ sie sich mittreiben, bis das Wasser so flach wurde, dass sie sich aufrichten musste. Asher Wellingham reichte ihr seinen Reitrock, nicht ohne sie eingehend gemustert zu haben.
    „Die meisten Gentlemen hätten wenigstens den Blick abgewendet“, beschwerte sie sich, glitt in das viel zu große Kleidungsstück und schloss es, so gut es ging, damit er so wenig von ihr sah wie irgend möglich.
    „Die meisten Damen hätten ihr Unterkleid beim Baden angelassen“, erwiderte er schlagfertig, warf ihr einen belustigten Blick zu und pfiff nach seinem Pferd. Gemächlich kam der Hengst ans Ufer getrabt, während Emerald nach dem Pächter Ausschau hielt. Er war nirgendwo zu sehen.
    „Malcolm besucht um diese Zeit gewöhnlich seinen Bruder. Und der wohnt hinter dem nächsten Hügel. Mindestens eine halbe Meile von der Küste entfernt“, bemerkte Asher schmunzelnd.
    „Und das wussten Sie genau.“
    „So ist es.“
    Ihr fehlten die Worte. Er dachte nicht einmal daran, sich bei ihr zu entschuldigen; Reuegefühle waren ihm offensichtlich fremd. Er zog sich die Stiefel an, holte ihre Sachen und schwang sich mit Leichtigkeit in den Sattel. Dann streckte er die Hand aus.
    „Kommen Sie, Emma, ich bringe Sie nach Hause.“
    Ehe sie es sich versah, saß sie vor ihm im Sattel – mit sandigen Füßen und feuchtsalziger Haut. Erschrocken spürte sie seine Wärme im Rücken und neigte sich vor. Scham und ein Gefühl, das sie nicht einordnen konnte, trieben ihr das Blut in die Wangen.
    „Oben auf der Pferdekoppel gibt es eine Scheune. Dort können Sie sich anziehen.“
    „Und Sie sehen mir dabei zu.“
    Asher begann schallend zu lachen, und auch Emerald konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Obwohl sie allein mit ihm war, einzig in eine viel zu große Jacke gehüllt, fühlte sie sich geborgen und sicher.
    „Wo haben Sie schwimmen gelernt?“
    „In Jamaika.“
    „Und es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass nicht Ihr Vater es Ihnen beigebracht hat.“
    „Ein Dienstbote gab mir Unterricht.“
    „Und Sie waren züchtiger gekleidet als heute, hoffe ich doch.“
    „Es war heiß, und außerdem war ich ein Kind.“
    „Aber inzwischen sind Sie eine erwachsene Frau.“ Mit seiner freien Hand fuhr er über ihren Oberschenkel. Emerald stockte der Atem. „Sind Sie noch unschuldig, Emma?“
    „Wie bitte?“ Sie konnte nicht fassen, dass er ihr eine derart intime Frage gestellt hatte.
    „Unschuldig. Eine Frau, die bislang nicht das Vergnügen hatte, das Bett mit einem Mann zu teilen. Wenn das der Fall ist, bitte ich um Vergebung, wenn Sie jedoch keine Jungfrau mehr sind, sollten Sie eine Affäre zwischen uns in Erwägung ziehen. Ich denke, wir würden beide davon profitieren.“
    „Eine Affäre?“
    Er zog sie an sich, und sie spürte seine erregte Männlichkeit an ihrem Rücken.
    „Sie wollen etwas von mir, und ich will etwas von Ihnen. Vielleicht könnten wir einander entgegenkommen.“
    Sein Atem kitzelte sie im Nacken. Mit dem warmen Pferderücken unter ihrer nackten Haut und Asher Wellington, der sie noch immer herausfordernd an sich gepresst hielt, war Emerald für einen gefährlichen Moment versucht, sein Angebot anzunehmen. Jamaika war

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